Relegations-Viertelfinale Aufstieg Bezirksliga: SV Gersweiler 2 – SF Heidstock 0:3 (0:2)

Zuschauer: 400 in Luisenthal

Raus mit viel Applaus

Auch in diesem Jahr hat es für die Gersweiler Reserve nicht ganz gelangt. Der Aufstiegstraum ist nach der viel zu deutlichen Niederlage gegen Heidstock leider erneut ausgeträumt. Die Grün-Weißen mussten sich der etwas abgezockteren und vor dem Tor konsequenteren Mannschaft beugen, haben mit viel Leidenschaft und Engagement allerdings über weite Strecken der Partie absolut zu überzeugen gewusst. Auf ein Neues!

Manch bekanntes Gesicht tummelte sich auf der gut besuchten Luisenthaler Sportanlage. Schon vor dem Anpfiff des Viertelfinales zum Aufstieg in die Bezirksliga war die Stimmung ausgelassen und die Schankwirte hatten ordentlich zu tun. An der Grillbude leider zunächst noch Stillstand. „Glei leh ich mir do selwa ebbes uff! Han die do ebbes nid richdisch vastann? Ich kumm vun da Schichd!“ Erstaunlich mitunter, wie oft doch die Löffel fehlen, um den Brei zu löffeln. Manch einer war bereits deutlich vor dem Start reichlich angefressen.

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Die Unterstützung für die Gersweiler Reserve ließ nichts zu wünschen übrig. Zahlreich und in deutlicher Überzahl war diese auf den gut besuchten Rängen in Luisenthal vertreten. Der Gegner aus Heidstock naturgemäß klar favorisiert. Eine erste Mannschaft galt es zu schlagen, die zudem in der Kreisliga A Warndt stattliche 119 Tore erzielen konnte. Der SVG 2 war gewarnt. Konnte es dieses Mal reichen? „Pagge ma die do?“ war die Frage. „Wenne? War wer frech gen aweil?“

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Kaum lief die Partie, da lief der SVG 2 erst einmal neben der Spur, hatte schlicht und ergreifend den Startschuss verpasst. Benny Lichter musste für seine zunächst übernervös wirkenden Kollegen hellwach und aufmerksam klären, drosch die Kugel herauslaufend aus der Gefahrenzone. Der Ball blieb dann heiß, die Gersweiler Abwehr vorübergehend offen wie ein Straßenstrich. Aber die sich berappelnden Grün-Weißen ließen nichts zu, hielten die Räume dicht und sammelten sich schließlich. Das Spiel hatte nun auch für den SVG 2 begonnen. Den Start hatte dieser soeben nahezu geschlossen adrett verschnarcht.

Nach diesem etwas fadenscheinigen Auftakt waren die Gersweiler Jungs alsdann quicklebendig und nahmen sich mehr und mehr der Spielkontrolle an. Das hätte man nun am wenigsten vermutet. Jetzt wirkten die Heidstocker mehr und mehr unsortiert und durchaus beeindruckt ob des selbstbewusst agierenden SVG 2. Sascha Jennewein verpasste es leider, sich eines schlecht zum Torsteher gespielten Rückpasses anzunehmen, kam unaufmerksam einen Schritt zu spät (6.).

„Ich geh uns aweil mo ganz entspannt vier Weize holle! De Hanky hat gesahd die wäre supergeil und günsdisch!“ - „Jo Schmiddi, mach mo! Do falle dann meischdens ach die Doore!“ Mit einem spitzen Schrei des Entzückens entdeckte der Abkommandierte dann auch noch die inzwischen vielversprechend vor sich hin dampfende Grillstätte. Jetzt war Licht am Ende des Tunnels.

Einen ersten Einschlag verhindern konnte Kevin Reuter nach einer scharf geschlagenen Flanke in den Gersweiler Strafraum, war mit dem Kopf vor einem Heidstocker zur Stelle (8.). Der SVG 2 vorübergehend etwas in Bredouille, konnte sich aber befreien. Und wie! Philippe Meyer wurde auf rechts frei gespielt, platzierte eine präzise Flanke auf Sascha Jennewein, der bloß noch hätte einnicken brauchen aus kürzester Distanz. Hätte! Im Anschluss wurden sicherlich die Petitionen für Scheunentore in Gersweiler wieder deutlich umfangreicher. Nix war´s mit der fälligen Führung (10.).

