Kreisliga A Südsaar: FC Kleinblittersdorf 2 – SV Gersweiler 2 0:3 (0:1)
Zuschauer: 50
Zweite baut ihre Serie aus
Nach einem alles in allem eher mäßigen Auftritt durfte sich die Gersweiler Reserve über weitere drei Punkte freuen. Mit diesen konnten sich die Jungs noch ein wenig näher an die Spitzengruppe heran robben, bleiben in Lauerstellung und haben noch alle Möglichkeiten. Auf dem Blittersdorfer Hartplatz tat man sich schwer, konnte hinten heraus aber einen klaren Erfolg feiern.
Es war mal wieder Zeit für die Nostalgiker. Ein Brascheplatz durfte von den begeisterten Grün-Weißen bespielt werden. Erste Unmutsäußerungen sogleich im Keim erstickt: „Frier hasche nix anneres gehadd, do hanna noch Häufscha gebaud!“
Richtig so! Gar nicht erst Gemosere aufkommen lassen.
Nix zu mosern hatten zunächst einmal die schon vor Ort befindlichen Gersweiler Zuschauer. Kaum angepfiffen, hätte es um ein Haar schon gerappelt im Phönix – Kasten. Auf und davon ließen die Gastgeber Michael Zacher eilen, der das Gastgeschenk leider nicht annahm und den Torsteher aus kurzer Distanz zu entmannen versuchte. Vertan die dicke Chance zur frühen Führung.
In der Anfangsphase war der SVG sichtlich bemüht sein Spiel sauber und kontrolliert aufzubauen, hatte allerdings sogleich versäumt etwas Tempo mit ins Verfahren zu bringen. Die Gastgeber reagierten ausschließlich, entsorgten auf sie zukommendes Material zünftig mit 80er-Jahre-Befreiungsschlägen.
Den nächsten Torabschluss hatte wiederum Michael Zacher, scheiterte mit einem zu harmlosen Drehschuss am Torhüter (9.). Kevin Reuter versuchte sich übermotiviert aus reichlich 25 Metern, mitten rein ins Getümmel vor ihm (10.). Dann gelangte der Ball auf Umwegen irgendwie zum im Sechzehner lauernden Michael Zacher, der zu lange zögerte, die Gelegenheit verstreichen ließ (12.).
Zu wenig zwingend war das Gersweiler Spiel, zu behäbig und urplötzlich auch in der Rückwärtsbewegung mit Fehlern behaftet. Kleinblittersdorf kam zu einem ersten Torabschluss nach einem überflüssigen Ballverlust der Gäste (14.). Vorbei das Schüsschen.
Der SVG dokterte weiter träge herum in der Offensive, spielte durchaus dominant gegen eigentlich deutlich unterlegene Gastgeber, kam aber nicht durch und wegen sich häufender Tranfunzeligkeiten auch defensiv einige Male in Bredouille. So in der 21. Minute, als Kleinblittersdorf nach einem kapitalen Aussetzer des SVG fast die Führung erzielte, gottlob neben das Tor stümperte.
Jetzt wurde es laut auf und neben dem Platz, es galt den Anfängen zu wehren, Ordnung zu schaffen, denn in dieser Phase war es nahezu vogelwild. Mehr und mehr gerieten die Gersweiler Jungs nun selbst in Gefahr, brachten sich mit unnötigen Fehlern in selbige. Ein Foul nach flottem Kleinblittersdorfer Konter legte der Schiedsrichter gnädig außerhalb des Sechzehners, das war eng. Die Mauer stand gehörig falsch im Anschluss und Leon Becker musste den aufs kurze Eck getretenen Ball parieren (28.).
Herrliches Wetter immerhin in Abschnitt eins, das Spiel durfte sich nun gerne anpassen. Zunächst holte sich nach erneutem Ballverlust Alexander Deutscher für ein taktisches Foul Gelb ab, den resultierenden Freistoß entsorgte Phönix ins Nirwana (30.).
Dann endlich noch mal der SVG. Und wie. Michael Zacher wurde vom agilen Kevin Reuter im Strafraum frei gespielt, hatte gleich drei Abschlüsse, scheiterte am Torwart, der Latte und sich selber (32.).
Herr Kiehl aus Hanweiler mit Leidensmiene und dies aus gegebenem Anlass: „Mein Gott! Dohfier lass ich die Kirp sause!“ In den Nachbargemeinden war gehörig Treiben am Wochenende.
Erneut setzte sich Kevin Reuter über die linke Seite durch, sein Querpass fand allerdings nicht die gut nachgerückten Michael Zacher und Sascha Jennewein (38.). Jetzt wurde der SVG aber ein wenig dynamischer, kam in die Räume. Noch suchte man jedoch Passagierschein A 38.
„Wie die hann die Bud nid uff? Was sollen das?“ Den Neuankömmlingen schwoll sogleich der Kamm, alle Planungen der langen Herfahrt schon zunichte.
Alexander Deutscher versuchte sich mit einem direkten Freistoß aus etwa 25 Metern. Nicht schlecht, an der Latte landete der Ball (39.). Man näherte sich nun an, begann langsam aber sicher das ungewohnte Geläuf zu akzeptieren das Unkonzentriertheiten und schlampige Abspiele nicht verzeiht.
