Kreisliga A Südsaar: Sportfreunde Saarbrücken 2 – SV Gersweiler 2 0:1 (0:1)

Zuschauer: 80

Knapper Sieg in ganz schwachem Derby

Äußerst Unansehnliches bekamen die Zuschauer beim Derby im Saarbrücker Westen geboten. Kaum ein vernünftiger Spielzug lief über den Hoppelrasen der Saarwiesen. Es wurde zumeist uninspiriert vor sich hin gewerkelt, dass es eine Qual war den zähen Bemühungen zu folgen. Immerhin hatte Tim Lesmeister quasi mit dem Halbzeitpfiff den sehenswerten Siegtreffer mit im Gepäck auf die falsche Saarseite. Das war´s dann auch.

Krankheitsbedingte Ausfälle von eigentlichen Leistungsträgern waren am Karteileichentisch zu verzeichnen. Am Telefon erste Absagen: „Ich kann heid nid, hamma e spädi Kirb ingefang!“ - „E Gribb menschde!“ - „Odda so, ich leie jedenfalls!“

Trotz der wochenendlichen Saarwiesen Veranstaltung war kurz vor Beginn der Partie noch deutlich Luft nach oben hinsichtlich des Besucheraufkommens. So fand sich Zeit in eigener Sache nachzuhaken: „Was muss ich dann mache um in Dei Buch se kumme?“ - „Nid vill, geh e Runde holle Alex!“

Schließlich lief das „Kleine Derby“ an. Es sollte ein denkwürdiges werden, denn daran denken wird schon morgen wahrscheinlich keiner mehr. Im Mittelfeld standen sich die Kontrahenten zumeist auf den Füßen, stocherten selbstvergessen umher und nach vorne ging so gut wie nichts.

Es war in der siebten Spielminute als Joel Margardt einen ersten Ball gen Tor der Einheimischen abschoss, deutlich daneben das Ding. Bis zur zehnten Minute benötigten die Sportfreunde um mit einem ziemlich zerzausten Abschluss kläglich zu scheitern. Kevin Reuter hatte dann als erster das Gaspedal entdeckt, lief mit Tempo über die rechte Seite und zog aus viel zu spitzem Winkel ab, statt einen der beiden gut mitgelaufenen Grün-Weißen zu bedienen. Chance vertan, den Torwart angebolzt (12.).

„Ich han grad gesiehn, de Löschmäschda is gar nid do bei de Erschd!“ - „Jo Manne, der is do grad am Ball, der spilld in de Zwedd!“

Beiderseits wurden die Abläufe immer unpräziser. Freistöße und Eckbälle verhühnerten sämtliche Protagonisten in Serie, Flanken flatterten ins Leere, nach Derby sah das alles schon mal gar nicht aus. Die Stürmer scheinbar von der üppig sprießenden Vegetation verschluckt.

Dann musste sogar Sebastian Otinjac erstmals richtig ran und einen Schuss der Heimelf aus dem Rückraum entschärfen (28.), ungestört war ein Angreifer zum Abschluss gekommen. Nach genau einer halben Stunde war erneut der Gersweiler Schlussmann heraus eilend zur Stelle, seine Vorderleute offenbar weg genickt.

Gut segelte ein Freistoß mit optimaler Flugbahn durch den Strafraum der Sportfreunde, Kevin Reuters Kopfball hingegen alles andere optimal und weit daneben (32.). Im Anschluss kamen die 05er zu zwei offensiv halbwegs vielversprechenden Szenen, beide ebenfalls konfus vermurkst.

Beim SVG bis dahin hauptsächlich einer immer wieder bemüht um Ordnung und zielführendes Aufbauspiel. Denny Noor gab den Antreiber, zumeist jedoch vergeblich seine Bemühungen, weil in der Offensive der Funke nicht übersprang. Am Rand jedoch auch das nicht unbeobachtet: „Es Känguru macht das ganz gudd! Der haud sich rin!“ - „Die sin das Gelän gewohnt mid denne Huwwele und Kaule!“

Wieder blieben nach einem eigentlich harmlosen Freistoßball der Gastgeber von der Seite etliche 05-Akteure vom SVG 2 gänzlich unberücksichtigt (43.). Von diesen allerdings blieb auch der Ball in Gänze unberücksichtigt, man durfte sich auch in Burbach tüchtig die Haare raufen. Der Konter der Grün-Weißen mündete in die mit Abstand beste Chance der Partie. Kevin Reuter konnte Mutterseelenallein durchlaufen, schoss überhastet dem Torwart in den ausgestreckten Leib.