Gabriel Stieglitz klärte einen ersten richtig vielversprechenden Heidstocker Angriff herausragend und im letzten Moment vor einem Einschuss bereiten Stürmer. Die anschließende Ecke sorgte ebenfalls für heilloses Durcheinander in der Gersweiler Deckung. Glück gehabt (12.).

Ein erster Tenor der Fans des SVG nach einer Viertelstunde: Spiel auf Augenhöhe und eine sehr präsente Gersweiler Reserve die Spaß macht.

Das sorgte auch am Rand für Betriebsamkeit: „Ich han schunn ball e Bandscheiwevorfall vum Bierflascheuffhäwe! Warum hamma hie käh Disch wie sunnsch ach?“

Heidstock setzte nach einem Eckball gegen etwas unaufgeräumte Gersweiler Jungs einen Kopfball nur Zentimeter am Kasten vorbei (20.). Da waren die Jungs mal reichlich säumig unterwegs, hatten Glück. Im Gegenzug wurde Sascha Jennewein Höhe Mittellinie robust umgenietet. Heidstock wirkte angefressen ob der deutlichen Gegenwehr des SVG 2.

Manuel „Eise“ Kiefer spielte einen tollen öffnenden Pass auf Kevin Reuter, der mit optimal gedachtem Querpass Andreas Schmidt in Szene setzen wollte. Leider hatte ein Abwehrspieler noch den Schlappen dazwischen. Ecke (22.). Diese leider hübsch unfertig.

Nach scharfer Hereingabe musste Benny Lichter zupacken, tat dies unter dem Applaus von den Rängen hervorragend und höchst notwendig, denn zwei gegnerische Stürmer waren gänzlich blank eingelaufen (24.). Ein Spiel mit Intensität sahen die zahlreichen Beobachter.

Unpässlich war der SVG 2 dann leider als die meisten glaubten, dass dieser langsam für den Führungstreffer zuständig sein könnte. Es kam leider anders. Heidstock spielte erstmals geradlinig und mit guten Laufwegen gen Gersweiler Gehäuse, Abseits wurde moniert, aber dem war nicht so. Drin das Ding zur etwas glücklichen Führung für den Favoriten. Benny Lichters Klärungsversuch umsonst (26.).

„Das Door han ich als Abseits gesiehn...so als Gerschweila!“ Ohne die vereinseigenen Gläser betrachtet muss man leider sagen: War ein korrekter Treffer, aber überraschend und eher unverdient. Allerdings hat sich die Gersweiler Defensive hier auch einigermaßen tapsig verhalten, das war nicht notwendig.

Erst einmal mussten sich die Gersweiler Jungs schütteln und von diesem Wirkungstreffer erholen. Heidstock wirkte in dieser Phase abgeklärter. Benny Lichter verhinderte mit einer herausragenden Fußabwehr gegen Torschütze Patrick Ewen gar Schlimmeres (34.). Den Konter spielten die Grün-Weißen dann nicht konsequent zu Ende, Daniel Dreßlers halbherziger Abschluss brachte nichts ein.

„Had das mim Hollegehn vun de vier Weize vorhin gud geklappt?“ - „Ei jo Sascha! Menschde ich häd e Heli gehad? Versuch mo selwa!“ „Iwwerischens Eckes, kannschde erwähne, dass de Eise extra beim Starfriseer Benne war fier die Abschlussfahd!“ - „Jo!“! Ist hiermit getan. Grüße an Manu!

Weizenbier und Friseure konnten den zweiten Treffer Heidstocks leider auch nicht verhindern. Auch Benny Lichters erneut hervorragender Einsatz nicht. Nach seiner tollen Parade konnten viel zu lahmarschig reagierende Gersweiler Abwehrspieler einen nachsetzenden und vollstreckenden Heidstocker nicht am 0:2 hindern (43.). Das zu bohrende Brett nun noch dicker. Halbzeit zudem.