Eine Ecke wurde dann von Daniel Dreßler akkurat auf den kurzen Pfosten bugsiert, Marlon Herrmann schulterte die Kugel irgendwie zur Pausenführung über die Linie (42.). Beinahe hätte Philipp Bingert umgehend nachgelegt, seinen platzierten, doch zu laschen Freistoß pflückte der Torwart aus dem Kreuzeck (46.).
Bis zur Pause sahen die Sonnenbader am Rand nichts mehr Sehenswertes, abgesehen von einer eindrucksvollen Befreiungsschlag-Kerze eines Phönix Akteurs die mit gut und gerne 30 Metern in respektabler Drohnenhöhe segelte.
Weitere Neuankömmlinge ebenso geschockt, wie die zuvor eingetrudelten: „Die hann beschdimd noch käh Roschdwirschd wie ich das siehn!“ „Das hann ich glei gesiehn, schunn vun do hinne! Sch...!“ Langsam sollte es schon losgehen, das konnte sonst böse enden.
Der SVG kam mit neuem Schwung aus der Kabine. Mit einem schönen Doppelpass spielten sich Robin Köhl und Michael Zacher in den Strafraum, letzterer scheiterte mit seinem Abschluss aus spitzem Winkel am Außennetz (46.).
Gleich darauf setzte Alexander Deutscher nach Freistoßflanke von Daniel Dreßler einen Kopfballplumpser aufs Tordach (47.). Das Ganze wurde nun griffiger und zielstrebiger, die Gastgeber gerieten unter Druck.
Unter Druck auch die Gastwirte: „Äh, die wirre doch hie Roschdwirschdscha mache hoffentlich?“ Verzweiflung machte sich bereits breit allerorten (50.). Doch dann, Entwarnung: „Do hinne is enna am Kaue, ich siehns genau!“
Meckergelb derweil für einen Phönixraudi, der Schiedsrichter allerdings ebenfalls ständig am Meckern, stellte manch Akteur hüben wie drüben in den Senkel. Unterhaltsam.
Schön der Spielzug in der 53. Minute, als Daniel Dreßler mit feinem Durchstecker Sascha Jennwein bediente, dessen Schlenzer aus etwa 18 Metern jedoch zu harmlos geriet und vorbei ging.
Als Ausrichter des Master - Finales am 05. Februar ist der gesamte SVG bereits im umtriebigen Organisationsmodus, so auch an der oberen Saar. Die Bierbechergestaltung geriet zum Thema: „Uff die Becher kinnd mal noch e Bild vun mier mache!“ „Mier verkaafe awwa kähn Liddahumbe, uff die annere paschde nid druff!“ „Unn was mache ma mid denne angebrochene Fässa?“ „Was wohl?“
Wieder war es Sascha Jennewein, der eine weitere Chance hatte, mit seinem Strappler aber am Torsteher scheiterte (56.).
Rund um den Sechzehner der Gastgeber spielte sich nun die Partie ab, der nächst Treffer eine Frage der Zeit. Schön wurde dieser schließlich erzielt. Einen Flugball legte Alexander Deutscher überlegt mit dem Kopf auf Michael Zacher ab, der diesen aus kurzer Distanz bloß noch eindrücken musste (62.).
Die Gastgeber wurden nun ein wenig motziger, der Schiedsrichter hatte Lösungsansätze: „Wenn ich in die Bux greife isses se spät!“ Schnell geklärt die Situation und Ruhe war im Karton.
Das Spiel plätscherte vor sich hin, Sascha Jennewein steuerte noch einen harmlosen Strumpfbändler bei (70.), Dominik Schwarz setzte einen Fernschuss über den Kasten.
Bei einem der seltenen Konter von Phönix, feuerte Leon Becker in der Tradition der Heimelf den Ball mit einem gepfefferten Befreiungsschlag gen Rasenplatz, wurde zurechtgewiesen: „Äh, de Rase is gesporr!“
Von der nun stark frequentierten Rostwurstbude kehrten einige Aspiranten etwas derangiert zurück: „Wie siechen Du schunn widda aus, wo haschen geläh?“
Michael Zacher stand in Minute 80 etwas schlafmützig im Abseits, ausgeschlafener Kevin Reuter, der sich den von Phönix sogleich verschlampten Ball schnappte und zum Endstand in die Maschen setzte (80.).
Edeljoker Norman Konecny präsentierte kurz darauf noch eine interessante Dribbling-Variante, schoss drei mal seine Gegenspieler zum Doppelpass an, die netterweise jeweils prallen ließen, blieb am vierten hängen. Schade, hätte ein Tor verdient gehabt, war innovativ (84.).
Der Rest der Partie verstrich mit der Dynamik eines Seniorentanztees. Die Punkte waren unter Dach und Fach gebracht, die Serie hatte weiter Bestand und den bis zur Winterpause verbleibenden Begegnungen darf die Gersweiler Reserve nun sehr zuversichtlich entgegen schauen.
Nächstes Spiel: Sonntag, den 13. November um 12:45 gegen Hanweiler 2
SV Gersweiler 2:
Leon Becker – Domenik Gales – Claudio Jennarella (Dominik Schwarz) – Sascha Jennewein – Christoph Conrad – Sebastian Jennewein (Robin Köhl) – Marlon Herrmann (Norman Konecny) – Kevin Reuter – Michael Zacher – Daniel Dreßler
Eckhard Dewes
Pressestelle SV Gersweiler