Saisonrückblick 2. Mannschaft SV Gersweiler

Gute Runde mit verpatztem Ende

Kurz vor Tore Schluss gingen den Jungs von Dennis Körner auf der Zielgeraden die Körner aus. Mit vier Niederlagen in den letzten vier Saisonspielen machte man sich eine super Ausgangslage zunichte und verpasste somit die eigentlich schon sicher geglaubten Relegationsspiele. Alles in allem war die Runde trotzdem in Ordnung, mit dem dritten Platz zum Abschluss hätte im Vorfeld der Saison so wohl keiner gerechnet. Schade, dass der Lohn für die überwiegend positiven Auftritte durch die schwachen Spiele zum Rundenende unnötig her geschenkt wurde.

Holprig kam der SV Gersweiler 2 zunächst einmal aus den Startlöchern. Man merkte der Mannschaft an, dass sie sich noch auf den noch ungewohnten steten Punktspielcharakter in einer Aufstiegs berechtigten Liga einstellen musste.

Am dritten Spieltag der erste Sieg und beim 6:0 auf der Ritterstraße auch ein überzeugendes Spiel, dem man am Kirmessonntag einen weiteren Dreier folgen ließ. Fortan fanden die Gersweiler Jungs sich immer besser zurecht, siegten weitere vier mal in Folge und befanden sich damit in der Spitzengruppe der Liga.

Bereits zu diesem Zeitpunkt war zu konstatieren, dass ein für eine zweite Mannschaft außergewöhnlich guter und konstanter Trainingsbesuch zu verzeichnen war. Alle zogen mit, hatten Spaß und so wurde auch das Spiel stetig besser.

Leider aber war immer auch wieder ein Rückschlag oder besser noch Aussetzer zu verzeichnen. So auch am 10. Spieltag, als man mit der super Serie im Rücken beim weit hinten in der Tabelle stehenden SV Auersmacher 3 aufkreuzte und dort eine 0:2 Watschen nach ganz miesem Spiel einstecken musste. Hier stimmte gar nichts, weder Einstellung noch Herangehensweise.

Auch in der nächsten Partie war der SVG 2, in diesem Fall allerdings schwer ersatzgeschwächt, chancenlos und musste sich dem Tabellenführer aus Hanweiler klar und deutlich 0:5 geschlagen geben. Diese beiden Rückschläge wurden allerdings gut weggesteckt, bis zur Winterpause ließ man bloß noch einen einzigen Punkt liegen. Beim 3:3 auf den Saarwiesen erwiesen sich die Sportfreunde als etwas widerspenstiger Spielverderber. Unter anderem auch der unmittelbare Konkurrent um die vordersten Ränge, der SV Walpershofen 2, wurde geschlagen.

Der SVG 2 ging als Mitglied der Spitzengruppe in die Winterpause, hatte viele gute Spiele gezeigt, war das eine oder andere Mal zu nachlässig in vermeidbaren Situationen, ein Lernprozess.

Die Mischung innerhalb der Mannschaft stimmte. Einige erfahrene Spieler, wie Marco Serra und Sven Hoss, der alte Torjäger, die schon sehr lange dabei sind einerseits, aber auch junge Akteure, wie etwa Marlon Hermann, Philipp Rath und Kevin Reuter andererseits fügten sich zu einer respektablen Einheit. Ein vertrautes Gerüst war zudem vorhanden. Michael Lofi, Patrick Crauser, Eric Mongin und auch Dennis Körner sind lange mit von der Partie. Auch den breiten Kader und die Tatsache, dass immer wieder etablierte Spieler der Zweiten auf der Bank Platz nehmen mussten, wie etwa Christoph Conrad und Norman Konecny, bekam die Truppe weitestgehend gut gehandhabt, organisierte dies unter sich.

Gut kamen die Jungs aus der Winterpause, in der wieder eine stattliche Trainingsbeteiligung zu verzeichnen war. In Kleinblittersdorf konterte man die Hausherren frisch, fromm, fröhlich, frei aus, ging als 6:3 Sieger vom Platz und hatte nun eine immer breitere Brust.

