Kreisliga A Südsaar: Sportfreunde Saarbrücken 2 – SV Gersweiler 2 2:5 (1:3)

Zuschauer: 80

Klarer Derbysieg nach Startschwierigkeiten und neuerlicher Torschussphobie

Gersweiler Fußballbeobachter sind ja mit den leidlichen Unpässlichkeiten vor des Gegners Tor durchaus vertraut. Allerdings muss man sich dann doch immer wieder über den schier unendlichen Variantenreichtum dieser Fauxpas-Serie wundern. Zwischenzeitlich durften die klar unterlegenen Sportfreunde sogar am Ausgleich schnuppern, so entgegenkommend agierte der Gersweiler Gast mal wieder vor dem Zielobjekt.

Angeschlagen hing manch mitgereister Zuschauer auf der zugigen Tribüne ab: „Wie geht’s da danne? Du hängsch do rum wie Schippe Sibbta!“ - „Oh, ich han de ganse Fewrua im Bett geläh!“ - „Du musch Dich rönsche lasse!“ - „Menschde vielleich impfe?“

Auf dem morastigen Hoppelacker der Burbacher Saarwiesen kam der SVG 2 nur mühsam rein ins Spiel. Die Gastgeber waren wesentlich präsenter zunächst, legten ein ordentliches Anfangstempo aufs ehemalige Grün. Schläfrig das Defensivverhalten den schwarz verkleideten Grün-Weißen, um ein Haar wäre man früh ins Hintertreffen geraten, ein Abseitspfiff unterband die brenzlige Situation durch einen durchgestarteten Stürmer (6.). Im Gegenzug ging es dann flott, Alexander Deutscher wurde frei gespielt, bolzte frei vor dem Gehäuse zunächst den Behandschuhten an um mit seinem 2. Versuch schließlich doch die Führung für den SVG zu erzielen (7.).

Reichlich unbeeindruckt reagierten die Gastgeber, spielten weiter munter nach vorne und setzten die offensichtlich mit dem Geläuf fremdelnden Gersweiler unter Druck. Diese fehlpassten fröhlich umher, dass es ihre Mitgereisten fröstelte. Ein arges Gestocher war das.

Nach einer ersten und gut getretenen Dreßler-Ecke kam Domenik Gales aus dem Rückraum zum Schuss – gen Saar flatterte der abgerutschte Ball (12.). Ansonsten wenig Erwähnenswertes. Die 05er insgesamt aggressiver zunächst und durchaus gefährlich. Gabriel Stieglitz klärte vor einem Einschuss bereiten Stürmer gerade noch zur Ecke (17.), die nichts einbrachte.

Ganz mies verteidigt wurde ein Angriff der Sportfreunde nach 20 Minuten. Die SVGler liefen nebenher, hatten Glück, dass der Stürmer die Möglichkeit vertendelte. Doch dann war es soweit, die Pille lag im Gersweiler Gehäuse (21.). Wie sie von der Außenlinie getreten dort landen konnte erschloss sich den Zusehern nicht wirklich, unter Henny Beck flutschte sie jedenfalls irgendwie zum Ausgleich über die Linie.

Nicht nur das Gegentor irritierend, auch die Kleiderwahl manch eines Anwesenden: „Was issen mit unsam Betreuja? Hat der unnam Sportfreunde-Jubbe e SVG-Triggo?“ - „Das wird so e Wendeding sin, manch ähna brach das!“

Der SVG 2 war deutlich angefressen, bekam nach ungestümer Angriffsbemühung glücklicherweise von den Sportfreunden eine Ecke geschenkt. Diese kam erneut gut und fand auf Umwegen irgendwie zu Kevin Reuter, der die Kugel ein wenig unorthodox zur erneuten Führung reuterte (24.). Ein hübsch hässlicher Hoppelball.

Nun begann die große Zeit der Gersweiler Torschussabsurditäten. Die in der Offensive durchaus gefährlichen und präsenten Sportfreunde gewährten ihren Gästen von der richtigen Saarseite nachbarschaftlich entgegenkommend eine Vielzahl kolossaler Freiräume. Bloß was hilft das, wenn man nichts daraus macht. Kevin Reuter kam als erster völlig allein gelassen zum Abschluss, feuerte unkontrolliert auf den Torsteher (27.), nur um die Übung eine Minute später im gleichen Stil zu wiederholen. Nach einer halben Stunde gelang es gar mehreren Gästeakteuren die Kugel aus kurzer Distanz nicht unterzubringen, es konnte einem mulmig werden.

Plötzlich sank Henny Beck nach einem Pressschlag zu Boden, musste verarztet werden. Es ging weiter für ihn (34.). Immerhin kam das Gersweiler Spiel nun nicht mehr so rumpelig daher wie in der Anfangsphase. Die Bälle wurden nun etwas konzentrierter und präziser gespielt. Domenik Gales versuchte mit einem sehr passablen Durchstecker den agilen Felix Kopp in Szene zu setzen, ein wenig zu steil das Zuspiel, der Torwart schneller (40.).

