Kreisliga A Südsaar: SV Gersweiler 2 – FV Bischmisheim 2 0:2 (0:2)

Zuschauer: 30

Das alte Lied – Chancen-Kalamitäten im ganz großen Stil

Abgeklärter und zielstrebiger wirkte das Spiel der Gäste aus Bischmisheim. Früh stellten diese die Weichen auf Sieg, verwalteten hernach die Partie, hätten sich jedoch auch nicht beschweren dürfen, wenn die Hausherren wieder zurückgekommen wären. Doch hierfür hätten diese dann schon auch mal die eine oder andere ihrer hundert prozentigen Gelegenheiten auf zählbar stellen müssen. Hätten…

An manchen Tagen drängt sich einem der Eindruck auf, als müsse ein Spieler schon gegen den Pfosten rennen, um das Tor zu treffen. Ein solcher Tag war dieser triste Novembernachmittag im Waldstadion, zumindest aus Sicht der Grün-Weißen Anhängerschaft.

„So, neun Punkte heid!“ - „Jo Kiehl, bestimmt!“ Gerne durften die drei Gersweiler Mannschaften auch an diesem Wochenende wieder allesamt siegreich bleiben, zumal dann bei ihren Heimpartien. Den Anfang machte die Zweite, hatte mit den Gästen aus Bischmisheim einen direkten Konkurrenten um die beiden vorderen Plätze vor der Brust.

Vielversprechend der Auftakt. Mit einem netten Doppelpass spielten sich Alexander Deutscher und Sami Aliyazdi in den Strafraum, ersterer scheiterte frei stehend am aufmerksam gebliebenen Torhüter (1.).

Das Spiel in der Startphase zunächst ausgeglichen und vorwiegend im Mittelfeld zugange. Schon jetzt prägten zahlreiche Freistöße aus dieser Zone das Geschehen, wobei es nahezu über die kompletten neunzig Minuten bleiben sollte. Ein hoher Standard nach dem anderen flatterte durch die Lüfte, beiderseits.

Die „Rehböcke“ hatten mit Fabio Jastram einen Ex-SVGler in ihren Reihen, der seine früheren Kollegen in der 11. Minute hübsch düpierte. Schön hatte er sich durchgesetzt, schlenzte den Ball schließlich technisch anspruchsvoll am heraus eilenden Benny Lichter vorbei ins lange Eck zur Führung. Da hatte die Defensive alt ausgesehen, zu dritt bekamen die Jungs diese Situation nicht unter Kontrolle.

Unordnung nun bei den Gastgebern. Wenig später stellte sich der SVG 2 erneut nicht besonders clever an, es gab folgerichtig einen Strafstoß für die Gäste. Diese ließen sich die Chance nicht nehmen, führten nach nicht einmal einer Viertelstunde bereits mit zwei Toren, dem um ein Haar umgehend das nächste gefolgt wäre. Schlecht verteidigt durfte ein Mittelfeldakteur aus der Distanz drauf halten, Benny Lichter war sicher zur Stelle (15.).

„Die fiehre schunn zwei null!“ - „Wer, mier?“ - „Nö!“ - „Das is scheiße!“ - „Gud erkannt Norman!“

Vom Sechzehnereck ballerte Manuel Kiefer einen Freistoß unkonzentriert gen gegenüberliegende Eckfahne (18.), zu fahrig die Aktionen des SVG bislang. Auf der Gegenseite zielte Fabio Jastram ebenfalls bei einem – unnötig verursachten – Freistoß besser, erneut war Benny Lichter jedoch auf dem Posten (22.).

Garstig waren die äußeren Bedingungen, die Karteileichen hatten so ihre Probleme: „Wenn ich nur wisst, wo ich mei Handschuh hingeleht hann...un mei Kapp! Jed Johr kaaf ich mir alles nei!“ Es war unangenehm, das Spiel trug noch nicht zur Erwärmung bei.

Bischmisheim spielte insgesamt gefälliger und sachlicher, die frühe Führung spielte den Gästen zudem natürlich in die Karten, sie konnten sich zurückziehen und kontern.

Eine halbe Stunde war längst von der Uhr, als es wieder einen Freistoß aus dem Halbraum gab. Jonas Ruth bugsierte diesen zu ungenau und lang getreten in die Arme des Torwarts (34.), durfte sich allerdings gleich darauf erneut versuchen (35.). Vom Mittelkreis hielt er einfach mal direkt drauf, der Handschuhmann gerade noch zur Stelle, ließ vor die Füße von Domenik Gales abklatschen doch dessen Nachschuss aus kurzer Distanz landete am Querbalken. Jetzt ging es los das große Dilemma.

Weiterhin flogen munter Freistöße hin und her, ein bizarrer Kick auf dem nassen Geläuf. Kevin Reuter versuchte sich bei einem dieser Standards. Vielversprechend fast an der Sechzehnerlinie die Position. Nicht übel der Versuch, strich etwa ein Meter drüber (38.).

