Kreisliga A Südsaar: FC Kleinblittersdorf 2 – SV Gersweiler 2 0:4 (0:3)

Zuschauer: 60

Zartes Pflänzchen Hoffnung bleibt am Leben

Die Rastpfuhler Niederlage im Topspiel des Tages lässt die Gersweiler Reserve nach ihrem hochverdienten und nie gefährdeten Erfolg an der Oberen Saar immerhin noch eine Weile mit Resthoffnung auf Platz zwei im Rennen. Diese Hoffnung könnte zusätzlich Nahrung bekommen durch den Umstand, dass der FC Rastpfuhl alle Kräfte für den Verbleib in der Saarlandliga bündeln dürfte.

Im Vertrauen auf die gut gepflegte Tradition der verschnarchten Anfangsminuten ließen es die Altvorderen der Reisegruppe etwas gemächlicher angehen und erweiterten erst einmal in Ruhe ihr „Speckdrum“ mit Kaltgetränken und Grillgut. Selbst in ihren wahrnehmungsmüden Momenten, meistens also, lassen sie in dieser Hinsicht nichts anbrennen.

Aus Bliesransbach waren zudem kurz vor Spielbeginn nette Grüße an die Reisegruppe eingetroffen, verbunden mit dem Wunsch man möge doch bitte den Nachbarn „weghauen“. Rasch war man sich einig dieser Bitte gerne auch nachkommen zu wollen mit beiden Mannschaften.

Die Spiele an diesem Sonntag sollten jedoch auf dem heiß geliebten Roten Geläuf absolviert werden. Die schauderhafte Schlaglochschotterpiste ließ den Spielern die Gesichtszüge kurz entgleiten, bei den Randnotizen der Veteranenabteilung nostalgische Anwandlungen hingegen: „Do hann ich se frieher als mo niddakumme lasse. Do war glei Ruh!“

Am ratzfatz organisierten Runden Tisch wurden dann die erwartungsgemäß nachlässigen und aus Gersweiler Sicht verpennten ersten Minuten verfolgt. Gleich zwei mal ließen sich die Gersweiler Traumtänzer den Ball abluchsen zu Beginn. Völlig frei konnten die Gastgeber gen Tor durchlaufen, vergaben zunächst mit absurd hoher Flugkurve neben den Kasten (1.) und noch kläglicher zwei Minuten später. Glück für die sanft ruhende Defensive des SVG 2.

Doch damit hatte es sich dann auch in Sachen Offensivaktionen des heimischen FC Phönix 2. Fortan war nur noch der Gast im Vorwärtsgang. Alexander Deutscher blieb zunächst aus der Drehung an einem Abwehrleib hängen (5.). Philippe Meyer verdaddelte in schöner Tradition frei vor dem Torwart eine erste Großchance (9.), doch dann war sie fällig die Führung. Daniel Dreßler hatte im zweiten Versuch aus der Distanz getroffen mit einem sehenswerten Pfund (10.).

„Ah, ich siehn bei Eich gebbds schun Fläschja!“ - „Jo, die Wirschd war noch nid gud!“

Daniel Dreßler hatte offensichtlich Gefallen am Spiel, holte mit feiner Ballannahme ein hohes Zuspiel mit und konnte auch den heraus eilenden Torsteher überwinden. Joel Margardt ging auf Nummer sicher, spritzte dazwischen und drosch die Kugel zum zweiten Gersweiler Treffer in die Maschen (13.). Gelungener Auftakt.

Spielkontrolle war nun angesagt. Viel Mittelfeldgeplänkel und erneut unzählige Freistöße, vor allem im Niemandsland. Die Grün-Weißen sammeln Standards wie andere Panini-Bilder. Zeit um das Schuhwerk der Herrschaften genauer unter die Lupe zu nehmen: „Do laafe acht von unsre mit schwarze Schuh rum. Das is jo mo löblich. Denne annere drei bringe ma ach noch die Flötetön bei!“

Nach exakt einer halben Stunde wurde es erst wieder richtig gefährlich vor dem Blittersdorfer Kasten. Eine schöne Dreßler-Flanke konnte der Torwart mit starkem Einsatz runter pflücken. Die Gastgeber wurden hinten rein gedrückt in dieser Phase. Ihr Aufbauspiel großteils aus der fußballerischen Vorhölle. Ein solcher Pass landete allen Ernstes statt in der Gersweiler Hälfte auf dem gesperrten Rasen. Sehr respektabel die Fehlpassquote bei den Einheimischen mittlerweile.

