Kreisliga A Südsaar: SV Gersweiler 2 - SV Hermann-Röchling-Höhe 2 9:1 (5:0)

Zuschauer: 50

Alle Neune für die Zweite

Satte neun Tore lagen schlussendlich im Kasten der überforderten Gäste. Hätte der eine oder andere das Visier besser justiert gehabt wäre ohne weiteres ein zünftiges Debakel im deutlich zweistelligen Bereich fällig gewesen für die Jungs von der „Bouser Höhe“. So beließ es der SVG beim Kegelergebnis.

Zum Spielbeginn einmal mehr gähnende Leere im Waldstadion. Frühe Anstoßzeiten sind nicht so das Ding der sonntäglichen Spätaufsteher und Kirchgangverweigerer. Auch am Vorabend hatte sich der eine oder andere bereits schwer getan: „Ich wolld jo geschda erschd die AH gugge gehje..“ - „Unn? War da se weid, gell?“ - „Jo!“

Vor trauriger Startkulisse fackelte die Truppe im grünen Dress nicht lange. Hundertzwanzig Sekunden hielten sich die Gäste wacker, dann ging es aus deren Sicht zu geschwind. Der SVG 2 legte einen geschmeidigen Spielzug aufs Parkett, Kevin Reuter servierte eine top Vorlage und Alexander Deutscher lochte zur Führung ein (2.).

In diesem Stil ging es weiter. Die Heimelf belagerte den Strafraum der Gäste, kam zunächst jedoch zu keinen klaren Abschlüssen mehr. Es ging etwas behäbig zu bei den Herrschaften. Immerhin dröppelten nun mehr und mehr Zaungäste ein, auch die Spieler der Ersten lugten aus ihrer Kabine hervor. Einen hätte es dabei um ein Haar gekostet. Alexander Tiepelt flog der Sonnenschirm vor dem Clubheim um die Ohren. Darauf hatten die Veteranen am Tisch soeben noch gewettet, der böige Wind recht pfiffig.

Es lief die 9. Minute im weiten Rund, da präsentierte Kevin Reuter Erlesenes. Im Zitat fähigen Stil wemmste er aus kurzer Distanz die Kugel ins Nichts. Durchatmen und ruhig bleiben. „Wie stehdsen do?“ - „Ähns null!“ - „Wer war´s danne?“ - „De Reuter nid, wie de gesiehn haschd!“

Erstmals offensiv in Erscheinung traten die schwachen Gäste in der 12. Minute. Einen Freistoß aus vielversprechender zentraler Position verhühnerten sie allerdings kläglich, der Ball landete eben noch im Fangzaun. Die Met- und Bratwurst-Connaisseure der SVG-Altertümerabteilung hatten ihn schon am Tisch einschlagen sehen.

Auch Alexander Deutscher unterlief ein reutersches Missgeschick, völlig blank stehend brachte er den Ball ebenfalls nicht in den Maschen unter (18.). Vater Rudi mit Erklärungsversuch: „Das war erschd sei dritta Ballkondagd!“ „Ei wäschde jetz warum?“

Unversehens bot sich den bis dahin völlig harmlosen Gästen die dicke Gelegenheit zum Ausgleich. Mutterseelen alleine lief deren Stürmer durch, verhaspelte sich jedoch und stolpere über die eigenen Hufe (22.). Die Heimelf hatte ordentlich gepennt.

Trinkpause im Anschluss daran. Inspiration für die Zuschauer und Gelegenheit nachzufassen. „Is das jetz e Hitzepaus?“ - „Jo Manne! Trinkpaus nennd ma das, was sahdan das?“

Viel zu umständlich und behäbig agierte der SVG 2 in dieser Phase, ließ damit gar Spielanteile der Gäste zu, die diese allerdings in keinster Weise zu nutzen wussten. Kevin Reuter bot sich nach verunglückter Abwehraktion erneut eine Einschussmöglichkeit, er erfasste die Situation zu spät, wurde des Spielgerätes zu zögerlich agierend entledigt (28.).

Auch Felix Kopp zögerte einen Ticken zu lang, war über rechts in den Strafraum eingedrungen, verpasste den rechtzeitigen Abschluss und wurde Höhe Fünfer gestellt (30.). Umstandskrämer in Grün-Weiß am Werk.

Womöglich lag es auch am Spielgerät wurde gemutmaßt: „Bei dem Ball männschde grad es wär Helium drin!“ - „Wodran merkschden das Manne?“ - „Das herd ma!“

Philippe Meyer wurde dann vom Torwart richtig schick umgezimmert. Das Spiel zuvor jedoch wegen einer Abseitsposition bereits unterbrochen. Ansonsten hätte sich die Aktion durchaus Elfer tauglich generiert, hatte schön fies ausgesehen.

Marlon Herrmann ward es alsdann zu blöd. Das wenig zielführende hin und her musste ein Ende haben. Einfach drauf mit der Picke und rein ins Lange Eck, ansehnlicher Treffer des engagierten jungen Mannes (35.). Das erzielen schöner Tore machte offenbar Appetit auf mehr. Drei Minuten später fand eine schöne Hereingabe erneut zu Marlon Herrmann, dessen pfiffiger Kopfball-Lupfer zum 3:0 ins Tor plumpste (38.).

