Kreisliga A Südsaar: SV Gersweiler 2 -  Viktoria Hühnerfeld 2:3 (1:1)

Zuschauer: 80

Unnötige Niederlage im Spitzenspiel

Etwas zu früh hatten sich die Jungs der Gersweiler Reserve wohl gefreut nach dem umjubelten Führungstreffer von Kevin Reuter nach exakt einer Stunde der flotten Partie. Zumindest auf Augenhöhe agierte der SVG 2, bot dem Tabellenführer respektabel Paroli und hatte gar die besseren Chancen zu verbuchen. Leider liegt hier einmal mehr ein Ansatz für die hinten heraus denkbar überflüssig bezogene Niederlage. Man ließ zu viel liegen.

Nach einem Vormittag, bei dem man keinen Hund vor die Tür gelassen hätte, zeigte sich pünktlich zum Beginn des – vermeintlichen – Drei-Heimspiele-Sonntags die Sonne im Waldstadion und mit ihr schon zum Spiel der Reserve zahlreiche Zuschauer. Das Spitzenspiel gegen den Ersten Viktoria Hühnerfeld stand an.

Kein großes Vorgeplänkel abseits des grünen Gevierts: „Ich hann e Rieseproblem..!“ – „Wisse ma schunn länga! Mier ach, Leergut!“

Mit dem zuletzt erfolgreich torjägernden Benny „Präsi“ Lichter im Kasten ging der SVG 2 in die Begegnung mit dem Spitzenreiter. Dieser kam gut rein ins Spiel, legte offensiv los und setzte die Gersweiler Abwehr sogleich unter Druck. Gefahr entwickelten die Gäste jedoch zunächst nicht, im Gegenteil, Daniel Dreßler feuerte einen ersten Schuss aus der Distanz ab, der im Fangzaun Platz nahm (3.).

Der SVG hatte sich nach den Anfangsminuten berappelt und fortan ging die Partie auf Augenhöhe vonstatten, war in weiten Phasen ausgeglichen. Den Gästen war allerdings die erste richtig dicke Gelegenheit vorbehalten nach einem ganz stark vorgetragenen Angriff. Der Abseitspfiff unterband die Situation (6.). Auf Zack die Grün-Weißen, umgehend wurde der Gegenzug eingeleitet und Kevin Reuter verpasste etwas unkonzentriert einen langes Zuspiel in die Spitze, konnte den Ball nicht kontrollieren.

Hauptsächlich im Mittelfeld fand das Spiel anschließend statt, keiner fand so recht die Lücke. Noch. Jonas Ruth hatte nämlich nach fast einer Viertelstunde den richtigen Ball parat, spielte einen Freistoß von der Mittellinie exakt auf Alexander Deutscher, der aus kurzer Distanz zur Führung einköpfte (14.).

„Ich geh mo! Wievill brache ma dann?“ – „Vier! Awwa sah em Geli nix, ähns is fier de Werner!“

Ein paar Halbchancen hüben wie drüben, die Abschlüsse brachten vorerst nichts ein. Das einzige Manko in einer gut geführten Kreisligabegegnung. Eines zeichnete sich jedoch mehr und mehr ab, der SVG 2 übernahm die Regie, wurde immer besser.

Dann auch mal etwas vielversprechendes. Daniel Dreßler zielte nur Zentimeter vorbei (20.). Domenik Gales versäumte es nur eine Minute später an einen vielversprechend getretenen Eckstoß zu gehen, blieb zu passiv und verpasste den Ball leider.

Gut anzuschauen das Spiel der beiden Kontrahenten. Auch Hühnerfeld nun mit einer dicken Gelegenheit, schoss vorbei (23.). Kurz darauf bekamen die Gäste einen Freistoß unmittelbar an der Strafraumkante zugesprochen. Die Variante, die sie sich ausgedacht hatten ,war eine gar raffinierte. Zwei Mann standen parat, beide stolperten ineinander und manövrierten den Ball höchst trickreich dem SVG vor die zum Kontern bereiten Füße. Herrlich vermasselt das Ding, der Konter allerdings ebenso.

Fortan kamen auch die Liebhaber des Rustikalen und von biestig eingesprungenen Grätschen auf ihre Kosten, es wurde zankiger auf dem Grün. Die Qualität des Spiels allerdings litt nun. Die Sonne lachte weiterhin, der Kick gerade weniger.

Hühnerfeld hatte schmissige Freistöße im Repertoire. Den nächsten schmetterte ein Akteur der Gäste aus dem Halbfeld an die Oberkante des Fangzauns, den hatte manch einer schon im Clubheim landen sehen (31.).

Eine Direktabnahme nach Eckstoß schlug allerdings denkbar knapp neben dem Gersweiler Gehäuse krachend im Zaun ein (34.), es galt so langsam den Weckruf zu hören. „Denne häd de Präsi logga gehadd!“, wurde unter den Tresenbesiedlern jedoch gemutmaßt.

Man machte sich derweil auch Gedanken um eine andere Positionierung: „Do unne unnerm Zeld kinnde ma doch ach hugge!“ – „Jo, un wer däd dann Bier holle? Hegschens wenn se die Bud in de Garasch uffschlaan!“

Domenik Gales kassierte für ein allzu derbes Einsteigen Gelb, die Zweikämpfe mitunter reichlich zackig, jedoch zumeist nicht über dem Rahmen.

