Kreisliga A Südsaar: FC Kleinblittersdorf 2 – SV Gersweiler 2 2:2 (2:1)

Zuschauer: 60

Trübes Wetter – trüber Kick

Mit einem insgesamt zu fehlerbehafteten und zaghaften Auftritt hat man einen durchaus möglichen Dreier beim Verfolger aus Kleinblittersdorf verpasst. Auf ungewohntem Naturrasen kam die Gersweiler Reserve so gar nicht in die Gänge, hatte eine auffallend schlechte Raumaufteilung und spielte sowohl in der Defensive, als auch im Offensivbereich allzu fahrig. Kurz vor Schluss der Partie bot sich allerdings noch die Riesenchance zum Sieg – der Ball landete jedoch in Auersmacher.

Schon zu Beginn der Partie bot sich den Gersweiler Zuschauern ein eigenartiges und irritierendes Bild. Der SVG hatte unerklärlicher Weise riesige Abstände in seinen Mannschaftsteilen, bot dem Gegner somit viel zu große Räume an.

Auch der glitschige Naturrasen und der vergleichsweise große Platz schien der Mannschaft nicht zu behagen. Der FC Kleinblittersdorf wirkte jedenfalls wacher und war sofort besser drin im Spiel. Folgerichtig viel bereits in der 7. Minute der Begegnung das 1:0 für die Hausherren. Der SVG hatte gehörig gepennt, als ein von der Seite in den Strafraum getretener Freistoßball einen mutterseelenalleine vorm Tor stehenden Angreifer fand. Drin das Ding und dem Rückstand musste man nun erst einmal hinterherlaufen.

Unmittelbar nach Wiederanpfiff verplemperte der SVG das Aufbauspiel, lief in einen brandgefährlichen Konter der Heimelf und konnte sich beim aufmerksamen Marlon Herrmann bedanken, der diese Situation super klärte.

Die Gersweiler Jungs fanden keinen Rhythmus, spielten auffallend viele Fehler und machten es dem Gegner somit viel zu leicht. Zudem war das Spiel ständig unterbrochen, kleinlich und pedantisch die Pfiffe des Schiedsrichters, das war des Guten oft zu viel, es sind erwachsene Menschen und gravierendes war beileibe nicht geschehen.

Gersweiler hatte in der Anfangsviertelstunde keine offensive Lösung, bewegte sich zu schlecht und die Standardsituationen vermasselte man ebenfalls leichtfertig. So hätte beinahe der FC Phönix nachgelegt. Zwischen der 15. und 20. Minute war der SVG völlig von der Rolle, hatte Scheunentor große Löcher im Abwehrzentrum und durfte sich bei den unkonzentrierten Hausherren bedanken, die in Serie beste Einschussmöglichkeiten liegen ließen.

Anschließend versuchten sich die Gäste erst einmal zu berappeln, spielten jedoch weiter zu unpräzise und ausschließlich mit weiten Bällen in die Spitze. Gerade als man den Eindruck hatte, der SVG bekäme hier überhaupt keinen Zugriff, schnappte sich der in diesem Fall hellwache Sebastian Jennewein das Leder, zog mit dem eroberten Spielgerät von dannen, behielt auch im eins zu eins gegen den Torwart des FCK die Ruhe und traf überlegt zum Ausgleich (27.).

Ein wenig kompakter erschien das Spiel des SVG hernach und nach einem derben Abwehrbock der Gastgeber hätte Kevin Reuter eigentlich die Führung erzielen müssen (32.). Der Torsteher war gänzlich unmotiviert unter einem langen Ball durch gehüpft, der Gersweiler Stürmer war allein vor dem Kasten, leider nicht energisch genug, ein Verteidiger war in dieser Szene viel wacher und konnte klären. Solche Chancen kann man dann gerne auch mal nutzen, Schade drum.

Nur eine Minute später das nächste dicke Ding für die Gersweiler Jungs, aus einer unübersichtlichen Situation spitzelt irgendwer den Ball auf´s Gehäuse, auf der Linie klärte dieses Mal ein Abwehrbein. Jetzt lag etwas in der Luft, denn kurz darauf wurde endlich auch ein Konter vernünftig durch gespielt, dieses Mal war der Torwart hellwach, konnte klären.

Das war es dann aber jedoch mit der Herrlichkeit. Plötzlich war die gerade gefundene Ordnung wieder weg und der SVG hatte die zwischenzeitlich korrigierten Riesenabstände wieder aufgedröselt und viel ins kontrollverlustige Anfangsschema zurück. Die Quittung gab es postwendend. Völlig ohne Gegenwehr spielte Kleinblittersdorf sich durch, konnte mühelos zur 2:1 Führung einnetzen.

Auch Philipp Rath zeigte sich wie seine Vorderleute an diesem Tag mitunter fahrig und unkonzentriert, vermasselte den einen oder anderen Abschlag und beschwor so Gefahr herauf, zudem war der Schiedsrichter wiederholt auf Vortragsreise, es wollte kein Spielfluss aufkommen.

Auch an der kulinarischen Front tat sich an diesem tristen Herbsttag nichts, was zum Erbauen der fröstelnden Zuschauer hätte beitragen können. Der weitgereiste Herr Kiehl aus Hanweiler brachte es auf den Punkt: „Was issn, gäbds do nix zu esse?“. Scheinbar nicht, die Bude war noch verrammelt, blieb die Hoffnung auf einen besseren Auftritt der Zweiten in Abschnitt zwei.

