Kreisliga A Südsaar: SV Ludweiler 2 – SV Gersweiler 2 1:5 (1:3)

Zuschauer: 20

Verdienter Sieger nach galliger Partie

Kein sonderlich ansehnliches Spiel erlebten die wenigen Zuschauer auf dem regendurchweichten Hartplatz in Ludweiler. Von Beginn an war Gift in den Zweikämpfen, ständige Spielunterbrechungen und Ruppigkeiten störten den Fluß, der so recht nie aufkommen wollte. Der SVG war allerdings weitestgehend Herr im fremden Haus und setzte sich schließlich mit einem klaren Auswärtssieg durch und konnte den zweiten Platz behaupten.

Kaum war angepfiffen hatte der SVG 2 schon eine richtig dicke Chancen auf dem Teller. Kevin Reuter und Sebastian Jennewein schätzten die gute Hereingabe von Michael Zacher leider falsch ein, ließen die Gelegenheit liegen.

Die mitgereisten Gersweiler Zuschauer schwelgten derweil in nostalgischen Gedanken, herrlich der versiffte Hartplatz mit den riesigen Pfützen und den tollen Schlammpassagen - zum Reinhüpfen.

Reingehüpft wurde schon nach wenigen Spielminuten Kevin Reuter, der von einem über die gesamte Spielzeit besonders hartnäckigen und lästigen Giftzwerg in eine der schönsten Seenplatten gerempelt wurde. Beginn einer hochinteressant anzuschauenden und über die gesamte Spieldauer reichenden gegenseitigen Treterei mit zahllosen Unterbrechungen, Nickligkeiten und jeder Menge Zoff, Fußball wurde höchst selten gespielt, ein Spiel mit reichlich Haudrauf - Ästhetik.

„Ich siehn schunn die Senfflasch“, bemerkte Ralph Schmidt und lenkte die Aufmerksamkeit auf wichtigere Dinge. Noch war aber kein Grillgut in der Nähe der Flasche angelangt, Geduld war gefragt.

Echte Chancen ergaben sich zu Beginn des Spiels kaum. Sebastian Jennewein hatte in der 9. Minute eine davon, nahm einen schönen Lofi-Pass jedoch schlecht mit.

Überlegen spielte die Gersweiler Reserve, hatte aber riesen Dusel, dass Ludweiler die bislang beste Gelegenheit versemmelte. Nach einer völlig vermasselten Abwehraktion kreuzte ein Stürmer der Gastgeber alleine vor dem von Mark Wendel gehüteten Kasten auf, traf diesen zum Glück jedoch nicht (13.).

Sebastian Jennewein machte dann Bekanntschaft mit einem Fußballschuh, der in Gesichthöhe durchaus unangenehm ist und dort bekanntlich auch nichts verloren hat. Immer derber wurden die Aktionen.

Mark Wendel hielt dann aufmerksam und gut einen Freistoß der Ludweiler (18.), doch nur einen Minute später gab es Elfmeter für die Warndtelf, Eric Mongin hatte etwas unnötig Foul gespielt. Drin das Ding zur überraschenden Führung für die Gastgeber (19.).

Der SVG spielte inzwischen allerdings auch nicht wirklich gut, viel zu wild waren die Aktionen. Einer der vielen hohen Bälle flatterte dann endlich einmal vielversprechend und gut in den Sechzehner des SVL, doch Kevin Reuter blieb hier zu passiv, vertan auch diese Gelegenheit (23.).

Doch auch die Gäste sollten einen Elfmeter bekommen dachte sich wohl der Schiedsrichter. Nach Foul am durchgelaufenen Sebastian Jennewein zeigte er für den SVG auf den Punkt. Eric Mongin korrigierte sein Missgeschick, souverän ins Eck, der Ausgleich (25.).

Jetzt war der Knoten etwas gelöst, nur zwei Minuten später schickte Eric Mongin eine saubere Freistoßflanke auf die Reise, Kevin Reuter bugsierte diese am langen Pfosten trefflich in die Maschen zur Gersweiler Führung (27.). Wenig später war dann Tiefschlafphase in der SVG-Abwehr, Mark Wendel blieb alleine wach, klärte zur Ecke. Auch bei dieser wieder gemeinsames Nickerchen und Glück, dass Ludweiler Richtung Clubheimdach zielte.

