Verbandsliga Süd-West: SV Gersweiler – SG Großrosseln/St. Nikolaus 2:2 (1:2)

Zuschauer: 250

Mageres Unentschieden nach frühem Rückstand

Die Anfangsphase verschliefen die Hausherren mal komplett, ließen sich nach zwei Standardsituationen jeweils ordentlich übertölpeln und lagen nach nicht einmal zehn Minuten mit 0:2 im Hintertreffen. Mehr als der Ausgleich sollte trotz drückender Überlegenheit vor allem im zweiten Abschnitt nicht mehr gelingen. Ein enttäuschendes Ergebnis, das man sich allerdings selbst zuzuschreiben hat.

„Wie hanna dann gespilld?“ - „Drei null valor!“ - „Do waggelt langsam Dei Stuhl!“

Leider hatte der erste Doppel-Heimspieltag der noch jungen Saison keinen guten Anfang genommen. Nun war die Erste Mannschaft gefordert, wollte im Derby gegen die Warndtelf einen Sieg einfahren. Zahlreiche Zuschauer hatte die Partie bei traumhaftem Spätsommerwetter ins Waldstadion gelockt, es schien angerichtet für eine packende Begegnung.

Gepackt hatte die Gersweiler Jungs wohl allesamt eine tüchtige Mütze voll Schlaf. Anders ist es kaum zu erklären, dass man zum einen so gar nicht richtig in die offensiven Pötte kam zu Beginn und zum anderen nach zwei hundsmiserabel verteidigten Standards nach gerade einmal neun Minuten mit 0:2 zurück lag. Anthony Bretterbauer (3.) und Gästetorjäger Jean-Paul Fries (9.) hatten artig danke gesagt und die Geschenke angenommen.

Reichlich geschockt und irgendwie angefressen wirkte alsdann der SVG. Die Mannschaft brauchte eine ganze Weile um sich zu sammeln, tat sich sehr schwer Rhythmus aufzunehmen und Tempo auf den Platz zu bringen. Zeit für die Stehtischbesiedler sich interessanteren Dingen zuzuwenden, so auch, als ein über den Zaun gefeuerter Ball einem kleinen Jungen vor die Füße fiel, der die Kugel fröhlich ignorierte: „Das do kannschde ach mo uffschreiwe. So ebbes häds frier nid gen, wenn do ähnem de Ball vor die Fies gerolld wär, do wära stolz gewähn un häd ne serigg gebracht!“ - „Der häd ne geklaut, das wär gewähn!“

Nach einem schmissigen Solo verzog Hussein Esfand Yari aus der Distanz (20.), eine erste kleine Annäherung. Immerhin wurde das Herangehen nun zielstrebiger und besser. Auch Mexhid Kadrija versuchte es auf eigene Faust, blieb allerdings in Sechzehnernähe an der vielbeinigen Abwehr der Gäste kleben (26.).

Julian Holderried zog nach dynamischem Manöver aus spitzem Winkel ab, traf das Außennetz, im Gegenzug kamen die Jungs aus dem Warndt zu einer guten Gelegenheit, ziemlich allein gelassen traf ein Stürmer die Kugel nicht optimal, diese landete im Fangzaun (31.).

Weiter tat sich der SVG enorm schwer, fand nun aber mehr und mehr ins Spiel und war mittlerweile klar überlegen. Diese Überlegenheit führte dann auch zum Anschlusstreffer, den der sehr agile und eifrige Daniel „Rouge“ Reinhardt noch vor der Pause erzielen konnte (40.).

„Un, alles klar?“ - „Näh!“ - „Bier all?“ - „Jo!“ - „Alles klar!“ Im Gersweiler Fanlager war man kurz angebunden, es sollte doch ein Sieg her gegen die Grün-Weiße Konkurrenz aus der Nachbarschaft. Dazu bedarf es jedoch einer Steigerung.

Diese gab es auch. Der SVG in Abschnitt zwei mit deutlich Übergewicht. Die Gäste wurden phasenweise in ihrer Hälfte eingeschnürt und zeitnah fiel der Ausgleich. Auch dieser entsprang einer Standardsituation. Mexhid Kadrija hatte mit schöner Freistoßhereingabe Burhan Yontar anvisiert, der durchlief und einköpfte (48.).

Danach konnten sich die Gäste vor allem bei ihrem Schlussmann bedanken, der in der Folge zum beste Akteur auf dem Feld anvancierte. Gerade einmal zwei Minuten nach dem Ausgleich rettete er seine Mannschaft mit klasse Fußabwehr gegen Daniel Reinhardt vor dem Rückstand. Es rollten nun im Minutentakt die Angriffe aufs Rolleler Tor, immer wieder der Handschuhmann im Fokus und immer wieder mit dem besseren Ende für sich.

Dann war Daniel Reinhardt auf und davon, eilte solo dem Kasten entgegen (56.). Denkste. Ein etwas fragwürdiger Abseitspfiff unterband die dicke Gelegenheit. Auf der Gegenseite schepperte es dann urplötzlich am Gersweiler Lattenkreuz. Jean-Paul Fries hatte einen Freistoß abgefeuert (63.).

Hussein Esfand Yari, Daniel Reinhardt und Julian Holderried blieben jeweils erfolglos nach engergischen Versuchen. Dann waren die letzten zehn Minuten angebrochen. Der SVG versuchte es nun mit aller Macht. Daniel Reinhardt zog mit toller Direktabnahme ab, doch auch hier parierte der Teufelskerl im Gästetor herausragend (81.).

Wild entschlossen, aber auch zu ungestüm rannte die Gersweiler Elf nun an. Eine Eckenserie blieb ungenutzt und in der dritten Minute der Nachspielzeit schnappte sich der herauseilende Torhüter prächtig die Kugel vor zwei Gersweilern, konnte eine Umschaltaktion einleiten, die es in der nunmehr letzten Minute der Nachspielzeit in sich haben sollte. Aus einer unübersichtlichen Situation hatte ein Rossler abgezogen, der Ball prallte an die Unterkante der Latte – kein Treffer. Der Schiedsrichter hatte es so gesehen, pfiff umgehend ab und durfte sich wilder Proteste der Warndtelf gegenüber sehen.

Ein etwas enttäuschendes Unentschieden steht somit zu Buche. Es fehlt noch einiges im Gersweiler Spiel, da ist Verbesserungspotential, doch die Saison ist (hoffentlich) noch lang, da wird noch einiges erwachsen, ganz sicher.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 20. September um 16 Uhr in Brotdorf

SV Gersweiler:

Sebastian Otinjac – Marvin Löscher – Burhan Yontar – Yannick Schneider – Torsten Büchel – Dennis Peters – Hussein Esfand Yari (Florian Johann) – Julian Holderried (Pascal Hartz) - Daniel Schönfeld – Mexhid Kadrija – Daniel Reinhardt

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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