Landesliga Süd: FC Kleinblittersdorf – SV Gersweiler 3:1 (1:0)

Zuschauer: 120

Nix zu holen „Do owwe im Loch“

Ohne Zählbares mussten die Grün-Weißen nach äußerst mäßiger Leistung von der Oberen Saar heimkehren. Nie fand der SVG in sein Spiel, abgesehen von den Anfangsminuten, als man gar die Führung vor Augen hatte. Die Hartplatzallergie ist augenscheinlich und reine Kopfsache. Leider vermurkst man sich damit gegen eigentlich schwächere Kontrahenten sein Spiel.

„Proschd Digga!“ „Der knudschd!“ Die mittlerweile gesättigten und gut versorgten Altinternationalen waren bester Dinge und optimistisch gestimmt: „Do kinnd ma heid mo mid sechs Pungde hämmfahre!“

Hellwach erschien der SVG zum Start, nahm das Heft in die Hand, spielte nach vorne. Alexander Tiepelt versuchte in der 2. Minute Victor Raab in Szene zu setzen, Kleinblittersdorf klärte aufmerksam die Situation. Wieder war es Alexander Tiepelt, der mit einem ersten Schrägschuss, der vorbei strich, für Gefahr sorgte (4.) und schließlich mit einem raffiniert von der Außenlinie direkt auf den Kasten beförderten Ball beinahe den Torwart überrascht hätte. Beinahe, dieser hielt den gefährlichen Schuss mit prächtiger Parade (5.). Das war´s dann auch mit Gersweiler Herrlichkeit, man ließ ad hoc den Faden abreißen.

Nie verloren geht der Faden unter den Alleskönnern auf den Verbundsteinen: „Mier fahre uf die Biermess no Nürnbersch am Dinschdach!“ „Ich kumm mid!“ - „Hamma hie eigendlich schummo gud Wedda gehad?“ „Jo ewe, bis Ihr kumm sinn!“

Mehr und mehr ließ der SVG es schleifen, verlor an Spannung und hatte viel zu wenig Fluss im Spiel. In die zahlreicher werdenden und von den Gastgebern bewusst gesuchten Zweikämpfe kam man zudem fast immer zu spät und zu halbherzig. Hektisch die Aktionen beiderseits nach einer Viertelstunde.

Lethargisch hingegen der eine oder andere Traumtänzer nördlich der Seitenlinie: „De Löscher fähld heid un de Marvin, sunnschd kähna?“ „Jo Manne!“ - War fast richtig, auch Moritz Frank-Meuren war nicht am Start.

Die Gersweiler Jungs versuchten sich alsdann wieder zu sammeln, kamen zunächst wieder etwas besser rein. Mit einem klasse Pass bediente Alexander Tiepelt den in den Rücken der Abwehr gelaufenen Victor Raab (22.), der sich den Ball allerdings von zwei Gegnern abluchsen ließ. Wenig später spielte Victor Raab Doppelpass mit Felix Kühner, der ebenfalls im letzten Moment von einem Verteidiger aufgegriffen wurde (25.).

Auffällig waren die vielen und zumeist gänzlich unmotiviert in die Spitze geschlagenen hohen Bälle. Diese waren kaum zu kontrollieren, das Spiel litt darunter enorm, jeglicher Spielfluss war somit im Keim erstickt und die Jungs beraubten sich ihrer eigentlichen Stärken.

Lukas Gockel musste dann die Fäuste blitzschnell oben haben, einen Schuss aus 20 Metern eben noch parieren (30.). Kleinblittersdorf verschaffte sich immer mehr Spielanteile, hatte schließlich eine fast Hunderprozentige auf dem Schlappen, drosch das Spielgerät jedoch gen Saartal.

Der SVG bekam kurz darauf eine Ecke, die für Irritationen sorgte: „Jens, geh mid no vorne!“ „Häh?“ Den hätte es auch gebraucht, die Gersweiler Kopfballwunder kamen nicht ran an die passabel getretene Kugel von Victor Raab (37.). Eine Minute später legte AlexanderTiepelt einen hohen Ball schön mit dem Kopf für Philipp Gales ab, zu halbherzig dessen Schuss aus spitzem Winkel. Den Konter versäumten die Grün-Weißen dann komplett, Phönix sagte danke und durfte zur Führung einkegeln (38.). Ganz schlecht die Raumaufteilung hier und keinerlei Druck auf den Gegner ausgeübt.

Bis zum Halbzeitpfiff tat sich nicht mehr viel. Jede Menge Mittelfeldzänkigkeiten ohne jeglichen Raumgewinn, unansehnlich.

Der bislang gut agierende Schiedsrichter nahm sich dann auch noch seinen kleinen Aussetzer, pfiff zwei Minuten zu früh zum Tee. Kann mal passieren.

Uwe Seelers Geburtstag und der bärenstarke HSV die Pausenfüller. „Do had de Uwe gischda awwa e scheener Achzischda gehad!“ „Der had als Außevadeidischa zweievierzisch Länderspieldoore gemachd!“ „Bisch Du beklobbd? De Uwe, nid de Manne Kalz!“

Mit angefressenen Mienen kehrten die Gersweiler Akteure zurück aufs innig geliebte Rot. Da musste nun eine andere Einstellung her, schleunigst.