Das Spiel mittlerweile immer unansehnlicher, wenngleich nicht langweilig, da die Reibereien und Rüpeleien immer unterhaltsamer wurden, teilweise mit viel Esprit und Sinn für Humor choreographiert.

Eric Mongin hatte inzwischen Gefallen an Torbeteiligungen gefunden, immerhin hatte er als einziger bisher immer die Füße im Spiel. So auch in Minute 34. Noch ein gut getretener Freistoß vors Tor, klasse die Direktabnahme von Sebastian Jennewein, das dritte Tor für den SVG.

„Ma siehd, uff da Brasche fiehle mir uns dehemm“, fanden die Gersweiler Zuschauer und wurden ganz rührseelig.

Und schwupps, schliefen die Gersweiler Traumtänzer wieder den Sekundenschlaf der Gerechten, Glück, dass hier auf Abseits entschieden wurde, der Ball war im Tor gelandet. Diese Situationen passieren zu oft, da muss sich die Mannschaft zusammenreißen.

Viel geschah nicht mehr vor dem Pausenpfiff, Eric Mongin klärte noch einen Ball auf der Torlinie, es wurde noch ein wenig hin und her gemetzelt, dann war Halbzeit. Ergebnis in Ordnung, Spiel bizarr.

Wer glaubte, die Mannschaften hätten sich beim Pausentee etwas beruhigt, der konnte sich im zweiten Abschnitt eines besseren belehren lassen. Es wurde noch wilder. Fußball fand jetzt gar nicht mehr statt, das Spiel war mehr unterbrochen als am Laufen, der Schiedsrichter hatte völlig den Faden und die Kontrolle verloren.

Hoffnungsschimmer am Spielfeldrand, die Würste waren wohl gut (55.). Klarer Fall von zu früh gefreut. Im Holzkohleantlitz kamen diese daher, schmeckten auch etwa so, Modell „Brikett“.

Das Spiel nicht weniger verbrannt, ein Hauen und Stechen der Kampfhähne auf dem Platz. Wieder musste daher ein Freistoß herhalten (69.) um Zählbares zu erzielen. Kevin Reuter pfefferte in die Mauer, doch Michael Lofi blieb aufmerksam und konnte zum 1:4 vollstrecken, jetzt war das Ding durch, denn Ludweiler war nun nur noch am lamentieren und foulen, eine interessante Kombination.

Auch Mark Wendel durfte sich noch einmal bewähren. Schön sein Verhalten bei einer 1:1 Situation und stark geklärt (82.).

Kurz vor dem Ende versuchte der SVG noch einmal Fußball zu spielen, kam aber zunächst nicht ganz durch, Kevin Reuter rannte dann lieber noch mal die Eckfahne um...

Endlich ein weiterer Hoffnungsschimmer auf dem regenschwangeren Ludweiler Gelände. Unsere geschätzte Wetterapp Uwe war eingetroffen. Schlechte Nachrichten aber, auch diese App versprach nichts wirklich gutes, Sturm und Regen.

schirm

Mit dem Schlußpfiff hatten die Gersweiler Jungs dann noch einen in petto. Sebastian Jennewein machte das 5:1 für den SVG 2 und den Schlussstrich unter ein bemerkenswert kontrollverlustiges Spiel, das Gott sei Dank nicht völlig aus dem Leim geraten ist, denn das konnte man zwischenzeitlich befürchten.

Jetzt darf die Gersweiler Reserve gerne noch einmal nachlegen, dann kann die Truppe hochzufrieden in die Winterpause gehen und Winterspeck drauf packen.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 06. Dezember um 12:45 gegen Hermann-Röchling-Höhe 2

SV Gersweiler 2:

Mark Wendel – Eric Mongin (Patrick Crauser) – Marlon Herrmann (Christoph Conrad) – Michael Lofi – Philippe Meyer – Gabriel Stieglitz – Sebastian Jennewein – Domenico Damascato – Sascha Jennewein – Michael Zacher (Claudio Jennarella) – Kevin Reuter

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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