Es wurden weitere Siege in Serie nachgelegt, Dennis Körner und seine Jungs hatten Lunte gerochen, wollten ganz nach vorne.

Die Reserven von Ritterstraße und Friedrichsthal mussten dran glauben, inzwischen war gar die Tabellenführung nicht mehr ausgeschlossen.

Mit einem tölpelhaften und unerklärlich uninspirierten Gegurke in Bischmisheim hätte man sich schließlich beinahe selbst ins Knie geschossen. Gerade noch mal gut gegangen nach konfusem Auftritt mit einem haarscharfen 2:1 Sieg.

Auch beim folgenden Heimspiel gegen Neuweiler bekleckerten sich die Gersweiler Spieler nicht gerade mit Ruhm. Egal, 5:1 gewonnen und weiter ganz vorne dabei.

Einem klaren 8:0 beim überforderten FC Kandil 2 ließ man die Revanche für den desolaten Auftritt im Hinspiel gegen Auersmacher 3 folgen, siegte 3:1 und hatte ein absolutes Topspiel ins Haus stehen. Der Tabellenführer aus Hanweiler machte seine Aufwartung. Die letzte Chance für den SVG ganz nach vorne zu gelangen.

Stark die erste Halbzeit gegen den Spitzenreiter, mit einer 2:1 Führung wurden die Seiten gewechselt, da war etwas drin. Leider jedoch kam es zu einem Bruch im Gersweiler Spiel. Nach vorne ging nicht mehr viel und Hanweiler hatte mit dem Ex-Gersweiler Thim Scherer den entscheidenden Akteur in den Reihen. Am Ende hatte der SVG nach dessen drei Toren mit 2:3 verloren, von der Meisterschaft war keine Rede mehr, jedoch der Vorsprung auf Platz drei mit 7 Punkten bei drei noch ausstehenden Spielen mehr als komfortabel.

Doch kein Vorsprung kann so komfortabel sein, dass man ihn nicht doch noch verdaddeln könnte. Der SVG konnte. Zunächst musste man sich auf dem Holperacker in Ludweiler einer kämpferischen Heimmannschaft geschlagen geben, fand kaum zum eigenen Spiel, wirkte mitunter paralysiert. Nichts weiter passiert, ein Sieg und die Relegation wäre unter Dach und Fach.

Die hätte man zu Hause gegen den Lokalrivalen aus Burbach sicher auch gerne eingetütet. Doch daraus wurde leider nichts. Auch auf dem picobello ebenen heimischen Geläuf wollte so recht nichts gelingen. Gelähmt wirkte das Spiel und weitestgehend uninspiriert. Verdient siegte der Gast von der falschen Saarseite und nun musste man zum Endspiel nach Walpershofen.

Doch der Hebel klemmte, ließ sich nicht mehr umlegen. Die Tendenz der letzten Wochen zu eindeutig, die Luft war raus. Deutlich mit 1:4 ging auch dieses vierte Spiel in Serie verloren. Aus der Traum von der Relegation nach einer alles in allem sehr passablen Saison.

Es gilt die richtigen Schlüsse zu ziehen. Manches war schon sehr ordentlich, vieles ist noch zu verbessern. Insbesondere zahlreiche Naivitäten und Unbeherrschtheiten im Zweikampfverhalten fallen auf, oft fehlt auch der Überblick in der Rückwärtsbewegung. Nach vorne ist vieles sehr ansehnlich, allerdings oftmals auch zu sehr Einzelaktionen entspringend. Wenn die Mannschaft miteinander spielt, ein höheres Tempo zu gehen versucht, dann wird es meist richtig gut und gefährlich, das sollte ein vorrangiges Ziel sein.

Im großen und ganzen kann man Dennis Körner und seine Jungs allerdings sehr loben für eine absolut ansprechende Saison, die leider etwas trübsinnig endete. Vieles war richtig gut und hat Spaß gemacht. Auf ein Neues und weiter so.

Wie schon einmal gesagt, der zweiter Anzug trägt sich – fast – knitterfrei.

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler