Kreisliga A Südsaar: SV Hermann-Röchling-Höhe 2 – SV Gersweiler 2 0:5 (0:4)

Zuschauer: 60

Launige Treffer beim klaren Auswärtserfolg

Eine geschmeidige erste Hälfte legten die Gersweiler Jungs auf den Teppich der „Bouser-Höhe“, führten nach toll heraus gespielten Toren und souveränem Auftritt zur Pause bereits mit 4:0. Abschnitt zwei geriet eher verhalten, es knarzte nun etwas in den Abläufen und so kam bloß noch ein abschließender, allerdings ebenfalls sehenswerter Treffer von Kevin Reuter hinzu.

„Die Wirdschd knaddere schun...“. Die ersten Gersweiler Schlachtenbummler hatten sogleich Witterung aufgenommen und wohl auch akustische Signale wahrgenommen. Zu früh gefreut jedoch. „Noch nix ferdisch. Es had mich gesiehn un grad alles falle lasse wo ich kumm bin. Jetz dauerds noch!“ - „Was issen mit eich eijentlich loss? Ihr sinn noch trugge!“

Auf dem Spielfeld ging es wesentlich entschlossener zur Sache vom Fleck weg. Bereits in der zweiten Minute prüfte Philippe Meyer aus der Distanz den Torhüter, der ließ klatschen und das im Nachsetzen von Marlon Herrmann erzielte Führungstor fand wegen einer Abseitsstellung leider keine Anerkennung.

Nach einer Ecke war wieder der Handschuhmann der Einheimischen mit unorthodoxer Fußabwehr zur Stelle, Jonas Ruth hatte abgezogen (3.). Der SVG war zeitig drin im Geschehen.

Zeit wurde es auch abseits desselben: „Ach uff die Gefahr hin, dass es eich schlechd gebbd, ich hann mo ebbes mitgebrachd, do „ - „Oh leg Kiehl!“

Alexander Deutscher brachte einen Kopfstoß zu unplatziert ebenfalls nicht im Eckigen unter, doch dann ging es von hinten heraus und über mehrere Stationen flüssig und zielstrebig bis vors Tor. Felix Kopp stand völlig blank und dieser erzielte in aller Ruhe die Führung (5.). Ein toller Angriff und nach dem Spiel von Trainer Dominik Schwartz als „unser schönstes Saisontor bisher“ eingeordnet. Widerspruch: Das sollte noch kommen. Später.

Klar überlegen und mit einer so bislang noch nicht gesehenen Raumaufteilung spielte die Gersweiler Reserve weiter. Einzig Philippe Meyer musste sich in der ersten Phase defensiv betätigen, grätschte nach einem Konter sauber einen Angriff weg (11.). Domenik Gales wäre anschließend mit schönem Pfund aus über 20 Metern fast der nächste Treffer geglückt, knapp vorbei, nach einer Viertelstunde inzwischen.

Dann war es soweit. Der schönste Treffer fiel zeitnah. Hermann-Röchling-Höhe war gerade im Begriff sich offensiv zu betätigen, doch es ging wieder zu schnell für die Heimschläfer. Domenik Gales lief ab, spielte umgehend mit steiler Spieleröffnung Marlon Herrmann frei, dessen akkurate Flanke aus dem Lauf Kevin Reuter mit dem Kopf zum zweiten Tor verwandeln konnte (17.).

Nicht alles klappte reibungslos. Einen weiteren schönen Angriff hätte Sascha Jennewein bloß noch im Tor ablegen zu brauchen – tat er nicht, vorbei aus kurzer Distanz (19.). Nur sechzig Sekunden später wurde es kapriolig im Strafraum der Heimelf. Veritables Chaos herrschte bei diesen und es flipperte gewaltig bei etlichen missratenen Befreiungsschlägen, letztendlich kein weiterer Treffer und Glück für die humorige Elf im kanariengelben Warntrikot.

Henny Beck hatte bis dahin überhaupt nichts zu tun. Ein indirekt ausgeführter Freistoß nach 26 Minuten fand den Kopf eines Stürmers, der Gersweiler Torverhinderer ohne Probleme. Probleme derweil einzig für die Röchling-Höhe. Marlon Herrmann war nicht aufzuhalten, klasse in den Rücken der Abwehr gelaufen und ebenso hervorragend und mit Auge von Felix Kopp bedient worden, das 3:0 für den SVG 2 (27.). Man präsentierte sich hier bislang trickreicher als VW bei der Emissionskontrolle.

Eine kleine kommunikative Gesellschaft an der Mittellinie belebte nach etwas mehr als einer halben Stunde das einseitige Geschehen, es hatte im Zweikampf wohl mal etwas gescheppert. Der Schiedsrichter stellte die versammelten Hahnenkämpfer kurz und heftig in den Senkel. Der eine oder andere erhielt spontan eine gediegene Nachschulung in Sachen Regelkunde und Manieren. Alles wieder gut.

