Kreisliga A Südsaar: SV Ludweiler 2 – SV Gersweiler 2 2:3 (1:1)

Zuschauer: 100

Siegtreffer in letzter Sekunde

Kevin Reuter blieb es vorbehalten mit der allerletzten Aktion der Partie selbige für die Gersweiler Reserve zu entscheiden. Dem Tabellenführer aus Ludweiler rückt man damit deutlich auf die Pelle und hat der Warndtelf die Kirmessuppe versalzen. Allerdings blieb die Gersweiler Mannschaft über weite Strecken vieles schuldig und hat eine insgesamt mäßige Vorstellung abgeliefert, viele Fehler und Abstimmungsprobleme prägten die Begegnung.

In Ludweiler war Kirmes, manch einen hatte es schon zeitig auf das einladende Sportgelände im Warndt gezogen, es war durchaus schon Betrieb kurz vor Spielbeginn. Da wollten erste SVG – Anhänger nicht auffällig werden: „Packe ma schun ähna?“ – „Froo nid so bleed, geh holle, mier schnappe uns denne Disch bevor nix meh frei is! Gugg ob se Digge han!“

Mit Zu-Null-Präsi Lichter im Tor ging der SVG in die bevorstehende Spitzenpartie beim Tabellenführer. Dieser begann sehr präsent und offensiv, drückte die Gäste tief in deren Hälfte. Der SVG 2 erwischte keinen guten Start. Benny Lichter musste schon nach sieben Minuten hellwach eine eins zu eins Situation klären, seine Vorderleute schliefen den Schlaf der Gerechten.

„Scheena Qualm do fier die drei Wirschdscha!“ – „Das sinn Rauchzeiche sonschd find die Bud kenna, die han Kirb unn sin benewwelt!“

Die Grün-Weißen wollten nicht über die Mittelinie schien es, da war womöglich Sperrgebiet. Der SV Ludweiler befürchtete wohl, dass es seinem Torwart langweilig wurde, bolzte einen halbwegs bizarren Rückpass in dessen Strafraum. Die Ballaufnahme mit den Händen ignorierte der Schiedsrichter trotz folgerichtiger Proteste (9.).

Wenig später war Kevin Reuter nach einem schönen Steilpass von Daniel Dreßler durch, jedoch wohl etwas zu früh losgelaufen, Abseits leider (10.). Immerhin, jetzt war der SVG auch mal auf Erkundungstour, hatte die gegnerische Hälfte gefunden.

Kevin Reuter setzte sich über die linke Seite durch, hob den Kopf und adressierte einen optimalen Querpass zum völlig verwaist am langen Pfosten stehenden Sebastian Jennewein, der das Kunststück fertigbrachte die Kugel aus 3 Metern übers Gehäuse zu gomezen. Es macht einen schwermütig, was die Jungs vor dem Tor veranstalten. Herbstdepressionen drohen frühzeitig.

Felix Kopp hatte dann das Zutrauen, schnappte sich den Ball im Mittelkreis und ging einfach mal drauf los, wurde jedoch Höhe Sechzehner abgefangen, keiner war mitgelaufen zudem (14.). Ein Freistoß von Daniel Dreßler eine Minute später wurde zum Bumerang, flog dem SVG gehörig um die Ohren, weil keiner zum Ball ging, beileibe kein Einzelfall. Ludweiler fuhr einen flotten Konter, halbrechts hatte sich ein Stürmer dynamisch durchgesetzt und Null-Tore-Mann Benny Lichter war fortan ein Ex-Null-Tore-Mann, hatte keine Chance gegen den super Schuss ins lange Kreuzeck (16.).

Zu einfallslos der SVG 2 bisher. Nach vorne blieb vieles dem Zufall überlassen, hinten wirkte die Mannschaft wacklig und nervös. Riesenglück hatte sie, dass Ludweiler nicht sogleich nachlegte. Eine hundertprozentige bolzten sie im Kirmesmontag-Stil frei stehend gen Clubheim. Besuch währenddessen am rappelvoll bestückten Biertisch: „Wem issen der Hund der mir uff de Fies rumstehd?“ – „Im Moment mir, der will mei Wurschd, do hadda gudde Chance noher vull Senf se sinn!“ – „Haschde eijentlich die senfabweisend Jagg kaaf?“ – „Jo, gischda bestelld!“

In Serie ließ der SVG 2 nun dicke Gelgegenheiten für die Gastgeber zu, hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn die Partie früh entschieden gewesen wäre. Doch auch die Einheimischen bugsierten aussichtsreiches Material in Hülle und Fülle neben den Kasten, so etwa in der 21.und auch 24. Minute wieder mutterseelenallein gelassen.

Grün-Weiß mit Fehler über Fehlern, wurde immer fahriger und das fing schon ganz hinten an. Netter Slapstick entsprang dem auch noch, Daniel Dreßler bolzte bei einer Abwehraktion volle Kanne Manuel Kiefer an, der mit astreinem Kopfball meilenweit in die gegnerische Hälfte „klären“ konnte.

Als gerade keiner so recht dran glaubte kam der SVG einmal nach vorne und zu einem Eckstoß. Wie so oft sehr gut geschlagen von Daniel Dreßler fand dieser am langen Pfosten seinen Abnehmer, Kevin Reuter musste nur noch zum Ausgleich einnicken (34.).

Hoffnung auf Besserung bei den Randbesiedlern und Hoffnung auf die Gastgeber: „Wenn die Charakta han die Ludweilera, dann ware die geschda uf de Kirb und schmiere ab noher!“ – „Jo Manne!“

Die Hintermannschaft des SVG völlig von der Rolle an diesem Tag, vorne verlor man zu schnell den Ball, defensiv wurde es umgehend abenteuerlich. So auch in der 37. Minute, als Ludweiler treffen musste, dies nicht tat und freundlicherweise die dicke Torchance in ganz großem Stil verjubelte.

