Kreisliga A Südsaar: SV Hermann-Röchling-Höhe 2 – SV Gersweiler 2 1:3 (1:1)
Zuschauer: 50
Zähe Veranstaltung mit vollem Ertrag
Nach einer mühseligen und über weite Strecken nicht schön anzuschauenden Partie durfte sich die Gersweiler Reserve über den nächsten Dreier und eine weitere Verbesserung der tabellarischen Situation freuen. Auf der Bouser Höhe tat man sich dabei jedoch lange sehr schwer und konnte selten an die zuletzt doch deutlich besseren Vorträge anknüpfen.
„Ich muss glei mo ebbes schnappe, do riechts schun vadächtisch gudd, hann die eijentlich uff?“ Noch war die anstehende Kreisligabegegnung von nebensächlicher Bedeutung, die Hungerleider des SVG hatten echte Sorgen. So war man auch mit Argusaugen bei den werblichen Rahmenbedingungen: „Mache die fier denne Sauverein Telekom Werbung, heid moije is mei Telefon widda nid gang!“ Das darf nicht vorkommen, wie soll man sich denn zu den Spielen verabreden, ein Drama.
Der SVG 2 startete vielversprechend in die Partie. Einen ersten von Daniel Dressler gut getretenen Freistoß bugsierte Michael Zacher völlig freistehend mit dem Kopf neben das Gehäuse (3.). In der nächsten Szene beförderte Sebastian Jennewein einen Einwurf über den Umweg eines Gastgeberschussels zu sich selber und fiel anschließend im Strafraum über die Kugel. Hermann-Röchling-Höhe bolzte zu Beginn alles was auf sie zukam hoch und weit hinten raus.
„Warum stehnen die sch... Clubheime imma am Koppenn, ich siehn doch nix?“ Leider lief das Spiel aus SVG – Sicht in Abschnitt eins verkehrt herum, die Maulwürfe unter den Zuschauern hatten da ihre liebe Not, immerhin gab es an der neuralgischen Kulinarikfront Entwarnung: „Sauheiß, awwa ach richdisch gudd die Wirschd!“
Die Gersweiler Jungs sammelten in der Anfangsphase Standardsituationen en masse, allesamt gut ausgeführt von Daniel Dressler. Das Spiel selbst war zu statisch, es fehlte an Bewegung gegen schwache Gastgeber, die mit einem hohen Ball in der 10. Minute erstmals vor dem von Daniel Cibella gehüteten Gersweiler Kasten aufkreuzten, harmlos allerdings.
Das Umschaltspiel lief flott, ein Eckball resultierte daraus und dieser war schließlich wieder gut und zielführend diesmal. Alexander Deutscher war am langen Pfosten einfach mal durchgelaufen und brauchte den zu ihm durch geflutschten Ball bloß noch ein zu nicken. Die verdiente Führung (11.).
Gleich darauf musste Daniel Cibella aufmerksam die Kugel vor einem durchgeeilten Stürmer klären, da hatten die Grün-Weißen im modischen Schwarz ordentlich gepennt (13.). Die bislang völlig harmlosen Gastgeber bekamen zunehmend eigene Spielanteile.
Ein paar Neuankömmlinge brachten sich, noch kauend, auf Sachstand: „Wie stehdsen?“ „Null äns!“ „Fier die?“ „Null ens! Oh legg, das bekeppt kenna!“
Allerdings hatte dieses „Null Eins“ nur eine äußerst knappe Halbwertzeit. Die Gersweiler Protagonisten bauten einen schmissigen Abwehrschnitzer ein, Daniel Cibella wollte raus eilend klären, wurde über lupft und der auf´s Tor zu segelnde Ball konnte von Alexander Deutscher Klärung versuchend bloß noch über die eigenen Linie befördert werden (19.). Richtig schön unnötig der Ausgleich.
Es war viel zu wenig Bewegung im Spiel des SVG, so ergaben sich weder Anspielstationen, noch Räume. Einzig die zahlreichen Standards waren halbwegs gefährlich. So auch nach 25 Minuten, als David Peters nach einer weiteren Ecke vorbei köpfte, des weiteren versäumten kurz darauf die Stürmer den Weg zu einem neuerlich gut geschlagenen langen Freistoßball zu suchen, blieben passiv.
„Geh doch mo Bier holle, bisch so nerwes!“ ein gutgemeinter und sogleich befolgter Rat: „Wievill brache ma dann!“
Sascha Jennewein hatte dann scheinbar auch keine Nerven, zog einigermaßen unmotiviert und völlig harmlos aus über 30 Metern ab, den von Hermann-Röchling-Höhe sofort wieder verdaddelten Ball schnappte sich sehr aufmerksam Michael Zacher, zog von dannen und platzierte den Abschluss leider mittig auf den Torhüter.
Pläne für das nächste Wochenende wurden selbstredend auch schon gemacht, nicht ohne ein paar nette verbale Luftlöcher allerdings: „In Bliddaschdorf nächsch Wuch ziehds jo sicha mo widda do owwe im Loch!“ Dort oben im Loch sollte man kommende Woche gewappnet sein, es ist Regen angekündigt.
Schockmoment nach der Rückkehr des zuvor abgeordneten Getränkelieferanten: „Wisse na was, die Brieh hieh is warm! Was mache ma dann jetz? Guggen eich das ahn?!“ „Wieso solle ma das ahngugge, nid tringe?“
Vor der Pause wollte dem SVG 2 nicht wirklich mehr etwas gelingen, eine Direktabnahme von Domenik Gales flatterte weit neben das Tor (44.), die Gastgeber bolzten sinnfrei aus 25 Metern über den Fangzaun – Halbzeit in einer alles in allem unansehnlichen Partie!