Das Spiel nun weniger präzise und nicht mehr so flüssig aus SVG – Sicht, man hatte den Fuß vom Gas genommen. Die Heimelf kam zu einem ersten Abschluss, der jedoch aus kurzer Distanz am Tor vorbei gebolzt wurde (41.). Wenig später hätte sich Grün-Weiß nicht beschweren dürfen, wenn es Elfmeter gegeben hätte. Nach einer gefährlich getretenen Ecke war wohl ein Schubser im Spiel, ein Stürmer war regelrecht unter der vielversprechenden Hereingabe zusammengebrochen (44.). Marlon Herrmann war es Wurscht. Im Gegenzug schnappte er sich das Leder, traf erneut und hatte zugleich den Pausenstand eingetütet. 4:0 führten die Gersweiler Jungs nach einem guten Spiel und pünktlichem – und akustisch wertvollem – Halbzeitpfiff. „Oh, der had awwa scheen abgepiff! E Lied!“

Halbzeitpause und erster Unmutsäußerungen: „Heit is doch de Tach der Amateure?“ - „Ich siehns! Do stehd nur Leergut!“

Kaum aus den Kabinen, da schien es im Stil der ersten fünfundvierzig Minuten weiterzugehen für die Gäste. Der stark spielende Domenik Gales war im Rückraum zum Schuss gekommen, dieser rutschte ihm über den Schlappen und wurde dennoch um ein Haar gefährlich. Knapp drüber übers Eck letztendlich (47.).

Es kam allerdings nicht mehr ganz so viel gescheites Material vor den gegnerischen Kasten wie in der ersten Hälfte. Ungenauer und nicht mehr ganz so munter spielte der SVG nun. Henny Beck durfte sich erstmals lang machen und einen Torschuss unter sich begraben. Glück gehabt. Der Ball… (50.).

Der beredete Schiedsrichter entschied für Hermann-Röchling-Höhe auf indirekten Freistoß im Strafraum (55.), eigentlich eine vielversprechende Situation, jedoch großartig versaubeutelt von der Heimelf: „Jetz hamma ne glei, jetz han se ne vors eijene Door kombiniert glei…!“ Dazu hätte die Offensive des SVG jedoch ein wenig herzhafter zur Sache gehen müssen. Angebot leider abgelehnt.

Sebastian Jennewein spielte nach einem flotten Angriff zu hastig quer und in die Füße eines Abwehrspielers, der den Ball ins Aus stolpern konnte (60). Keine Ecke? Der Schiedsrichter hatte die klare Aktion falsch interpretiert, fair jedoch die Gastgeber, die ihn auf den Fehler hinwiesen und die Entscheidung korrigierten. Die Ecke etwas lang und Felix Kopp am langen Pfosten zu zögerlich.

„De Bauleeb kummd!“ - „Dann bleibds trugge, der had die rischdisch App!“

Beinahe hätte Marlon Herrmann nach tollem Pass von Domenik Gales seinen dritten Treffer eingetütet, scheiterte aus spitzem Winkel am Torwart (66.), Kevin Reuter tat es ihm gleich nach, verzog ebenfalls von schräg links (68.).

„Gummo! Bei de Erschd peift glei de Sportbillie!“ - „Wer?“ - „Der vum Kandilspill!“ - „Oh jeh!“

Es passiert nicht mehr viel. Fast hatte sich die Anhängerschaft an der heißgeliebten längsten Theke der Landesliga mit dem Ergebnis abgefunden, da wurden sie doch noch mal aus der Lethargie geweckt. Und wie. Mit einem weiteren rasanten und von Marlon Herrmann schlussendlich Stiefel genau für Kevin Reuter quer gelegten Angriffszug vollendete die Gersweiler Reserve ihr Tagewerk zum 5:0 Sieg. Super Tore allesamt und ein hochverdienter Auswärtserfolg.

Nun durfte man sich gerne schon mal dem Spiel der Ersten zuwenden, nicht ohne einen Protagonisten auf seine Pflichten zu verweisen: „Äh Präsi! Die Null steht!“ - „Ich hoff´s un kümmer mich drum!“

Das wäre dann zugleich ein Erstling in der langen Gersweiler Vereinsgeschichte. Drei Dreier der Aktiven Mannschaften an einem Spieltag. Das Tripple!

Die Zweite hat in Hälfte eins sicher ihr bislang bestes Spiel absolviert. Abschnitt zwei geriet verhaltener, doch das war schließlich auch nicht mehr notwendig, insgesamt war das astrein und man behauptet Platz zwei hinter der Viktoria aus Hühnerfeld.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 22. Oktober in Sitterswald

SV Gersweiler 2:

Henny Beck – Gabriel Stieglitz – Jonas Ruth – Sascha Jennewein (Domenico Damascato) – Philippe Meyer – Domenik Gales – Yannick Sonnhalter (Timo Kunkel) – Marlon Herrmann – Felix Kopp (Sebastian Jennewein) – Kevin Reuter – Alexander Deutscher (Sami Aliyazdi)

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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