Saarlandpokal: SV Gersweiler – SV Losheim 1:3 (0:1)

Zuschauer: 100

                                                SVG erleidet den Sekundentod

Im Prinzip hat der SV Gersweiler sein Pokalaus nach sage und schreibe 2 bis 3 Sekunden erlitten. Kaum war die Partie nämlich angepfiffen, da lag der Ball auch schon hinter dem verdutzten Leon Becker in den Maschen. Claudio Meli, der Spielertrainer der Gäste, hatte den etwas weit vor seinem Tor befindlichen Torsteher vom Fleck weg überrascht. Von diesem Rückschlag erholte sich der SVG nicht mehr so recht gegen einen störrischen und kampfstarken Gegner.

„Trinksch ach ähns?“ „Ei jo!“  „Wievill muss ich dann mitbringe?“ Die Stimmung im weiten Rund war wie immer locker flockig, zumal sich der SVG am Tor zum Achtelfinale befand, ein großer Gegner wäre dann immer wahrscheinlicher. Vor diesem Szenario stand allerdings noch der Kontrahent aus dem Nordsaarland im Weg, den es zunächst auszuschalten galt. Alles andere als ein einfaches Unterfangen nach den bewegenden letzten Tagen.

Und dann dieser Beginn! Der Schiedsrichter hatte die Luft noch nicht aus den Backen, da lag die Pille schon im Gersweiler Kasten. Claudio Meli, der Filou, hatte alles richtig gemacht und die Gunst der frühen Stunde genutzt. Das dürfte ein ewiger Rekord sein.

Die Heimelf nun früh richtig gefordert und naturgemäß gleich unter Druck, das war natürlich alles andere als ein guter Auftakt. Der SVG tat sich in Folge dessen auch enorm schwer, fand gar nicht ins Spiel gegen einen griffig agierenden Gegner.

Alexander Hank, der Kapitän, war es, der nach etwa zehn Minuten auch verbal ein Zeichen zu setzen versuchte, seine Truppe zu mehr Aktivität aufforderte und voranging. Es wurde besser. Die Grün-Weißen schoben den Laden mehr und mehr nach vorne, versuchten sich an strukturierten Offensivaktionen. Beinahe hätte man sich dabei aber einen Konter gefangen, Leon Becker packte aufmerksam vor einem durchgebrochenen Stürmer.

„Würdsche mim Abklatsche waade bis die Finger ganz feddisch sinn?“ „Jo, un in da Jack is meh Senf als Baumwoll!“ Nach und nach trudelten ein paar verspätete Gäste auf der ziemlich spärlich frequentierten Anlage ein, es war ein etwas unwirtlicher Abend und der Gast kein Leuchtturm des Saarfußballs.

Den besten Angriff der ersten Phase sahen die Meckerhügelbewohner in der 12. Minute. Flott lief der Ball durch die Gersweiler Reihen, Denny Noor spielte einen scharfen Diagonalpass auf Kevin Reuter, doch leider grätschte ein Seebadler dazwischen, konnte im letzten Moment die Kugel abfangen.

Im Großen und Ganzen war aber vor den Toren wenig los, Mittelfeldgetümmel zumeist. Die wenigen Abschlüsse harmlos und unpräzise

Dann kreuzte noch ein ganzes Rudel hyperaktiver Handballer im Waldstadion auf, hatte seine Laufeinheit allen Ernstes auf die Zuschauerränge platziert Das schrie nach dem Kassierer: „Die hann noch nid bezahlt, holl de Beidel raus!“ Leider zu schnell die Bande und widerspenstig zudem.

Etwas ballsicherer und zielstrebiger wurde das Spiel des SVG in Sichtweite des Pausentees. Zunächst scheiterte Losheim mit einem allerdings zu harmlosen Eigentorversuch am eigenen Torsteher, dann konnte dieser zeigen was er drauf hat, musste einen klasse Schrägschuss von Alexander Tiepelt aus dem kurzen Eck tauchen (41.). Dieser setzte sich wenig später (44.) dynamisch durch, wurde mit taktischem Foul gerade noch abgefangen, der folgende Freistoß zu harmlos, Chance vorbei. Halbzeit, Zeit zum Sammeln.