Auf einmal wurde das Spiel der Gastgeber zielstrebiger und agiler. Ihre Gegner nunmehr völlig überfordert und dazu bereits am pumpen. Ohne Auswechselspieler angereist ein suboptimaler Ansatz. Felix Kopp hatte zuvor scheinbar gut aufgepasst. Aus ähnlicher Position wie zuvor sein Mannschaftskamerad „pickte“ er ebenfalls und legte den vierten Treffer nach (40.). Noch vor dem Pausenpfiff wuchtete Alexander Deutscher eine Hereingabe zum 5:0 ins Netz.

Dem sommerlichen April mit strahlendem Sonnenschein galt es sich zu wappnen: „Sinna ach all ingekrämd?“ - „Näh! Ich han e Ozonschild um mich rum!“ Praktisch so was.

Da der Spielverlauf langweiliger als eine Staffel „Deutschlands schönste Bahnstrecken“ daherkam wurde dem etwas unterbeschäftigten Benny Lichter ein wenig Beschäftigungstherapie für die Pause verordnet: „Mach mo Bauchmuschgle Präsi!“ - „Gehd nid, das sin flüssische Muschgle!“

Unterhaltsam und lustig anzuschauen der Neustart der Partie nebst netter Meyer-Flugschau. Via Bauchplatscher landete dieser schmissig am Sechzehnerrand in Maikäferstellung, wurde dafür mit einem Freistoß belohnt, den Kevin Reuter in die Mauer entsorgte (47.). „Sah mo! Wohnd de Meyer in Ramstähn? Der sechelt vielleich imma do rum!“

Die Gersweiler Zweitvertretung weiter unterwegs in Sachen „Schöne Tore“. Felix Kopp traf mit ansehnlichem und platziertem Schuss aus 18 Metern zum halben Dutzend (50.). Wenig später war Alexander Deutscher mit seinem zweiten Treffer zur Stelle, das 7:0 (53.).

„Ihr habt noch Bier?“ - „Och...“ Inspirierend die schönen Treffer. Allemal. „De Doggda had gesahd ich soll nur noch ähn Bier dringe!“ - „Wivill Doggdore haschde dann?“

Im Handballmodus lief das Spiel inzwischen weiter. Die Gäste verbarrikadierten sich im eigenen Sechzehner, die Heimelf mit fünf Kreisläufern und fünf Rückraumspielern agierend. Nach exakt einer Stunde bolzte Alexander Deutscher aus bester Position etwas zu überhastet neben das Gehäuse. Dem Gegenzug entsprang ein ebenfalls sehr sehenswerter Treffer, der als Ehrentreffer firmierend hinter dem vor seinem Kasten weilenden Benny Lichter von der Unterkante auftitschend einschlug (61.).

„De Vormidach heid war bei mir mo dabba rum! Ich muss ma mo abgewehne die Strimb se bischle!“ Somit klärt sich beiläufig auch das verspätete Eintreffen der Gersweiler Zaungäste.

Dem SVG 2 musste man derweil einmal mehr vorwerfen, sich nicht ums Aufhübschen seines Torkontos zu bemühen. Die Gäste waren hoffnungslos unterlegen, da wäre noch viel mehr drin gewesen. Der eingewechselte Sebastian Jennewein etwa vergab nach nettem Solo frei vor dem Torwart, schoss diesen an (69.). Alexander Deutscher konnte schließlich mit adrettem Hinfall-Flugkopfball seinen dritten Treffer zum zwischenzeitlichen 8:1 beisteuern (73.).

Das letzte Tor des Spiels war Daniel Dreßler vorbehalten. Auch dieses sollte ein sehenswertes sein. Aus der Drehung geschossen landete die Kugel zum 9:1 Entstand hinter dem machtlosen Torhüter im Kasten (83.).

Nach einem erneut kapitalen Fehlschuss des SVG 2 hatte der Schiedsrichter ein Einsehen und pfiff die Begegnung ab (88.). Im Nachgang durfte nicht nur der deutliche eigene Erfolg sondern auch die Niederlage der Konkurrenz aus Bischmisheim bejubelt werden. Jetzt hat man es in eigenen Händen, muss bloß noch einfahren.

Doch Vorsicht: „Wenn jemand paranoid ist bedeutet das nicht, dass er keine Verfolger hat!“

(Arnos Oz – Israelischer Schriftsteller)

Nächstes Spiel: Sonntag, den 06. Mai um 13:15 Uhr gegen SV Sitterswald

SV Gersweiler 2:

Benny Lichter – Gabriel Stieglitz – Steffen Krauser – Philipp Bingert – Daniel Dreßler – Manuel Kiefer – Felix Kopp (Sebastian Jennewein) – Marlon Herrmann (Andreas Schmidt) – Domenik Gales (Sascha Jennewein) – Kevin Reuter – Alexander Deutscher

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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