Sascha Jennewein flankte sehr gut über alle hinweg auf Kevin Reuter, der mutterseelenallein am langen Pfosten eingelaufen war. Sein Abschluss aus kürzester Entfernung hinterließ die Beobachter einigermaßen sprachlos, er bolzte haushoch über den verwaisten Kasten (40.). Eine Hundertprozentige im Mario-Gomez-Gedächtnis-Antlitz!

Kurz vor dem Pausentee ergab sich eine weitere Einschussmöglichkeit, Kevin Reuter blieb zu zögerlich, Chance dahin (44.). Eine letzte Ecke noch, irgendwie kam sie durch zu Jonas Ruth, der ins Nirwana feuerte (46.). Ganzkörpergänsehaut bei den Alten Herren. Der SVG 2 sollte sein Portfolio dringend um souverän zum Abschluss gebrachte Torchancen erweitern.

Längst hätte der frühe Rückstand korrigiert sein können. So jedoch lief man weiter der Musik hinterher und musste sich nun gewaltig nach der Decke strecken.

Gut wieder rein ins Geschehen kam der SVG 2. Gleich nach Wiederanpfiff spielten sich die Jungs passable durch, Marlon Herrmann adressierte eine adrette Flanke, doch der Torwart pflückte den Ball vor Alexander Deutscher runter (46.).

Die „Ziege“ nun auf der Weide. Routinier Roman Ziegler verstärkte die Gersweiler Jungs, sorgte fortan für mehr Struktur. Insgesamt wurde das Spiel etwas weiter nach vorne verlegt. Manuel Kiefer kam zum Abschluss, der Ball rutschte ihm allerdings über den Schlappen, ging fehl (52.).

Dann wurde es einmal mehr absurd. Nahezu unbehelligt kamen die Grün-Weißen zu einer 3-fach Serie von glasklaren Schussgelegenheiten (55.) im Strafraum, die allesamt im bewährten Stil verhunzt wurden, ein Elend und gar nicht lustig dazu.

„Was machden de Arm?“ - „Imma bessa!“ - „Packsche vier Fläschja demit Manne?“ Auf den Rängen ist man deutlich in Sorge um seine Zuschauerkameraden,... dass bloß keiner etwas fallen lässt.

Nicht wirklich gut, jedoch bemüht ging der SVG zu Werke. Sebastian Jennewein unterband mit völlig überflüssigem Offensivfoul eine vielversprechende Situation, wäre ohne Foul in aussichtsreiche Position gelangt (67.). Auf der Gegenseite war einmal mehr Benny Lichter hellwach geblieben, tauchte einen Strahl aus über 30 Metern abgefeuerte aus dem Eck (70.). Immer ruppiger und biestiger wurde es nun, die Herrschaften wurden etwas grob. Die kleine Schwester der Rache, die Revanche, lauerte nun an allen Ecken.

Manuel Kiefer und sein Widerpart in Rot wurden zum Gespräch gebeten, der Schiedsrichter hatte die Situation im Auge und eine gute Entscheidung parat: gut und gerne hätte hier auch Rot für die beiden garstigen jungen Männer drin sein können, es blieb bei einer geharnischten Ermahnung nach einer Aktion, die nach Tätlichkeit gerochen hatte (72.) nun durfte man es aber nicht mehr überstrapazieren. Tat man aber ...

„Forsch Wuch hamma neun Punkte geholl, do holle ma heid mo null neun...“ - „Jo Manne, klar!“

Bischmisheim nun wieder mehr und mehr um Kontrolle bemüht, der SVG kaum noch in der Offensive. Doch in der 83. Minute zog Sebastian Jennewein nach einer Unaufmerksamkeit der Gäste auf und davon, wurde berührt, lief weiter und setzte seinen Abschluss deutlich neben die Kiste. Seine Reaktion daraufhin unangemessen und nicht richtig, folgerichtig Rot für ihn. Der Schiedsrichter hatte das nicht als Foul interpretiert, der Abschluss war erfolgt, die Worte gänzlich fehl am Platz.

Einen letzten Freistoß gab es noch für die Heimelf. Jonas Ruth verzog diesen aus über 25 Metern. Vorbei die Partie und verloren. Unnötig und selbst verschuldet, das hätte nicht sein müssen.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 19. November um 12:45 Uhr gegen SV Rockershausen 2

SV Gersweiler 2:

Benjamin Lichter – Jonas Ruht – Gabriel Stieglitz – Daniel Weber (Andreas Schmidt) – Domenik Gales – Sami Aliyazdi (Sebastian Jennewein) – Daniel Pjatezkij (Domenico Damascato) – Manuel Kiefer – Sascha Jennewein (Roman Ziegler) – Alexander Deutscher – Kevin Reuter

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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