Der agile Joel Margardt scheiterte abgefälscht nur knapp (40.). Die resultierende Ecke wurde hübsch verhühnert. Allzu sehenswert war der Kick vor der Pause nicht. Man hatte sich bereits intensiv der Pausengestaltung zugewandt abseits des Feldes, als sich Alexander Deutscher einer weiteren feinen Dreßler Flanke annahm und zum Halbzeitstand von 3:0 für den SVG 2 vollstreckte (44.).

„Mir han aweile grad spegguliert ob das do de Disch aus Gerschweila is wo nah do rumhänge!“ - „Näh, denne hamma uns hie gemopst, weil ma jo fier de Runde Disch e Runda Disch brache!“ Alsdann wurde noch bei einem vorbeieilenden Gersweiler Torschützen nachgehakt: „Ich hann geheerd Du hasch drei Dach gefeierd!“ - „Näh, vier! Drei war ma se eng!“

Aus den Reihen der Zweiten wurde schließlich noch insistiert unbedingt zur Erwähnung zu bringen, dass man die Spielerpässe zu Hause vergessen hatte. Reife Leistung, das muss man sagen und mit einem pfiffigen Kommentar auf den Weg gebracht: „Weniger angekommene Pässe als Spielerpässe...““

Gleich nach Wiederbeginn erzielte Dominik Gales einen feinen Treffer. Nach zwei vergeblichen Schussversuchen seiner Kameraden legte er den Ball aus dem Getümmel im Sechzehner überlegt ins Lange Eck zum 4:0 für seine Elf (49.).

Torerfolge machen durstig. Bei einem Jetlag Gezeichneten musste kurz nachgehakt werden: „Bischde widda debei?“ - „Wobei?“ - „Fläschja!“ - „ Ei jo!“

Die zweite Hälfte völlig einseitig, jedoch auch eintönig. Grün-Weiß riss sich hier nicht mehr gerade das Hemd vom Leib, die Gastgeber hatten bereits aufgesteckt. Man konnte sich nun beruhigt den Details der Begegnung widmen, so etwa der auffälligen Tendenz eines Gersweiler Akteurs in dieser Phase der Partie, der Erdanziehung Folge zu leisten: „De Miniwumms is fier mich ab seford de Miniplumps. Der falld jo all Gebod aweile!“

Besagter adressierte eine sehr gut getretene Ecke an Sebastian Altmeyer, dessen Kopfstoß deutlich fehl ging (65.). Es war leidlich gefällig, was die Zweite ablieferte, aber großes Kino kam nicht mehr zu Stande. Bei der Reisegruppe ward man derweil etwas irritiert ob der Tatsache, dass es zwischen den Begegnungen noch eine Halbe Stunde Freizeit zu überbrücken galt. Wie, war schnell allen klar: „Geh mo Bier holle, ich schreiwe so lang!“

Mit einem gewaltigen „Holger-Thiel-Gedächtnis-Schlag“ feuerte ein Innenverteidiger eine Gersweiler Hereingabe gen Rasenplatz, begleitet von entsprechenden Anfeuerungsrufen. Man musste inzwischen nehmen was kommt. Das Spiel hatte sich redlich einen Schlusspfiff verdient: „Wie hannen die das gemachd dasse vier null fiehre? Seid ich do bin sid das so aus wie grad aweil!“

Diese allerdings sehr gewöhnungsbedürftige zweite Hälfte wurde schließlich vom einsichtigen Spielleiter beendet. Der SVG 2 hat sich hochverdient den Dreier gesichert und durfte sich im Anschluss über den Sieg der Saarbrücker Reserve beim FC Rastpfuhl freuen. Immerhin bleibt damit noch etwas Resthoffnung und -Spannung.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 31. März um 13:15 Uhr bei Geislautern 2

SV Gersweiler 2:

Hendrik Wagner – Jonas Ruth (Nicolas Volz) – Joel Margardt – Sofiane Hadj Mohand – Dominik Gales – Philippe Meyer – Daniel Dreßler (Joel Schneider) – Sebastian Altmeyer – Andreas Schmidt – Alexander Deutscher – Philipp Johann

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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