Kreisliga A Südsaar: SV Gersweiler 2 – SV Geislautern 2 4:3 (4:1)

Zuschauer: 50

Österliche Glückspilze retten sich über die Zeit

Das hätte keine Minute länger dauern dürfen! Mit einer unterirdischen zweiten Hälfte nach ebenfalls nicht berauschendem ersten Abschnitt hätte sich die Gersweiler Zweite um ein Haar noch den Dreier vermasselt. Gegen die biederen Gäste machte man falsch, was falsch zu machen war und lud diese munter zum Ausgleichstreffer ein. Einladung wurde großzügig abgelehnt.

Einen ersten Eindruck von Gersweiler Torschuss-Grundtugenden bekamen die gerade eintrudelnden Ostergäste beim Warmmachen. Philippe Meyer bugsierte mit schnittigem Fehlschuss die Kugel gekonnt hinter (!) den die Boulehalle schützenden Fangzaun. Fragezeichen beim Schützen, wie bekommt man die Kugel da wieder raus – und überhaupt erst hinein...

Sie überhaupt dorthin zu bekommen ist große Fehlschuss-Kunst. Man ahnte, was sich da wohl wieder anzubahnen begann. Der in der vorigen Woche schwer verletzte Kapitän der Ersten, Alexander Hank, schilderte den guten Genesungsprozess: „Ich hann guddes Heilfleisch had de Dokda gesahd. Han ich awwa vorher gewusst!“ - „Sunnsch hädsches ach nid gemachd, gell?“

„De Wumms? So frieh?“ - „Meina had gesahd, er schießt eher frieh die Doore!“

Nach einem allseitigen Osterrezept - Austausch lief die Kugel. Und wie. Der SVG 2 bekam einen ersten Freistoß im Halbfeld zugesprochen (3.). Philipp Bingert brachte diese mit Schnitt vors Gästetor und drin war der Ball. Kevin Reuter hatte offenbar noch den Kopf dran, er nach Recherchen der Torschütze zur frühen Führung. Viele hatten gedacht, Philipp Bingert habe die Spielweise von David Odonkor optimiert und seine verunglückten Flanken landen nicht im Aus sondern im Tor.

„Die Jungs fange awweil imma frier an Doore se schieße!“ - „Die han käh Zeid!“

Frühjahrsmüde ging es in der Folge weiter. Von den Gästen zunächst überhaupt nichts zu sehen. Kaum einmal hatte einer überhaupt die Hufe am Spielgerät. Erst nach und nach entschloss sich der Warndtverein mitzutun ohne auch nur ansatzweise gefährlich zu werden zunächst. Der etwas träumerische SVG benötigte einen Weckruf. Gabriel Stieglitz fühlte sich hierfür zuständig. Mit einer schönen Flanke fand er Sami Aliyazdi am langen Pfosten, der den Ball butterweich mit dem Kopf ins Tor tropfen ließ (18.).

Die Führung zufriedenstellend, doch das Spiel gegen inaktive Gäste noch nicht. Zu viel Leerlauf, zu wenig Bewegung und Ideen. Dann gab es gar eine erste Annäherung Geislauterns zu verzeichnen. Einen gut gespielten Diagonalball hätte um ein Haar ein durchgelaufener Stürmer erreicht. Benny Lichter vor ihm dran (25.). Wenig später grätschte ein Gästeverteidiger das Spielgerät aus der Gefahrenzone (27.).

„Do siehn ich imma de Becker Ralph domols. Der had schunn im V die Grätsche gefloh, do sin die all noch parallel gesprung!“ - „Das ware Zeide! Heid wirde se in de Halbzeid ihr Sache packe un gehn!“

Nach exakt einer halben Stunde Unverständnis auch auf Gersweiler Seite, zumindest der der Zuschauer. Es gab Foulelfmeter für die Grün-Weißen, die Entscheidung deutlich zu hart. Kevin Reuter war das schnurz. Kompromisslos rein ins Vergnügen zur 3:0 Führung.

