Landesliga Süd: SV Gersweiler – FC Kandil 2:1 (1:0)

Zuschauer: 120

Mit Pflichtsieg in bester Position

Hinten heraus mussten die Grün-Weißen doch noch bangen, wackelten nach zuvor doch weitestgehend überlegen geführtem Spiel noch gehörig. Alles in allem hoch verdient wurden drei weitere Punkte eingefahren, nun stehen drei absolute Topteams ins Haus und danach weiß man sicher einiges mehr.

Die Sonne verwöhnten Veteranen des Sportvereins machten sich so ihre Sorgen um ein Problemkind, das zuvor bei der Zweiten verletzt runter musste: „Erich, was issn los?“ Kurz angebunden, aber klipp und klar die Antwort: „Es had geknallt!“

Schon die Namensverlesung des Stadionsprechers sorgte für hämischen Beifall. Die phonetisch schwierige Aufgabe der Gästeaufstellung wurde zum Leidwesen der schon auf Fehler lauernden Gemeinde bestens gemeistert, Leon Becker, der Gersweiler Torhüter stellte sich als nicht zu bewerkstelligender Stolperstein in den Weg. Doch noch die Lacher am Start.

Keine zwei Minuten waren absolviert, als es erstmals brannte vor dem Kandiler Tor. Ein gut getretener Raab Freistoß flog gefährlich in den Strafraum, wurde vor der Linie geklärt. Rasant das Umschaltspiel der Gäste und brandgefährlich, Phlipp Gales schmetterte den Ball mit seiner Rettungsgrätsche laut scheppernd an den Querbalken des eigenen Tores. Ein erstes Ausrufezeichen, alle wach!

Der SVG wirkte um Kultur in seinen Abläufen bemüht, ließ den Ball laufen. Das fand gleich Anklang: „Mir spille Fußball!“ „Was haschen Du gedacht? Handball?“

Alexander Hank blieb es vorbehalten sein Team in Front zu bringen. Er setzte nach einer klasse getretenen Ecke zu einem schmissigen Kopfball an, rammte den Ball sehenswert in die Maschen (6.) zur Führung für seine Grün-Weißen. Der zunächst richtig informierte Stadionsprecher wurde wissentlich fehlinformiert, korrigierte auf Christopher Schmitt um und durfte sich daraufhin abwatschen lassen. Wer solche Freunde hat...die Meckerhügler sind zu allen Schandtaten bereit. Obacht!

Gut drin die Heimelf, Philipp Gales setzte zu einem Solo an, zog auf´s kurze Eck ab, der Torwart war zur Stelle, hielt gut (8.). Was soll er auch sonst machen bei dem Namen: Tuttobene.

Christopher Schmitt versuchte es im Anschluss (10.) aus gut und gern 25 Metern, auch hier: Tuttobene.

Nach einer Viertelstunde war der Anfangsschwung verflogen, nicht zum ersten Mal diese Entwicklung im Gersweiler Spielrhythmus. Eine Kandil-Ecke wurde gefährlich verlängert, Denny Noors Klärungsaktion nicht optimal und Marvin Löscher war es letztendlich, der den Ball von der Linie schlug (15.).

Leon Becker tauchte nach einem Kandil Feistoß ins Eck, hatte den Ball (17.). Im Repertoire nun mehr und mehr „gezielte Fehlpässe“. Etwas unkontrolliert nun die Herangehensweise, doch Kandil konnte daraus keinen Nutzen ziehen, prüfte statt dessen den Fangzaun, der Fuß war vom Gas beiderseits.

Zeit anderen Sportarten Raum zu geben, doch die warfen bei den Ungeübten Fragen auf: „Wie willschen beim Keeschele die Kuchele bis ganz no vorne werfe?“ Eine Anleitung und Übungsstunden täten Not.

Der SV Gersweiler hatte inzwischen den Kontakt innerhalb seiner Mannschaftsteile zu sehr preis gegeben, der Ball lief nicht mehr flüssig, die Abstände waren zu groß. Entsprechend Ereignisarm das Geschehen, jedoch nicht auf den wie immer umtriebig belebten Hängen. „Ich tringe doch gar nix!“ „Mich duda ach imma nödische!“ Von wegen, das läuft bei allen wie von selbst für gewöhnlich.

Dann ein schöner Angriff des SVG. Yannick Schneider hatte sich gut durchgesetzt, seine treffliche Flanke legte Victor Raab mit pfiffig angesetztem Kopfball aufs Tordach (31.). Seine Freistoßflanke köpfte sechzig Sekunde darauf Sebastian Huwig drüber. Schnell das folgende Umschaltspiel der Gäste, mit einem taktischen Foul konnte es im rechten Moment unterbunden werden, da waren einige Lücken. Kein Spiel fürs Museum der Schönheit, aber auch nicht gänzlich daneben, es blieb Luft nach oben.

„Ich glaab ich muss mo noch e Frikadellsche esse!“ Bei Werner ging es weiter rund, auf dem Platz eine Gersweiler Phase vieler Standards. Dennis Peters bugsierte eine Schneider-Ecke mit dem Kopf über das Tor (35.), den nächsten Eckstoß fischte ein Abwehrspieler von der Linie. Auch Sebastian Huwig verpasste eine weitere gute Gelegenheit (40.) und Christopher Schmitts Abschluss landete am Pfosten (41.). Es wurde wieder besser und griffiger.

Ein Akteur der Gäste wurde hinterfragt: „Normal misst der doch bei Ay Yildiz spille der Yildiz!“ Man hat hier wirklich immer das Große und Ganze im Auge, bemerkenswert!