Der fing beinahe so richtig mies an. Philipp Rath musste eine passable Parade auspacken, verhinderte in der 46. Minute ein weiteres Gegentor.

Desorientiert waren die Gersweiler Spieler aus der Kabine gekommen, denn schon in der nächsten Situation hatte man nach einem total verbockten Klärungsversuch Riesenglück, dass es nicht rappelte. So jedenfalls konnte das nichts werden.

Nach vorne ging zunächst erst einmal gar nichts. Es war rätselhaft, wie viele Bälle der SVG ohne Bedrängnis versemmelte, abgesehen davon, dass es auch kaum Anspielstationen gab, auf einer Linie stand man sich selbst im Weg.

Dann endlich einmal ein Freistoß aus guter Position zentral vor dem Tor. Philippe Meyer drosch den Ball ohne Spannung und unkonzentriert Richtung Nebenplatz. Ziemlich bockig der Auftritt der SVGler.

Doch wie in Hälfte eins, so hatte man auch jetzt einen Hallo-Wach-Auftritt im Repertoire. Mit einem genau temperierten Pass in die Tiefe spielte Mirco Rupprecht Sebastian Jennewein frei, der auch dieses Mal allein vor dem Tor ruhig blieb und zum neuerlichen Ausgleich traf (55.). Ein rechter Torjägerstreber der junge Mann.

In der Folge leider wieder viel Unansehnliches auf beiden Seiten, Zeit sich den wesentlichen Dingen zuzuwenden. Eifrig wurden Pilzrezepte ausgetauscht, Halimasch ist gerade groß im Rennen, ein entsprechendes Ragout der Favorit.

Dann der nächste Torjägerstreber im Spiel. In Minute 65 betrat Sven Hoss den Platz, vielleicht ging da ja noch was. Jedenfalls schlug er mit seinem ersten Ballkontakt eine akkurate Ecke auf Kevin Reuter, der es versäumte aktiv zu werden und zum Ball zu gehen, das hatten wir die Saison schon öfter, nicht nur bei ihm natürlich.

Der SVG aber nun etwas forscher, leider aber weiterhin zu wenig zielstrebig, zu ungenau. Sascha Jennewein hatte sich beispielsweise über außen sehr schön durchgesetzt, seinen Gegenspieler bereits überlaufen und spielte dann voreilig und viel zu früh den Ball ins Nirgendwo, es fehlte die Ruhe und Durchdachtheit in vielen Aktionen.

Auch für die Gersweiler Reserve wurde es noch einmal richtig brenzlig in dieser Spitzenpartie. Zunächst war es wieder der hellwache und sehr engagierte Marlon Herrmann, der einen frei stehenden Stürmer ablaufen und gerade noch zur Ecke klären konnte. Diese wiederum führte zu einer Serie von Einschussmöglichkeiten für die Gastgeber, Glück gehabt, allesamt irgendwie geklärte und am Schluss auch noch daneben gebolzt (72.).

Pfiffig dann die Aktion von Kevin Reuter in der 81. Minute. Einen Freistoß vom 16er Eck platzierte er direkt auf die Kurze Ecke, der Torwart konnte das Ding gerade noch aus dem Winkel kratzen, das war richtig gut gemacht.

Endlich auch die Erklärung für die bis eben verrammelte Rostwurstbude. „Jedds wäs ich, wieso die nid uff gemach had, die war ohnmäschdisch do drin, gummo wie das qualmt!“, hatte Ralph Schmitt die unhaltbare Situation geklärt. Herr Kiehl hatte einen Tipp auf Lager: „Wie wärsen mit Räuscherlachs?“ Gerne, warum eigentlich nicht?

Weiter umkämpft blieb das Geschehen auf dem Rasen. Leider lag fußballerisch einiges im Argen und der SVG war nicht gut organisiert, machte zu viele unnötige Fehler. Wenn einmal Platz war, versäumte man vielfach ein sauberes Zuspiel, wie etwa Sascha Jennewein, der den schön durchgelaufenen Sven Hoss anspielen wollte, allerdings mit einem Pass welcher folgendermaßen bedacht wurde: „Würde se so mol uffs Door schieße, denne kinnsche nidd halle!“

Doch sie kam dann noch die ganz dicke Gelegenheit für den Siegtreffer. Es lief die dritte und letzte Minute der Nachspielzeit. Eric Mongin bediente mit feinem Zuspiel Sven Hoss, der scheiterte mit seinem Schuss aus spitzem Winkel am Torwart, doch irgendwie gelangte die Kugel zum völlig frei wenige Meter vor dem Tor stehenden Kevin Reuter. Sein Abschluss landete viel zu hektisch im Orbit und befindet sich wohl inzwischen im Landeanflug auf Auersmacher.

Es blieb beim Unentschieden mit dem man nach diesem Spiel zufrieden sein muss. Auch die nächsten Partien haben es in sich und somit gilt es die Konzentration aufrecht zu halten.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 25. Oktober um 13:15 gegen FV Bischmisheim 2

SV Gersweiler:

Philipp Rath – Felix Kühner (Eric Mongin) – Marlon Herrmann – Michael Lofi – Christoph Conrad (Vladimir Pavlov) – Philippe Meyer – Mirco Rupprecht (Sven Hoss) – Sebastian Jennewein – Heinrich Bauersfeld (Sascha Jennewein) – Michael Zacher – Kevin Reuter

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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