Kreisliga A Südsaar: FC Kandil 2 – SV Gersweiler 2 1:7 (1:2)

Zuschauer: 60

Nach Stotterstart noch gesteigert

 

Gut Ding will Weile haben. Dachten sich wohl auch die Jungs der Gersweiler Reserve und ließen es in Hälfte eins schön gemächlich angehen. Richtig aus dem Kreuz kam das Spiel des SVG trotz top Besetzung und früher Führung zunächst nämlich nicht, man eierte zäh und umständlich umher, kassierte zwischenzeitlich gar den Ausgleich. Hälfte zwei sah dann andere Grün-Weiße, die wacher, zielstrebiger und besser agierten und einen deutlichen Kantersieg zum Auftakt einfuhren.

Endlich wieder um Punkte wurde auf der Hermann-Röchling-Höhe gegen die Kandiler Zweitvertretung gespielt. Die Vorfreude war da bei den mitgereisten Karteileichen, aber auch der eine oder andere Klagelaut zu vernehmen: „Mei Körper un fünfezwanzisch Grad un meh is nid fierenanna geschaff!“ - „Dofier is hie käh Körper geschaff!“ - „Jo, so langsam geht’s ma uff de Zeia, ich will Schnee schippe!“ Es war garstig heiß zur Saisoneröffnung, ein anstrengender Nachmittag zeichnete sich ab.

Diesem Umstand musste natürlich mit Vernunft begegnet werden, man wird immer wieder darauf hingewiesen: „Was issen mit Eich? Gebds nix se tringe, sinna drugge?“ - „Quatsch! De Fritz is unawäschs!“

Fürs erste gewappnet konnte es losgehen. Die Zweite mit nominell starker Startaufstellung auf dem Feld. Sogleich wurde Kandil attackiert, nach gerade zwei Minuten eröffnete sich Kevin Reuter eine Einschussmöglichkeit, die abgefälscht zur Ecke geklärt wurde. Diese fand am langen Pfosten den frei stehenden Alexander Deutscher, der humorlos unters Gebälk prügelte zur Gersweiler Führung (3.).

Danach wurde das Tempo raus genommen, es war noch jede Menge Zeit auf der Uhr und die gelbe Kugel brannte unerbittlich. Wieder kam Kevin Reuter am Sechzehner in aussichtsreiche Position, verdaddelte den Ball aber zu umständlich agierend (8.).

Ein Akteur der ersten Mannschaft musste sich in Sachen Farbenlehre hinterfragen lassen: „Vicky, wie siddsen an de Schuhfront mitlerweile so aus?“ - „Immer nohc die gleich Scheisse wie forsch Johr!“

Das zuvor reduzierte Tempo kam alsdann bei den Gersweiler Protagonisten vollständig zum Erliegen, nahezu eingepennt kassierten die Jungs völlig unnötig und trotz zweier Rettungstaten von Sebastian Otinjac im dritten Versuch den Ausgleich (12.).

Währenddessen frohe Kunde aus Hühnerfeld, wo die Dritte gegen Türkiyem ran musste: „Hanna geheerd? Die Dridd had fünf drei gewunn!“ - „Do kinne die jetz ganz entspannt Digge saufe, die gebbds do nämlich!“

Einen schönen Gersweiler Angriff sahen die Grün-Weißen Anhänger in der 18. Minute. Kevin Reuter hatte sich gut durchgesetzt über links, sein Pass fand im Rückraum Daniel Dreßler, doch dessen Schuss parierte der Torwart stark. Ansonsten passiert nun herzlich wenig, von Spielfluss wenig zu sehen, der SVG 2 tat sich schwer, hatte zu wenig Wasser auf der Rutsche.

Leichter taten sich die Altvorderen bei ihren Umtrieben: „Ich menn ich misd mo do hinne an denn Stand tappe!“ - „Jo, es riechd wie imma vadammd gud bei denne!“ Leckere Sachen haben die Jungs vom FC Kandil zu bieten, kulinarisch die Topadresse der Landesliga! Die Gersweiler Ernährungsbeauftragten slalomten jedenfalls eifrig und zielstrebig durch die Menge und besorgten Material. Als glückliche – und etwas dickere – Männer kehrten die Abkömmlinge von der Bude zurück.

Erneut versuchte sich Daniel Dreßler und zog einfach mal ab, wieder war der Torwart da und klärte zur Ecke (25.), die man leider murksig vermasselte. Trinkpause.

Ein wenig wacher schien der SVG alsdann, Denny Noor legte die eine oder andere flotte Sohle aufs Parkett, doch richtig zwingend wurde es noch nicht. Alexander Deutscher bot sich schließlich eine Möglichkeit, er bolzte deutlich drüber aus etwa zehn Metern (33.). Kevin Reuter versäumte es wenig später zum Ball zu gehen, Marlon Herrmann, der eine sehr auffällige Partie ablieferte, hatte hervorragend quer gelegt.

