Landesliga Süd: SV Gersweiler – Sportfreunde 05 Saarbrücken 4:1 (3:0)

Zuschauer: 400

4:1 Kirmessieg nach punktgenauer Ansage

Ein aufmerksamer Schalke affiner Sportkamerad hatte bereits vor dem Kirmesderby das Endergebnis auf dem Zettel: „Das gehd hei vier ens aus sahn ich Eich!“ Recht hatte er damit, doch ohne einen herausragend agierenden Torwart wären die Gäste vom abseitigen Saarufer wohl richtig unter die Räder gekommen. Er bewahrte seine Elf vor einem durchaus möglichen Debakel.

Zahlreiche Zuschauer besiedelten die Sonne überfluteten Hänge des Waldstadions. Es war Kirmessonntag und damit Derbyzeit. Die Sportfreunde machten ihre Aufwartung zum traditionsreichen Nachbarschaftsduell. Weniger traditionell deren Aufstellung, wie man hören konnte: „Do sin e paar ganz scheene Zungebrecha debei bei de Burbacha! An de Kirb kridd das nid jeda hin, sauwa Markus!“

Das Kirmesspiel lief, bei der Zweiten lief es nach deren Sieg eh schon: „De Präsi zu null an de Kirb! Das kann jo ebbes gen…!“

Überraschend aktiv und offensiv kamen die Gäste daher. Der SVG zu Beginn in der eigenen Hälfte beschäftigt, Felix Nimmrichter sah sich bereits nach zwei Minuten zu einem eher weniger gesellschaftsfähigen Foul genötigt, meiselte Höhe Mittellinie einen durchgestarteten 05er aus den Tretern. Nach und nach berappelten sich die Gersweiler Jungs jedoch, nahmen das Heft in die Hand und wurden deutlich überlegen.

Wivill Zuschauer sinnen das?“ - „Do muschde nur die leere Flasche zähle noher!“ - „Jo Manne, is klar!“

In der Anfangsviertelstunde bugsierte der SVG sämtliche Bälle hoch und weit nach vorne, so kam zunächst kein rechter Spielfluss zu Stande. Nach und nach wurde dies jedoch korrigiert, die Bälle wurden flach und über mehrere Stationen gespielt, zum Teil sehr ansehnlich. Alexander Tiepelt war nach einer solchen Stafette auf und davon, sein Schuss aus spitzem Winkel strich denkbar knapp am langen Pfosten vorbei (9.).

Dann wurde ein wenig auf engem Raum gewurstelt, es sah zunächst nicht zielführend aus, doch plötzlich ging es blitzschnell. Ein top Angriff, eingeleitet von Philipp Gales, quer gelegt von Alexander Tiepelt und mit der Hacke von Victor Raab vollendet zur Gersweiler Führung (13.). Der Schütze hatte dies angekündigt: „Eckes, ich kümmer mich um die drei Punkte un e Door!“ Weiter so.

Auch in der Folge zunächst alles andere als ein Feuerwerk bei allerdings auch unwirsche schwülen Bedingungen. Die Stehtischler geschwächt und um Haltung bemüht: „Wem kinne ma dann jetz e Runde abluchse, mier is de Wäch se weid?“

Dennis „Die Made“ Peters wurde zur Zielscheibe, drei bumsfidele Rempler später lag er jeweils platt auf dem Grün und der Ball nach einem der resultierenden Freistöße im Netz. Victor Raab hatte bestens hereingegeben und Ex-Sportfreunde Akteur Pascal Olivier köpfte mit seinem ersten Tor im Gersweiler Dress das 2:0 (27.).

Etwas schläfrig lief die Partie weiter, der SVG hatte deutlich alles im Griff, die 05er ohne Zugriff dagegen. Zeit für Leuchtturmexkursionen dachte der eine oder andere: „De FC, spilld der späda?“ - „Die fiere zwei null!“ - „Ei wenn die doch späda spille...“ - „Jo Manne!“

Die Nachspielzeit lief bereits, da rappelte es noch mal im Gehäuse der Gäste. Felix Nimmrichter hatte sich ein Herz gefasst und aus der Drehung zum 3:0 die Pille eingeschweißt. Tolles Ding und der Halbzeitstand.

