Kreisliga A Südsaar: SV Gersweiler 2 – Sportfreunde Saarbrücken 2 2:0 (1:0)

Zuschauer: 80

Verdienter Kirmessieg ohne Glanz

Die Gersweiler Zweitvertretung hat sich im Derby am Kirmessonntag verdient und ohne echte Probleme gegen die Burbacher Reserve durchgesetzt. Mit dem Dreier rückt die Truppe nun näher heran an die angestrebte Tabellenspitze. Um sich dort letztendlich zu etablieren muss jedoch dringend an der eklatanten und mitunter hanebüchenen Abschlussschwäche gearbeitet werden. Was beim SVG 2 so alles versiebt wird ist grotesk.

„Is do irjendwo e Trachdenäschd?“ Die Kirmesumtriebe vor Spielbeginn und auf dem Weg zur Spielstätte im Waldstadion warfen Fragen auf. Skurrile Gestalten unterwegs allerorten.

Auch die sogleich begutachtete Aufstellung der Zweiten wurde durchleuchtet: „Was hamma dann do heid fier e Kader in de Zwedd?“ - „Was dann fier e Kater Manne, die war doch gar nid uff de Kirb?“

Zum Auftakt des langen Kirmessonntags stand die Zweite vor ihrem Derby gegen die Elf von der falschen Saarseite. Nach eher verhaltenem Saisonauftakt musste eine Leistungssteigerung her und vor allem drei Punkte aufs noch zu dünn gefüllte Konto. Hilfreich wären Tore.

Andere Hilfsmittel im Blick der Kirmesveteranen: „So e Ding do kriehn ich ach noch!“ - „Was? Denne Rollador?“ - „Jo, mit dem wär ich geschda bessa hemm kum!“

Der SVG 2 fand halbwegs passable in die Partie, legte, noch verhalten, den Vorwärtsgang ein. Nach wenigen Minuten jedoch wurde der Ball bloß noch hinten herum und hin und her gespielt ohne jeglichen Raumgewinn. Sogar „Präsi“ Benny Lichter wurde ins Laufen gebracht mit einem unnötig unpräzisen Rückpass, das war schon ziemlich umständlich, was man zu Beginn zelebrierte.

Daniel Dreßler tappte nach 7 Minute erstmals ins Abseits, beileibe nicht die letzte Abseitsstellung der Partie, die Gersweiler Jungs standen en gros falsch, korrigierten dies allerdings auch nicht im Verlauf der neunzig Minuten. Keine Minute später war erneut ein SVGler zu flott und wurde zurückgepfiffen, nach gleichem Strickmuster fand sich Dominique Banza in der 11. Minute ausgebremst.

Eine gut anzuschauende und zügig gespielte Kombination wurde schließlich zu Unrecht mit einem Abseitspfiff unterbunden, das hatte der Unparteiische falsch eingeschätzt. Pech hier für die Grün-Weißen (13.).

Aufregung beim kulinarisch orientierten Publikum: „Schunn widda e Endstigg! Das iss jetz schun es vierte bei ähna Curry, will der mich vaäpple?“

Kaum ausgemosert, hätte es fast im Gersweiler Kasten gerappelt. Benny Lichter war aufmerksam zur Stelle und konnte einen strammen Schuss der Gäste parieren (15.). Im Gegenzug legte auch der SVG erstmals eine flotte Sohle aufs Grün, leider war der Torwart ebenfalls hellwach und konnte vor Dominique Banza klären.

Nun kamen im Minutentakt die Gersweiler Attacken, die schließlich auch belohnt wurden. Erneut über mehrere Stationen lief die Kugel, Dominique Banza war durchgelaufen und zur Stelle, die Führung (20.).

Nicht jeder hatte das registriert, die Kirmes sorgte für Ablenkung: „Am Dinschdach frei ich mich schunn uff de Curryklopps!“- „So e Ding koschd aweil vier Euro!“ - „Mier egal!“

Alexander Deutscher hätte wenig später nachlegen müssen, verhuddelte eine dicke Gelegenheit fahrig (23,), der Auftakt einer Serie von Unzulänglichkeiten im Abschluss, die in dieser Form nicht sein kann. Der SVG 2 versiebte, was ihm vor die Flinte kam, die bis dato noch abstinenten Zuschauer wurden zeitnah rückfällig, oder: „Ma saufe mo heid nur Gründels, das gebbd Gespräche!“

Philippe Meyer wollte offenbar nicht zurückstehen, bolzte aus kurzer Distanz wild daneben und kassierte im Anschluss Gelb fürs Mosern, es war skurril (29.). Vorne vermurkste man die dicken Chancen, hinten war viel Umstandskrämerei angesagt. Die Sportfreunde zu schwach, Gefahr entstand somit kaum, Spielfluss allerdings auch nicht.