Dann musste Alexander Deutscher kurz behandelt werden, er war mit dem Torwart zusammen gerasselt, es ging bald weiter für ihn (36.). Man konnte sich einem verletzten Akteur der Ersten widmen: „Der had Fussballabähn de Huf! X-Bähn!“ - „Das sin O-Bähn Manne!“

Nach einem Foul an Andy Schmidt entschied der Schiedsrichter auf Freistoß. Eine Sache für Yannick Schneider, der aus etwa 25 Metern drauf hielt, hübsch unplatziert, aber mit netter Unterstützung des bis dahin so starken Schlussmannes flutschte der Ball über die Linie zur erneuten Führung (39.).

Bis zur Pause passierte nicht mehr viel, ein Flankenball von Kevin Reuter plumpste auf die Latte, das war´s. Halbzeit.

Zeit die Speicher zu füllen bei diesem Wetter: „Was haschen Du do grad inhaliert?“ - „Weize! Ich hol ma noch ähns. Schmeggd saugud, wie die Köfte und das ganze annere Zeich!“

Unmittelbar nach Wiederaufnahme des Verfahrens fragten sich die Beobachter aus beiden Lagern kurz, ob sich der neue Extremsport „Fehlpassing“ auf Dauer wohl durchsetzen würde. Es wurde eifrig Gebrauch von dieser Variante des Ballspiels gemacht, legte sich jedoch bald darauf wieder.

Gelegenheit nachzuhaken: „Warum haschen Du eijentlich käh Betreua gemach?“ - „E annathalwie Stunn nix dringe! Jo, jo!“

Weiterhin erstaunlich umtriebig blieben Denny Noor und Marlon Herrmann bei den widrigen Bedingungen. Ersterer servierte seinem Kompagnon eine feine Schussmöglichkeit, die leider zu überhastet auf den Patschern des Torhüters landete (60.). Auf der Gegenseite präsentierte Kandil eine erstaunliche Eckballvariante: Ohne Umwege ab in den Fangzaun (61.).

Das folgende Aufbauspiel vermasselte der SVG 2 dann mal so richtig, lief unabgesichert in einen Konter und Sebastian Otinjac verursachte als Leidtragender dieser Kalamität einen Foulelfmeter. Seinen ersten Plichtspieleinsatz krönte er schließlich mit herausragender Parade und hielt diesen (62.).

Es folgte ansatzlos die beste Phase der Grün-Weißen. Kevin Reuter traf umgehend zum 3:1 für den SVG 2 (63.). Das sollte es bei diesen äußeren Bedingungen nun wohl gewesen sein. War es sogleich tatsächlich. Marlon Herrman belohnte sich und setzte die Kugel unter die Latte nach astreinem Konter (66.). „Denne wollda bestimmd querleje!“ - „Wenn die das als heere kinnde, o leg!“

Marlon Herrmann drehte aber weiter auf, setzte sich wunderbar durch und bediente im Rückraum Dominik Gales der den Ball deutlich übers Gehäuse drosch (68.). Mit dem schönsten Treffer des Tages durfte sich Daniel Dreßler in die Torschützenliste eintragen lassen. Fast von der Mittellinie überwand er der Schlussmann, hatte ihn zu weit vor dem Tor stehen sehen (69.) zum 5:1 für den SVG 2. „De Hiery Peter hätt jetz gesahd: „Aus achzig Meda!““Es schloss sich die zweite Trinkpause an.

„Wo issen de Ralph abgeblieb?“ - „Noschub holle, er sahd das wär ähnfach se legga das Zeich“

Zuvor noch hatte Sebastian Jennewein eine dicke Möglichkeit liegen lassen (72.), ein weiteres starkes Zuspiel von Daniel Dreßler setzte er zum halben Dutzend problemlos in die Maschen (84.). Fünf Minuten später ließ er schließlich noch den Treffer zum 1:7 Endstand für den SVG 2 folgen. In der Summe ein ordentliches Ergebnis nach deutlicher Leistungssteigerung.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 12. August um 13:15 Uhr gegen SV Altenwald 2

SV Gersweiler 2:

Sebastian Otinjac – Gabriel Stieglitz – Denny Noor – Felix Kühner (Steffen Krauser) – Yannick Schneider – Daniel Dreßler – Sebastian Altmeyer – Marlon Herrmann (Joel Margardt) – Kevin Reuter – Alexander Deutscher (Sebastian Jennewein) – Andreas Schmidt (Dominik Gales)

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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