„Her mo! Heid moije han ich in de Apothekeumschau geläs, zwei null…!“ - „Jo Bienche!“

In der Pause viel Klamauk und weiter rassige Witze am Tisch der Ex-Ballkünstler, auch der Stadionsprecher noch mal aktiv, bedankte sich für Spenden zu den neuen Sitzgelegenheiten im Stadion. Hämisch die Randnotizen früherer Generationen: „Hamma Graffitispray debei?“

Geschwind im Bilde die Grün-Weißen. Kaum angepfiffen, wäre fast der vierte Treffer fällig gewesen. Fast (46.). Gleich darauf kam Alexander Tiepelt nicht ganz ran an ein pfiffiges Zuspiel von Dennis Peters. Der Torhüter der 05er nun mehr und mehr im Mittelpunkt und mit einer ganzen Serie großartiger Paraden in der Folge. Zunächst entschärfte er einen tollen Kopfstoß von Jens Seidel (50.), dann schnappte er sich einen Freistoß von Victor Raab (51.), auch vor Alexander Tiepelt und Alexander Hank war er heraus eilend zur Stelle. Schon geschlagen war er in der 53. Minute, einen Gales Kopfball schlug sein Abwehrkollege von der Linie.

„Kaum spille mier uffs Trainingsdoor mach mir nix meh… mir is langweilich!“ - „Jo Manne, dann mach Dich halt mo nützlich!“

Die mit den Ausdauerwerten eines Streichholzes versehenen Kirmesmarathonler ließen nichts anbrennen, auf dem Platz brannte ebenfalls nichts an aus Gersweiler Sicht. Alexander Tiepelt war durch nach exakt einer Stunde, legte uneigennützig quer, hätte selbst abschließen können, der Torwart mit Hechtsprung dazwischen.

Victor Raab umkurvte sehenswert den Torsteher, legte aus arg spitzem Winkel die Kugel jedoch hinters Gehäuse (65.). Nur eine Minute später scheiterte er am glänzend reagierenden besten Mann auf dem Platz.

Machtlos hingegen auch dieser in der 70. Minute nach einer 1a Ballstafette der Grün-Weißen. Dennis Peters vollendete zum 4:0, jetzt war man nah dran am prophezeiten Endergebnis. Der Prophet jedoch auf irrigen Abwegen: „Wenn de Felix e Door mache solld geh ich ans Mikro!“ - „De Markus peifd da was!“

Wohldosiert nun die Herangehensweise der Einheimischen Kirmesversteher. Man schonte sich für die schweren Stunden nach dem Spiel, wollte keine Verletzungen mehr riskieren. Ein ökonomischer und sehr routinierter Auftritt der Mannschaft. Es hätte trotzdem beinahe den nächsten Treffer gegeben, doch bei einer Vierfachchance hatten die Jungs etwas Pech, aber auch ein gehörig Maß Tapsigkeit war dabei (84.). Zunächst beförderte Victor Raab einen super Freistoß ans Lattenkreuz, der Ball sprang hinter der Linie auf, was für den starken Spielleiter Bernhard Brettar aus dessen Position jedoch nicht zu ersehen war und die sich anschließenden drei (!) Nachschüsse zauberten die Kirmestölpel letztendlich ins Aus. Auch hier jedoch der überragende Schlussmann als Spaßbremse. Der passende Videobeweis:

Inzwischen konnten sich die Sportfreunde beileibe nicht über den Spielstand beschweren, der hätte auch ganz anders aussehen können ohne ihren Zerberus im Kasten. Ein Defibrilator hätte den 05er Feldspielern mitunter weitergeholfen. Bei den Burbacher Anhängern sorgte deren Auftritt für Augenringe wie beim späten Horst Tappert. Kurz vor Tore Schluss dann das schon vor Spielbeginn fest stehende Ende. Aus heiterem Himmel und unübersichtlicher Situation schlug es bei Lukas Gockel ein zum 4:1 (88.).

„Had eijendlich jemand vier ens getippt?“ - „Jo Joe, ma wisses Du Ahngewwa!“

Es passierte tatsächlich nichts mehr, auch diese SVG-App scheint tadellos zu funktionieren, auch in Abwesenheit der Ober-App.

Hochverdient und deutlich unter der möglichen Höhe hat der SVG sich das Kirmesbier erspielt. Das war ansehnlich und man scheint für den weiteren Verlauf gewappnet. Nun gilt es Kirmesdellen im Nachgang zu vermeiden und weiter so konzentriert und überlegt zu agieren. Prost!

Nächstes Spiel: Sonntag, den 03. September um 15:30 Uhr in Walpershofen gegen FC Kandil

SV Gersweiler:

Lukas Gockel – Jens Seidel – Moritz Frank-Meuren – Alexander Hank – Dennis Peters (Felix Kühner) – Pascal Olivier – Julian Holderried (Denny Noor) – Felix Nimmrichter (Marvin Löscher) – Philipp Gales – Alexander Tiepelt – Victor Raab

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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