„Wenns Brei rähnd muschde doch eijendlich ach Leffel han! Die han allen Ernschdes käh Bier meh gehd do grad e Gerüchd rum!“ - „Ich geh mo nohhoke!“

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Mit zwei neuen Kräften, Felix Kopp und Philipp Bingert machte sich der SVG 2 auf die anspruchsvolle Aufholjagd. Es sollte eine sehr respektable werden, die Grün-Weißen warfen alles in die Waagschale.

Einen gut vorgetragenen Angriff hätte Kevin Reuter um ein Haar veredelt. Leider hämmerte er aus knapp sechzehn Metern knapp über den Kasten (49.). Danach etwas zu umständlich die allerdings sehr engagierten Gersweiler Bemühungen. Felix Kopp öffnet mit gutem steilem Zuspiel den Raum, Kevin Reuter leider eine Fußspitze zu spät, der Torwart eben noch vor ihm am Ball (54.).

Die Grün-Weiße Anhängerschaft machte sich nun bemerkbar, feuerte den SVG 2 an, der drückte und rackerte. Einen gut von Philipp Bingert vor den Heidstocker Kasten bugsierten Freistoß ließ Felix Kopp über den Scheitel ins Toraus rutschen, da war mehr drin (60.). Auf der Gegenseite musste gehörig Dusel bemüht werden um dem endgültigen Aus zu entgehen. Der Pfosten stand einem weiteren Treffer des Gegners im Weg.

Gersweilers Bemühungen intensiv und mit enorm viel Engagement vorgetragen, leider ohne den letzten Moment, des Gegners Tor noch jungfräulich. Den Kompass zum Tor hatte noch keiner gefunden. Routinier Roman „Ziege“ Ziegler sollte diesen nun kalibrieren (70.), die Hebamme für grün-weiße Torbemühungen geben. Mit jeder Menge Verve der SVG 2 unterwegs, Heidstock wirkte ein wenig abgeklärter.

Endlich einmal fand ein Ball zu einem gut positionierten SVGler, Dominik Gales wurde leider vom ansonsten ordentlich leitenden Schiedsrichter des Stürmerfouls bezichtigt. Dem war nicht so, da war rein gar nix (77.).

Schließlich übertrafen sich im halben Dutzend Gersweiler Serientäter bei einem gehörigen Tohuwabohu im Heidstocker Sechzehner im Auslassen allerbester Einschussmöglichkeiten. Auch in dieser Partie das alte und so stringente Dilemma. Kein Tor!

Auf der Gegenseite allerdings schon. Die Effektivität des Gegners sehr überzeugend und anschaulich. So geht es halt. Einer erneut super Parade des starken Benny Lichter. Ecke. Kopfball. Tor. Aus und vorbei (82.).

Die Rote Karte für Daniel Dreßler nach listigem Frustfoul Makulatur. Die Vorbereitung und der Fokus galt nun der bevorstehenden Abschlussfahrt. Wieder hatte es die Gersweiler Reserve nach großem Kampf gegen einen favorisierten Gegner nicht geschafft. Es fehlte an gewissen Dingen, an Einstellung und Hingabe gewiss nicht, das war tiptop! In der nächsten Saison einfach Meister werden, dann umschifft man diese unsägliche Relegation gegen Erste Mannschaften und dies auch noch in Serie. Die Gersweiler Mannschaft hat sich jede Menge Respekt verdient und hat toll Paroli geboten, da gibt es nix zu mäkeln. Viel Spaß bei der Abschlussfahrt! Prost!

SV Gersweiler 2:

Benny Lichter – Gabriel Stieglitz – Joel Margardt – Sascha Jennewein (Philipp Bingert) – Andreas Schmidt (Felix Kopp) – Dominik Gales – Matthias Wintrich (Roman Ziegler) – Philippe Meyer – Daniel Dreßler – Manuel Kiefer (Jonas Ruth) – Kevin Reuter

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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