In der 45. Minute war es erneut Felix Kopp, der nach flottem Lauf an der Strafraumkante mit Foul gestoppt wurde. Daniel Dreßler schlenzte den Freistoß sehenswert an der Mauer vorbei neben den Pfosten ins Tor. In der Nachspielzeit dann sogar noch eine weitere Torchance für den SVG. Dieses Mal wieder abgeschlossen aus der Rubrik Zum Haare raufen. Mutterseelen alleine kreuzte Felix Kopp vor dem Torwart auf, lief sich fest statt Ball und Tempo mitzunehmen und einzuschießen. Pause.

Pause auch für die Hungerleider: „Das do war grad nid schlechd als Vorspeis der Lyona!“ - „Dann holl da noch ebbes!“ - „Is ma se weit!“ Freunde der langen Wege waren die Spaßbremsen früherer Dekaden noch nie, kurze schnelle Schritte eher ihr Motto.

Nach dem Halbzeittee brauchte es wieder etwas Anlauf. In der 52. Minute kam Alexander Deutscher nach sehr schönem Zuspiel von Kevin Reuter in vielversprechende Position, zögerte jedoch viel zu lange und wurde des Spielgerätes entledigt. Zwei Zeigerumdrehungen später bekam er die nächste Chance präsentiert, erneut von Kevin Reuter und erneut ließ er sie verstreichen, hievte die Kugel dem verdutzten Polsterträger in die Arme.

Derweil man auf der Tribüne beim hämischen FCK-Mobbing angelangt war, vermasselten die Gersweiler Jungs mal wieder im großen Stil die tollsten Einschussmöglichkeiten. Normalerweise hätte die Angelegenheit längst in trockenen Tüchern sein müssen, zumal die Gastgeber zusehends unter Atemnot litten: „Die do han all es Gewichd pro Quadradzennimeda uffem Buggel stehn!“ wurde in diesem Zusammenhang ob eigentümlich üppiger Startnummern gemutmaßt.

Prompt ließen die eben noch angezählt wirkenden 05er für ihre nicht nachlassenden Bemühungen belohnt. Zum Anschlusstreffer landete der Ball hinter dem verdutzten Henny Beck und seinen Unglücksseeligen Adjutanten im Gersweiler Kasten (66.). Sperrangelweit offen war hier alles, eine kameradschaftliche Einladung und so auch eingeordnet vom versammelten Fußballsachverstand auf der Ehrenloge: „Wenn de das do Door nid gemach hädschd, das wär gewähn, als ob de e Frikadell nid in e Paelljapann krädschd!“ - „Jo Manne, Du muschs jo wisse!“

Auf der anderen Seite fand ein gut getretener Freistoß von Andreas „Miniwumms“ Schmidt den Kopf von Kevin Reuter, der aus kurzer Distanz senkrecht in die Lüfte köpfelte (68.). Zur Kernkompetenz der Grün-Weißen ist diese Disziplin aktuell nicht zu zählen.

Abenteuerlich der Abseitspfiff des Schiedsrichters in der 71. Minute. Für jeden ersichtlich hatten noch zwei bis drei Burbacher hinter den SVGlern geparkt. Parken war dann auch das Stichwort für die eigene Herangehensweise in der Defensive. Reichlich ungestört durfte sich ein Burbacher am Ausgleich versuchen, köpfte dankenswerter Weise knapp vorbei (73.).

Mit Eintreffen der „Wetterapp“ Uwe starb das Spiel des SVG den zwischenzeitlichen Kältetod hatte man den Eindruck. Die Jungs schienen gerade um den Ausgleich zu betteln. Ein Defibrillator hätte dem Spiel gut getan kam es einem vor.

Aber man hat ja noch die immer auf Höhe des Geschehens agierenden Hilfskräfte am Rand des Spielgeschehens. So zu beobachten in Minute 82 der Partie, als es „Wumms“ machte und Andy Schmidt auf „Anordnung“ seines Erzeugers die Entscheidung herbeiführte: „Mach ne doch ähnfach ins kurze Eck!“ Gesagt, getan. Zwei Meter von der Außenlinie am Sechzehner Rand muss man das schließlich auch so machen.

Der letzte Treffer der Begegnung blieb ebenfalls den schwarzen Grün-Weißen vorbehalten, Kevin Reuter traf nach flottem Konter zum 5:2 Endstand aus Sicht seiner Elf. Hochverdient der Sieg, aber mit ein paar überflüssigen Makeln behaftet. Die Nummer hätte schon zur Halbzeit längst durch sein müssen.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 18. März um 13:15 Uhr gegen FC Kandil 2

SV Gersweiler 2:

Henny Beck – Gabriel Stieglitz – Jonas Ruth – Marlon Herrmann (Andreas Schmidt) – Steffen Krauser – Domenik Gales – Felix Kopp – Daniel Dreßler (Daniel Weber) – Philipp Bingert (Sascha Jennewein) – Kevin Reuter – Alexander Deutscher (Philippe Meyer)

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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