Verwirrt die wenigen Besucher: „Ich glaab es sinn so achzehn neinzehn Grad!“ „Jo, beim Werner in da Bud!“ Das war dann auch gleich das richtige Stichwort, viele hatten noch kein Abendbrot: „Ersch mo was Esse, mier is ganz flau!“

Der SVG hatte nun noch fünfundvierzig schwere Minuten um den frühen Rückstand aufzuholen. Aber es stand ein wehrhafter Gast im Weg, wie man auf den Rängen bemerkt hatte: „Do laafe se rum die Hochwaldkeiler!“ Es ging weiter.

Für die Gersweiler Jungs lief es irgendwie nicht so recht, man tat sich schwer im Spiel nach vorne und musste zu allem übel einen weiteren Gegentreffer verdauen. Zu schlecht abgesichert kassierte die Mannschaft nach einem Konter den nächsten Nackenschlag und lag nach 54 Minuten 0:2 im Hintertreffen, jetzt wurde es ein ganz schweres Brett.

Die Reaktion kam. Die Grün-Weißen jetzt mit mehr Dynamik und Entschlossenheit, Philipp Gales schnappte sich den Ball, scheiterte nach sehenswertem Solo am starken Gästetorwart. Die anschließende Ecke eigentlich viel zu lange unterwegs und gut zu verteidigen, aber die Losheimer im Sekundenschlaf, leider der SVG zu unentschlossen und auch diese Gelegenheit von dannen (65.). Das Umschaltspiel der Gäste gegen weit aufgerückte SVGler brandgefährlich, der Abschluss aber äußerst knapp daneben.

Pläne wurden geschmiedet: „Wemma in die nächsd Rund geje, spille ma dann...“ „Mier leije grad zwei null hinne ihr Ochse!“ Ausgeplant...

Oder vielleicht doch nicht. Alexander Tiepelt hielt die Hoffnung am Leben, traf mit einem sehenswerten Schlenzer vom Sechzehnereck zum Anschlusstreffer(71.). Vielleicht ging ja noch was.

„Do misse ma doch noch e bissje bleiwe, ich geh noch was holle!“ Auch die Frostbeulen am Hang waren wieder optimistisch, noch war nicht aller Tage Abend im Waldstadion. Und auch die Wahrsager wurden wieder aktiv: „Die mache wahrscheins in da 89. Minud de Ausgleich, do stehma widda do! Ich muss frieh raus...“

Tatsächlich wäre es um ein Haar so weit gewesen mit dem Remis. Alexander Tiepelt scheiterte denkbar knapp mit einem Drehschuß (75.) und die Gastgeber blieben dran, machten Druck. Leider sollte es jedoch nicht mehr reichen, die sehr effektiven Gäste nutzten einen Konter, trafen zum 1:3 und dies war dann die Entscheidung. Zwar gab sich der SVG nie auf, hatte nach einem klasse Angriff noch einen Riesenchance, die der Torwart mit grenzwertigem Einsatz unterband, doch es wollte nicht mehr gelingen. Ein paar tumultige Momente mussten die Weiheranrainer noch überstehen, dann hatten sie das Achtelfinale für sich gebucht, dürfen weiter von Leuchttürmen oder Pillendrehern träumen. Für den SVG ist dieser Traum vorbei, schade, aber kein Beinbruch. Es geht weiter und in der Liga warten die nächsten Herausforderungen.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 23. Oktober um 15 Uhr gegen den SV Ludweiler

SV Gersweiler:

Leon Becker – Marvin Löscher – Moritz Frank-Meuren (Marlon Herrmann) – Felix Kühner – Alexander Hank – Philipp Gales – Yannick Schneider – Denny Noor – Kevin Reuter – Alexander Tiepelt – Sebastian Huwig

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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