Ein Sportfreunde-Representant am Biertisch der Grün-Weißen Versehrtenschar: „Ich stell mich mo näwe Dich, wenns nid stehrd!“ - „Es stehrd!“ Man pflegt einen feinen nachbarschaftlichen Umgang zwischen richtiger und falscher Saarseite, da lässt man jegliche Vorbehalte beiseite.

Vielversprechend eine Freistoßposition für den normalerweise sehr zuverlässigen Daniel Dreßler am Sechzehnerrand (38.). Mitten rein in die Mauer, auch hier fehlte die Konzentration.

Der bevorstehende Pokalauftritt des SVG im Fokus der Planungskommission Urpils: „Beim Pokalspill treffe am uns schun frier! Das is nur ähn Spill, do kumme ma sunschd nid uff de Level!“ - „So mache mas Manne!“

Kurz vor der Pause eine nächste unfassbare Torgelegenheit. Alles richtig machte zunächst Philipp Bingert, umkurvte den Torwart, stand völlig blank vor dem leeren Gehäuse und fabrizierte dann ein Mittelding zwischen Querpass und Torschuss, liegen geblieben auch diese Hundertprozentige (43.).

Beim folgenden Konter hätte es dann fast noch den Ausgleich gesetzt, Kiehl-Junior mit einer super Rettungstat via feiner Grätsche. Pause nach mäßigem Kick.

„Wemma nid glei Urpils uffem Disch han, dann wechsel ich de Disch!“ - „Dann bestell mo Manne!“ - „Han ihr echd noch käh Bier getrunk aweil?“ - „Näh, ma han vor vierzehn Dach extra e Generalprob gemachd, es had käh Wert so frieh!“

Kaum hatte die Partie wieder begonnen, da hatte erneut Unglücksrabe-des-Tages Alexander Deutscher eine fette Möglichkeit, trat am Ball vorbei. Die nun immer zahlreicher werdenden Zuschauer sahen einen überlegenen, aber weiterhin fahrlässigen Gastgeber. Ein klares Handspiel verhinderte nach toller Direktabnahme von Philipp Bingert den Einschlag, dem Schiedsrichter waren hier wohl die Haar vor die Augen gefallen (53.).

Nicht über die Maßen ansehnlich das Treiben auf dem Platz, nicht wesentlich besser jenes am Rand: „Haschde de Disch moije reserviert fier uns?“ - „Jo, am Dinschdach...“ - „Am Dinschdach kannschde Dich do allähn hinhugge Manne!“

Auch Sebastian Jennewein präsentierte nach etwas mehr als einer Stunde erlesene Vollstreckerqualität, nagelte frei stehend die Pille auf den perplexen Behandschuhten, dem nichts anderes übrig blieb, als zu parieren. Zur Frustbewältigung schwärmten die Fans gleich mal aus gen Tresen, dort kennt man sich schließlich aus.

Alexander Deutscher erneut mit bester Option, auf den Ball trat er in dieser Situation, hatte nach der Begegnung selbst die richtige Einschätzung: „Haste Scheiße am Fuß, ….!“

Ziellos das Spiel des SVG nun, man kam vorübergehend sogar in Bredouille, konnte sich bei den aufmerksam agierenden Jonas Ruth und Arian Thielen bedanken, dass nichts passierte.

„Do kummd de Becker Henny!“ - „Häh? De Henny Beck Manne!“

Die Sportfreunde nun immer rustikaler, traten gehörig auf die Socken, alles andere als butterweich der Kick. Alexander Deutscher musste nach wunderschöner Hereingabe von Marlon Herrmann nur noch einschieben, kam nicht an den Ball, es war zum Haare raufen (76.).

Endlich doch die Erlösung. Sebastian Jennewein brachte das Leder nach dem xten Versuch endlich unter, die Entscheidung (77.). Viel passierte daraufhin auch nicht mehr, die Begegnung trudelte dem Kirmesbier entgegen, am Stehtisch zwischenzeitlich ehedem eher Witzekongress. Die zwei Roten Karten für die biestiger werdenden Gäste gingen somit fast unter. Teil eins des Kirmesprojektes war geglückt. Prost!

Nächstes Spiel: Sonntag, den 03. September um 13:45 in Walpershofen gegen FC Kandil 2

SV Gersweiler 2:

Benny Lichter – Arian Thielen – Daniel Dreßler – Philipp Bingert – Jonas Ruth – Philippe Meyer (Yannick Sonnhalter) – Sascha Jennewein – Dominik Schwarz (Marlon Herrmann) – Dominique Banza (Sebastian Jennewein) – Domenik Gales – Alexander Deutscher (Yannick Schneider)

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

Aktive - nächstes Spiel

28. Spieltag 2022 23

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.