Die Feiertagskonstellation im kommenden Jahr sorgte für Gesprächsbedarf unter der strahlenden Oktobersonne: „Wie issn das nächsd Johr mid de Feierdache?“ „Kann Dir doch egal sinn, Du hasch doch jede Dach Feierdach!“
Manch Hobbykoch hatte Befremdliches zu berichten beim Sinn entleerten Pausenpalaver der sonntäglichen Heim- und Herd Flüchtigen: „Do hann ich gischda Gulasch beschdelld, do had der Dinga geschnied, das ich hann sahn misse ich will käh Kodledde!“ „Es is schunn manchmo gudd, wemma do stehd midem Fläschje unn iwwa es Esse schwädzd!“ Mag sein, bloß zuhören sollte man nicht zu lange.
Die Gersweiler Jungs kamen mit der richtigen Einstellung zurück auf den Rasen, Michael Zacher hatte sich sehr gut durchgesetzt (47.) und mit klasse Vorlage Sascha Jennewein bedient, der leider zu lange brauchte und frei vor dem Tor die nächste gute Chance verstreichen ließ.
Tief standen die Gastgeber nun wieder hinten drin, der SVG versuchte sich durchzuwursteln. In Sachen Wurst war neues zu vermelden: „Wie ich do an de Bud war, do ware meh Wirschd als Leid uffem Grill!“ „Was sulle dann ach die Leid uffem Grill?“
Dann der beste Angriff des SVG in der bislang absolvierten Begegnung. Über etliche Stationen lief der Ball flüssig in die gefährliche Zone, Marlon Hermann zog ab, den vom Torwart abgeklatschten Ball schoss Domenik Gale in Rücklage leider über den Kasten (51.).
Drei Minuten später versemmelten die Grün-weißen eine nächste dicke Gelegenheit, die einer unübersichtlichen Situation entsprang, leichtfertig und im großen Stil. Immerhin wurde das Ganze nun etwas flüssiger und weniger Fehler behaftet, die Jungs waren um das nächste Tor bemüht.
Nach einem langen Ball legte Sebastian Jennewein schön auf Bruder Sascha ab, der zehn Meter mittig vor dem Tor leider ebenfalls in Rücklage geriet und verzog (60.).
Die Gersweiler Mittagstischler waren andernorts ebenso um ein verbessertes Erscheinungsbild bemüht: „Hasche noch Senf an de Finga?“ „Nä, awwa sunsch iwwaahl!“
Nach einigen vergeblichen und zu wenig zielstrebigen Anläufen sahen die Beobachter endlich den nächsten schön gespielten Angriff. Sebastian Jennewein spielte den finalen Pass auf Marlon Herrmann, der die Kugel mit sattem Schuss unter die Latte schweißte (66.).
Michael Zacher wollte wenig später nach guter Flanke von Sascha Jennewein nachlegen, seine Direktabnahme segelte knapp daneben (70.).
Manch Malheur auch am Rand bisher, der eine oder andere noch unbeschadet: „Ich hann jo eigentlich gedachd ich versau mich schunn uffem Wäch von de Bud doher, geschaffd!“
Eine gute Freistoßhereingabe köpfte Alexander Deutscher mit Kopfballaufsetzer an die Latte (73.), das nächste und dann wohl auch entscheidende Tor lag in der Luft. Sebastian Jennwein vergab eine weitere ganz fette Gelegenheit völlig freistehend mit überhastete angesetztem Kopfball (75.).
Inzwischen spielte der SVG besser geordnet und viel zielstrebiger, Claudio Jenarella hatte manch gute Szene dabei, so auch in der 83. Minute, als er Sebastian Jennewein bediente, dessen Schuss zur Ecke abgeblockt wurde, die er dann höchstselbst wieder freistehend nicht unterbringen konnte.
Zum Ende hin hatten die Mitgereisten das Gefühl, die Gersweiler Jungs begäben sich neuerlich in den Bettelmodus, Hermann-Röchling-Höhe durfte wieder kurz mitmischen. Eine sich daraus ergebende Frage eher missverständlich interpretiert: „Was hannan?“ „Käh Bier!“
Mit Ablauf der regulären Spielzeit holte sich ein Einheimischer noch Gelb-Rot ab, seine Mannschaft blieb trotzdem vorne und fing sich einen letzten Konter, David Peters spielte sehr gut auf Sebastian Jennwein, der problemlos zum Entstand verwandeln konnte (93.).
Ein hochverdienter, wenngleich auch zu erwartender Erfolg nach einem ziemlich unrunden Spiel dieses Mal. Die Serie ist aber ausgebaut und kann gerne weiter geführt werden.
Nächstes Spiel: Sonntag, den 06. November um 12:45 Uhr in Kleinblittersdorf
SV Gersweiler 2:
Daniel Cibella – David Peters – Christoph Conrad – Domenik Gales – Marlon Herrmann (Daniel Pjatezkij– Sebastian Jennewein – Norman Konecny (Philipp Bingert) – Sascha Jennewein (Philipp Müller) – Alexander Deutscher - Michael Zacher – Daniel Dreßler (Claudio Jenarella)
Eckhard Dewes
Pressestelle SV Gersweiler