Es lief bereits die Nachspielzeit der ersten Hälfte und urplötzlich hatte der SVG 2 eine Spontaneingebung. Man spielte erstmals, und letztmals, in dieser Begegnung Fußball. Tim Lesmeister leitete den Angriff ein, Kevin Reuter hatte aufmerksam mitgemacht und legte zum vorherigen Passgeber quer, der den Ball mit einem sehenswerten Schuss ins Eck zwirbelte. Man hatte den Jungs schon gar nicht mehr zugetraut per Torschuss die Luft vor sich zu treffen in dieser Phase. Es ging doch.

Der Pausenpfiff machte dem behäbigen Treiben dann vorerst den Garaus. Die Gersweiler Jungs mit durchaus glücklicher Führung.

Kaum war die Partie wieder am laufen, da musste der SVG 2 eine ordentliche Kröte schlucken. Nach einer weiten Flanke beging man ein denkbar tapsiges und nicht zu übersehendes Foul (47.). Foulelfmeter! Dankenswerter Weise waren auch die Gastgeber für jeden Bock zu haben, setzten diesen Strafstoss ans Lattenkreuz. Die Führung der Gäste blieb bestehen.

Yannick „Schnicks“ Schneider versuchte es mit einem Fallrückzieher. Drüber das Ding, aber kann man durchaus mal probieren auf dem fluffigen Grün (50.). Gersweiler nun ein wenig am Drücker, aber mit Offensivaktionen, die einem mitunter Fragezeichen bereiteten. Spieler die tatsächlich einmal überliefen wurden geflissentlich ignoriert, flache Zuspiele umgehend in Kopfhöhe und mittenmang rein in gegnerische Spielertrauben befördert. Der Ältestenrat emsig wie Bienen auf dem Weg zu geistiger Unterstützung am Rund. Es war grenzwertig das Dargebotene.

Unvermittelt bot sich Sascha Jennewein eine dicke Gelegenheit. Freistehend nahm er ein gutes Zuspiel schlecht mit und kam nicht mehr richtig hinter den Ball aus kurzer Distanz (62.). Direkt im Anschluss fand der resultierende Eckball erneut zu ihm, der Kopfball gut, doch auch der Torwart mit ordentlicher Parade zur Stelle.

Danach wieder Fehlpässe in Serie, miserable Laufwege und viel unergiebiges Gestochere im Mittelfeld. Noch eine Viertelstunde war zu absolvieren. Endlich mal lief der Ball über ein paar Stationen, doch nicht ohne den letzten Pass ins Nirwana zu spielen wenige Meter vor dem Gehäuse der 05er.

In der Schlussphase ließ der SVG 2 dann allen Ernstes auch die Heimelf noch mal zu gefährlichen Abschlüssen kommen. Sebastian Otinjac war es schließlich zu verdanken, dass der hauchdünne Erfolg über die Zeit gebracht wurde. Er parierte noch drei (!) Mal bei guten Gelegenheiten der Sportfreunde. Dann war Schluss und man durfte froh über den Dreier sein. Mehr nicht!

Nächstes Spiel: Sonntag, den 09. September um 15 Uhr gegen Kleinblittersdorf 2

SV Gersweiler 2:

Sebastian Otinjac – Daniel Klein (Felix Kühner) – Denny Noor – Joel Margardt – Sebastian Altmeyer – Yannick Schneider – Sofiane Hadj Mohand (Sascha Jennewein (Andy Schmidt)) – Tim Lesmeister – Dominik Gales (Marlon Herrmann) – Kevin Reuter

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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