Die Gäste nun etwas zickig. Mit rassigem Tritt aus dem Hinterhalt holzte ein Geislauterer Rüpel einen Gersweiler um, als wolle er sich um das vorzeitige Ende seines Arbeitstages bemühen. Eine vielversprechende Freistoßposition unmittelbar am Sechzehnerrand. „Jetz kummda! Ich hannem gesahd: Schieß uff de Doormannegge!“ - „Jo Wumms!“

Der Schuss, ein Schüsschen, die Parade des Torhüters gewöhnungsbedürftig schräg, aber erfolgreich. „Das war se schwach, heid moije hamma awwa ach nid genuch Flidd gehad!“

Benny Lichter musste mit einer ersten schmissigen Aktion aufwarten, war nach gutem Gästeangriff gefordert und auf Zack (42.). Auf der Gegenseite brachten die Grün-Weißen nach einer Ecke keine der sich ergebenden Schussmöglichkeiten durch das dichte Gestrüpp vor des Gegners Tor. Da sich hier offenbar fast alle Gersweiler beteiligt hatten blieb kaum wer übrig sich dem anschließenden Konter entgegenzustellen. Drin das Ding und groß der (erste) Ärger (44.). Umgehend ergab sich jedoch die Möglichkeit zur Korrektur. Freistoß für die Heimelf. Jonas Ruth schnappte sich das Leder, hielt mit pfiffig angeschnittenem Schuss drauf und traf zum 4:1 Halbzeitstand.

„Un? Genieße na die Philippe Meyer Flugshow?“ - „Jo Phillippe! Allegar!“

Es bahnte sich eine zweite Halbzeit an, die etwas sprachlos machen sollte. Auf den Rängen noch Reminiszenzen an die unglückselige Vorwoche: „Hoffentlich gehds heid nid aus wie vorsch Wuch!“ - „Wieso?“ - „Ich männ mid uns!“

Kevin Reuter nagelte eine Vollspann-Flanke kurz nach Wiederbeginn quer durch den Sechzehner ins Seitenaus, dann fingen sie an, die Defensivkapriolen und offensiven Patzer. Es lief kaum noch irgendwas zusammen.

Philipp Bingert spielte einen Fehlpass, Geislautern machte kurzen Prozess und traf aus 25 Metern ins Eck zum 4:2 (50.). Immer sorgloser agierten die Grün-Weißen, verteilten mehr und mehr Einladungskarten. Die Gäste traten einen Freistoß, knapp daneben nur (56.).

Der einzige vorzeigenswerte Angriff des SVG im zweiten Abschnitt schloss sich unmittelbar an. Toll die Flanke von Kevin Reuter auf Sami Aliyazdi, dessen Ablage auf Andreas Schmidt ebenso, schade, dass nach starker Brustannahme und Drehschuss der Torwart mit top Parade zur Stelle war (58.).

Von der Heimelf kam nichts mehr! Die Gäste zu schwach um wirklich dauerhaft für Gefahr zu sorgen, doch der SVG half ja mit wo er konnte als netter Gastgeber. Benny Lichter war nun gefragt, packte nach steilem Zuspiel in die Spitze hellwach vor einem Stürmer zu (70.). Bleierne Schwere prägte nun das grün-weiße Herangehen, übermannt von einer Mariannengraben tiefen Schläfrigkeit. Eine Viertelstunde vor Schluss durften sich die Jungs an der Bierschwemme den Schaum aus den Augen reiben. Der Ball lag zum Anschlusstreffer im Gersweiler Osternest.

Arg im Trudeln nun der SVG. Benny Lichter musste mehrfach mit starkem und aufmerksamem Einsatz klären, der Ausgleich lag in der Luft. Nach einem Konter und scheinbarer Notbremse gab es Freistoß und nur Gelb. Philipp Bingert schoss diesen aus dreißig Metern etwas halb so weit daneben.

„Wenne hadda dann noch als Aldanadive?“ - „Die stehn all do owwe!“ - „Mei Wunsch wär jo mo noch ähn mo in de Erschd se spille un im Saaramadeer se stehn!“ - „Jo Manne, das mache ma klar, geh holle!“

Da auch Geislautern in den Schlussminuten vergeblich anrannte und keinen gefährlichen Abschluss mehr zu Stande brachte, konnte der SVG den knappen Sieg über die Zeit bringen. Das war kein Ruhmesblatt und viel zu wenig.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 08. April um 13:15 Uhr in Bliesransbach

SV Gersweiler 2:

Benny Lichter – Gabriel Stieglitz – Jonas Ruth (Heinrich Bauersfeld) – Sami Aliyazdi – Domenik Gales – Andreas Schmidt (Joel Margardt) – Steffen Krauser – Philipp Bingert – Philippe Meyer (Sebastian Jennewein) – Kevin Reuter – Alexander Deutscher

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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