Leider verteidigte die Heimelf einen Hühnerfelder Angriff kurz vor der Halbzeit viel zu nachlässig. Man verschob mehr oder weniger halbherzig, attackierte nicht und ließ eine Flanke durch den kompletten Strafraum segeln, wo man zudem einen Gegner völlig allein im Rücken durchflutschen ließ. Dieser sagte danke und legte zum Ausgleich in die Maschen (41). Überflüssig und unhaltbar für Benny Lichter.

Beinahe hätte der SVG 2 noch vor der Pause die Chance zur Korrektur bekommen. Beinahe, denn denkbar knapp verpasste Kevin Reuter ein starkes Dreßler Zuspiel (45.). Das Unentschieden hatte weiter Bestand zur Halbzeit.

Man vermisste einen lange nicht gesehenen Protagonisten der Ersten: „Wo issen de Denny, immer noch im Ausiland?“ – „Jo, der huggd bei irjendnem Känguru im Beidel!“

Verhaltener Wiederbeginn. Einige Minuten tasteten sich die Teams ab, Kevin Reuter flankte  unpräzise hinter das Tor. Mehr passierte zunächst nicht auf dem Feld. Dann aber ging es flott und eine heiße Szene nahm ihren Lauf. Alexander Deutscher war in den Sechzehner eingelaufen (51.), hatte seinen Gegenspieler super gekreuzt und wurde glasklar von hinten gefällt. Kein Pfiff des Unparteiischen, der sich nach der Partie einiges anhören durfte, das hatte er nämlich exklusiv so gesehen.

„Do kummd de Manne, wo stelle ma dann denne noch hin?“ – „Unna de Disch, biet sich doch ahn!“

Es war Musik drin in der Partie. Hühnerfeld verzeichnete eine fette Gelegenheit, ließ diese ungenutzt (54.), kurz darauf konnte der SVG eine gefährliche Strafraumszene gerade noch bereinigen (57.)

Mitten herein in die nun brisanter werdende Begegnung eine kleine, gemeine Mobbingattacke, ein anderes brisantes Thema skizzierend: „Oh Eckes, de FCK!“ „Ich wähs Jo!“ War eine Frage der Zeit diese Frage...

Eine Frage Zeit auch der nächste Treffer. Und diesen erzielte die Heimelf. Kevin Reuter zwirbelte einen Kopfball schön ins lange Eck, die Kugel trudelte vom Pfosten hübsch langsam zur erneuten Führung ins Netz. (60.) Groß der Jubel, das hatte man sich insgesamt verdient gegen den Tabellenführer.

Doch noch war eine halbe Stunde auf der Uhr, eine Menge Holz. Weggeholzt wurde zeitnah Alexander Deutscher (62.), der nett was auf die Socken bekam heuer. Den Freistoß zimmerte Jonas Ruth aus dem Halbfeld einfach mal direkt auf den Kasten, der Torwart hatte rechtzeitig die Fäuste oben. Es war Zug im Spiel, der SVG schien nachlegen zu wollen und zu können.

Plumps! Mittenrein in die vermeintliche Drangphase landete ein Freistoß der Gäste aus gut und gern 30 Metern punktgenau gezirkelt im Gersweiler Gehäuse, der neuerliche Ausgleich (64.). 

Es wurde wieder ruppiger, beide Mannschaften wollten das Ding gewinnen. Ein erneut starkes Zuspiel von Daniel Dreßler konnte Philippe Meyer nicht sichern, die Gäste klärten zur Ecke (70.). Die wurde hergeschenkt, mündete schließlich nach unterbundenem Umschaltspiel auf der anderen Seite ebenfalls in einen Eckballsituation. Der letztendlich entscheidenden leider.

Schon geklärt schien die Lage, die Ecke hatte Hühnerfeld eigentlich schon vermurkst, aber im Rückraum ließ der SVG einen Gästeakteur völlig ungestört zum Ball gehen und zum 2:3 einschießen (71.). Das war gänzlich naiv und überflüssig.

Es schien ein Wirkungstreffer zu sein. Der SVG 2 zunächst ratlos. Doch Kevin Reuter blies dann noch einmal zur Attacke, hämmerte aus achtzehn Metern drauf, verzog denkbar knapp (79.), in der gleichen Spielminute ergatterte er den nächsten Ball, legte quer statt draufzuhalten aus etwas schräger Position, weg das Ding.

Hühnerfeld bolzte nun nur noch weg, was der Defensive vor die Füße kam, leider machte die Heimelf mit, es fehlte die nötige Ruhe. Einer der resultierenden Hoppelbälle titschte gleich mehrfach vor dem Sechzehner der Gäste auf, der SVG schlief den Schlaf der Gerechten, es hätte bloß jemand hinlaufen müssen, auch die Gäste waren nämlich apathisch geblieben (85.). Der Ball Einschuss bereit auf dem Präsentierteller, keiner bereit zum Einschuss...

Zwei Eckbälle gab es in der wilden Schlussphase noch für Grün-Weiß, jeweils war Benny Lichter mit nach vorne geeilt, doch es sollte nicht mehr sein. Groß der Jubel der Gäste beim Schlusspfiff, das war denkbar knapp und glücklich gegen allerdings unglücklich agierende Gersweiler, die ihre Dinger machen müssen und für ihre defensive Schlafmützigkeit bestraft wurden.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 05. November in Püttlingen gegen FV Püttlingen 2

SV Gersweiler 2:

Benny Lichter – Jonas Ruth (Daniel Weber) – Gabriel Stieglitz – Philippe Meyer – Daniel Pjatezkij (Sebastian Jennewein) – Dominik Schwarz – Marlon Herrmann – Daniel Dreßler (Sami Aliyazdi) – Domenik Gales (Matthias Wintrich) – Kevin Reuter – Alexander Deutscher

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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