Weiter mit dem Repertoire an Standards. Eine starke Ecke von Yannick Schneider strich denkbar knapp am Eck vorbei (43.) und nach einem schnell ausgeführten Freistoß im Mittelfeld bediente Philipp Gales den vorherigen Eckballschützen in guter Position, der die Chance leider verdaddelte (44.). Halbzeit.

„Klar war das de Hanky!“ wurde der wissentlich und vorsätzlich herbeigeführte Irrläufer um den Gersweiler Torschützen endgültig korrigiert.

Der von der „Ziege“ bekanntgegebene 0:0 Zwischenstand der Bundesligapartie HSV – Bayern sorgte für Mutmaßungen: „Wie? Spille die mim ganze Kader die Hamburja?“

Weiter ging es mit Hälfte zwei und einer weiteren Gelegenheit des Stadionsprechers seinen Umtrieben nachzukommen: „Weida geht’s mit Schiedsrichda Becker, awwa nid der aus Hanweila!“

Schleppend die ersten Minuten in Abschnitt zwei. Kandil hatte die erste Gelegenheit nach einer Flanke, verpasste allerdings (53.).

Doch der SVG hat ja seinen Torjägerstreber. Christopher Schmitt ließ sich nach einem tollen Spielzug nicht zwei mal bitten, setzte die Kugel eiskalt in die Maschen (55.).

„Geh gugg e mol wies bei de annere steht!“ war eine fragwürdige Aufforderung zu vernehmen. „Musche awwa em Uwe sei App han, die spille nämlich moije!“

In einer fairen Begegnung dauerte es exakt eine Stunde bis ein dann allerdings stilvolles Foul zu verzeichnen war. Victor Raab durfte sich derb abräumen lassen an der Außenlinie. Kurz darauf hätte sich ihm beinahe das Tor aufgetan, aber sein Lupfer landete im Fangzaun (61.).

Der Sprecher hatte noch nicht genug und offensichtlich Durst: „Infos aus der staubtrockenen Sprecherkabine. De Jul is grad fier de Yannick kumm!“ Ignoriert wurde er der arme Tropf.

Der gerade eingewechselte Julian Holderried führte sich gut ein, lief den Kandiler Abwehrspielern einen Ball ab und versuchte Victor Raab zu bedienen, eine Grätsche verhinderte den Einschlag (63.). Selbiger spielte dann selbst quer gen Aleander Hank, etwas zu spät, auch hier konnte Kandil klären (66.). Die beste Chance hatte schließlich Victor Raab um den Sack zu zu machen. Ein weiterer toller Angriff des SVG, Dennis Peters legte ab und Victor Raab verfehlte das verwaiste Gehäuse (68.). „De Lewandowski häd denne gemachd!“ „Ei jo!“ war den welterfahrenen Mündern zu entnehmen.

Auch Alexander Hank versuchte sich an einem Kabinettstückchen der Sorte „wie-tarne-ich-meine-Torschüsse-am-besten?“, als er nach schöner Kopfballablage von Christopher Schmitt aus kurzer Distanz unschlüssig war, welchen Fuß er wohl bemühen solle. Vorsichtshalber keinen, Chance verstrichen (69.).

Leon Becker dann mit einer starken Spieleröffnung, als er unter Druck fein auf Denny Noor weiter spielte dessen Pass dann leider nicht ganz zu Victor Raab fand (72.).

Dann war die Schlußphase angelaufen: „Noch zehn Minudde!“ „Mier hann geje die schunn in acht Minute meh gridd!“

Gerade noch geunkt, da lief sie auch schon jene denkwürdige Minute in der Entsprechung der damaligen Begegnung, als man sich gegen 10 Mann tatsächlich noch vier Kisten einfing. Auch dieses Mal rappelte es umgehend im Karton. Seltsam schwerfällig agierend der SVG auf einmal. Gerade noch bekam man einen Ball aus der Gefahrenzone befördert, doch den zweiten Ball nicht mehr. Dieser kam zu Mehmet Yildiz, der zum Anschlusstreffer vollstrecken konnte (82.). Er hatte damals auch entscheidenden Anteil am absurd kuriosen Verlauf mit seinen drei erzielten Treffern. Das sollte sich dieses Mal doch bitte nicht wiederholen.

Ordentlich am Betteln nun die Herren in Grün-Weiß. Völlig in Unordnung die Reihen, Kandil durfte rumtoben, der SVG taumelte dem Ziel entgegen. Gottlob waren auch die Gäste reichlich konfus unterwegs, brachten bei zwei exzellenten Einschussgelegenheiten den Ball nicht unter. Eine letzte Möglichkeit ergab sich für sie mit einem Freistoß aus guter Position am Sechzehner. Drüber das Ding und sofort mit Beifall bedacht: „Do kanna hinbolze das Ding!“

Spannend bis zum Schluß und dann auch tatsächlich Schluß! Ein letztes Mal die Gelegenheit für den Stadionsprecher sich umzutun: „Endstein: zwei zu äns!“

Die Punkte sind eingetütet zum Pflichtsieg, nun stehen in Walpershofen, gegen Saar 05 und auf der Ritterstraße die echten Hausnummern an. Ran ans Werk!

Eines sollte abschließend noch Erwähnung finden: Die Begegnung gegen den FC Kandil wurde von Schiedsrichter Vincent Becker ausgesprochen souverän und jederzeit auf Ballhöhe ohne Fehl und Tadel geleitet. Klasse Leistung!

Nächstes Spiel: Sonntag, den 02.Oktober um 15 Uhr in Walpershofen

SV Gersweiler:
Leon Becker – Marvin Löscher – Denny Noor – Manfred Leonhart – Philipp Gales (Manuel Kiefer) – Sebastian Huwig – Alexander Hank – Dennis Peters – Yannick Schneider (Julian Holderried) – Christopher Schmitt – Victor Raab (Moritz Frank-Meuren)

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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