Auffällig blieben die steten Wiederholungsfälle, es wurde nichts verbessert, keine Schlüsse gezogen. Wieder platzierte Daniel Dreßler einen Freistoß absolut gefährlich vors Gehäuse, wieder blieben die Gersweiler Litfasssäulen passiv und wie angwurzelt im Grün stecken (41.). Das geschieht ständig und muss dringend abgestellt werden, geht so einfach nicht.

Zur Halbzeit gab es gehörig Klärungsbedarf, auch in Sachen Spielplan: „Nächsch Wuch spille ma in Geislaudre, gell?“ – „Jo, ma spille die Hinrund ähnfach alles auswärts, do hamma in de Rückrund Heimrecht immer!“

Im Stil der ersten Hälfte ging´s dann erst mal munter weiter. Kaum wieder angepfiffen, schon wurde Benny Lichter mit einem halbherzigen Rückpass in Bedrängnis gebracht, tänzelte seinen Gegner aber aus und bereinigte die brenzlige Situation.

Sebastian Jennewein konnte sich endlich einmal durchsetzen auf der linken Außenbahn, der eingewechselte Alexander Deutscher war völlig frei im Zentrum eingestartet, der Querpass - ins Nichts (48.).

Auch in Sachen Verwertung vielversprechender Hereingaben das alt vertraute Lied. Daniel Dreßler, der eine richtig gute und aufmerksame Partie ablieferte, mit einer weiteren guten Flanke, Abnehmer: Keine. Null Bewegung zum Ball (51.).

Hahnenkampf wenig später. Manuel Kiefer und sein Gegenspieler waren im Zweikampf aneinander geraten, der Gegner mit einer Tätlichkeit, Rot dafür (55.). Das sollte dem SVG doch den nötigen Schub geben. Mehr als eine halbe Stunde in Überzahl verblieb.

Einen guten Angriff legte der SVG umgehend hin. Nach schöner Spieleröffnung von Daniel Dreßler versuchte Kevin Reuter einen gut gedachten Querpass ins Sturmzentrum, Ludweiler konnte eben noch zur Ecke klären, die nichts einbrachte (56.).

Zum Haare raufen die Szene nach knapp einer Stunde Spielzeit. Sebastian Jennewein lief völlig allein auf den weit aus seinem Tor geeilten Handschuhmann zu, schuchelte diesem die Pille einfach in die Beine, statt einen Bogen zu laufen und das leere Tor anzusteuern. Man war um Fassung bemüht und musste nachfassen, sonst war das kaum noch anzuschauen.

Nicht mal eine Minute später, Ludweiler bekam wohl tatsächlich Kirmesblei in die Beine, wieder ließ die Warndtelf Sebastian Jennwein unbehelligt durchstarten, der Querpass auf Bruder Sascha mit dem Mantel des Schweigens zu bedecken.

Nun hatte der SVG eine Serie von Optionen, die allesamt verschludert wurden. Prompt kam Ludweiler schlecht verteidigt zu einer fetten Möglichkeit, die man Benny Lichter in die Handschuhe lupfte (68.). Dessen freundliche Entegegnung: „Danke!“ So macht man das Benny, hochanständig.

Domenik Gales sah sich urplötzlich frei stehend mit einer Chance konfrontiert, scheiterte allzu nachlässig (70.). Immerhin Ecke. Gefährlich flatterte diese direkt aufs lange Eck, der Torwart kratzte die Kugel eben noch raus und wurde von Kevin Reuter gerempelt dabei. Eine nette kleine Kirmes-Rudelbildung die Folge. Die Gemüter beruhigten sich allerdings schnell wieder.

Sebastian Jennewein war in den Sechzehner gestartet gegen Gastgeber, deren Kräfte nun zusehends schwanden, sein Passspiel ins Leere (79.). Dann kam es, wie es kommen musste. Die Unzulänglichkeiten und Fehler wurden bestraft. Jonas Ruth schätzte einen Flugball falsche ein, wurde überlaufen und es rappelte unhaltbar im Kasten von Benny Lichter (82.).

Ging noch was? Es ging. Nicht, dass der SVG das arg zerfahrene Spiel noch strukturiert bekam, aber er blieb dran. Alexander Deutscher erlief einen nicht optimal gespielten Ball und wurde am Fünfer-Eck vom Torsteher aus den Schuhen gehuft. Dankeschön: Foulelfmeter (86.). Immerhin ließ man sich in Sachen Gastgeschenke nicht lumpen, Kevin Reuter erledigte den Strafstoß souverän und verwandelte zum Ausgleich

Als keiner mehr mit irgendetwas rechnete, die Zeit war abgelaufen, erlief sich Kevin Reuter hellwach einen letzten Ball, steuerte zielstrebig das Tor an und sorgte allen Ernstes noch für den vielumjubelten und denkbar glücklichen Siegtreffer in letzter Sekunde.

Den Dreier beim Ersten hat man sich so gesichert, sollte die Herangehensweise unbedingt überdenken und das Ergebnis entsprechend einordnen. Die Fehler müssen dringend abgestellt werden.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 17. September um 13:15 Uhr bei Geislautern 2

 

SV Gersweiler 2:

Benny Lichter – Sebastian Jennewein – Felix Kopp (Alexander Deutscher) – Philippe Meyer – Jonas Ruth – Manuel Kiefer (Yannick Sonnhalter) – Sascha Jennewein – Daniel Dreßler  (Domenico Damascato) – Marlon Herrmann – Domenik Gales  (Sami Aliyazdi) -  Kevin Reuter

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

 

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