Die Einstellung viel besser fanden die Gastgeber. Lukas Gockel musste nach einem brisanten Freistoß die Kugel raus kratzen (49.). Zwei Minuten darauf rettete er Kopf und Kragen riskierend gegen einen alleine vor ihm aufgetauchten Phönix Stürmer. Es kam einfach kein Leben in die Bude beim SVG, hartnäckig mied man die Zweikämpfe, agierte irgendwie motzig.

Dann doch aus heiterem Himmel die große Chance zum Ausgleich. Alexander Hank zog nach guter Kopfballvorlage von Philipp Gales mit Schmackes, aber leider zu unplatziert aus etwa zehn Metern ab, der Torwart konnte parieren (54.).

Manuel Kiefer transportierte eine ansehnliche Flanke vor den Kasten (56.), viel zu passiv verharrte Philipp Gales im Rückraum, hätte sich zum gut reingekommen Ball begeben müssen.

Viele technische Fehler im Repertoire des SVG. Ständig versprangen Bälle, Pässe hoppelten ins Leere. Enorm schwer tat man sich. Glück hatte man zudem, dass Lukas Gockel eine weitere Top-Einschussmöglichkeit mit Riesenparade unterband, im eins gegen eins klären konnte. Allerdings verletzte er sich. hierbei an der Schulter, war alsdann sichtlich angeschlagen, spielte nach einer Behandlungspause weiter.

Denny Noor schickte eine nächste Flanke vors Gehäuse, die beiden Alexander im Team, Tiepelt und Hank, wurden sich nicht recht einig, vorbei die Situation.

Mit Standards bewaffnete sich nun der SVG. Aus dem Spiel heraus ging kaum etwas. Einen aus 30 Metern von Victor Raab getretenen Freistoß klärte Phönix zur Ecke, diese fand beinahe Julian Holderried, der leider im letzten Augenblick die Kugel von der Stirn geschnappt bekam (67.).

Dummerweise ließen sich die Gersweiler Jungs aus dem heute ehedem ungenügend ausgereizten Konzept bringen, wurden von den cleveren Gastgebern ständig verbal provoziert und ließen sich darauf ein.

Verbale Provokationen auch draußen: „Wievill Bier muss ich dann holle?“ „Zwei Doore!“

Eine Reihe langer Einwürfe sorgten derweil für etwas Betrieb im Strafraum der Gastgeber. Denny Noors Hereingaben wurden jeweils verlängert, die Abschlüsse kamen aber nicht wirklich zu Stande. Einzig Yannick Schneider kam zu einem Kopfball, der knapp drüber ging (75.). Die Zeit lief davon.

Immerhin schien der SVG nun so langsam in die Puschen zu kommen. Leider spielte man sich des öfteren fest im Zentrum, dort stand Phönix jedoch engmaschig und rustikal, es war kein Durchkommen auf diese Art und Weise. Spielerisch ließ der SVG ziemlich alles vermissen, blieb weit unter seinen Möglichkeiten.

Daniel Dreßler adressierte einen Freistoß aus dem Halbfeld gut in die gefährliche Zone, wieder ging keiner zum Ball (82.), einen weiteren langen Einwurf von Denny Noor hätte Alexander Tiepelt beinahe verwerten können, zur Ecke geblockt in letzter Sekunde (83.). Diese ebenfalls brandgefährlich und Yannick Schneider bei seinem Kopfball aus 6 Metern leider im Pech, der Torhüter mit Glanzparade (84.). Der Ausgleich schien nur eine Frage der Zeit, die allerdings verrann.

Es kam, wie es kommen musste, gegen die naturgemäß immer höher stehende SVG – Defensive tat sich eine Kontergelegenheit auf, die Phönix eiskalt zum zweiten Treffer nutzen konnte (86.).

Zornig machten die Jungs aber weiter, es wollte bloß nichts gelingen, zu dritt blieben Yannick Schneider, Victor Raab und Alexander Tiepelt in aussichtsreicher Position hängen, ein weiterer empfindlicher Konter und die endgültige Entscheidung, das 3:0 für die FCler (90.).

Alexander Tiepelt durfte schließlich mit seinem zehnten Saisontor noch etwas Ergebniskosmetik beisteuern (92.). Zu spät und dann war er rum der dieses mal missratene Kick aus Sicht des SVG. Das war nicht viel und an der Hartplatzschwäche sollte dringend gearbeitet werden.

Fazit einer Randbesiedlerin: „Wisse na mid was der misch doher geloggd had? Mit Bier!“

Nächstes Spiel: Sonntag, den 13. November um 14:30 gegen Hanweiler

SV Gersweiler:
Lukas Gockel – Felix Kühner (Daniel Dreßler) – Denny Noor – Philipp Gales – Alexander Hank – Dennis Peters – Manuel Kiefer (Julian Holderried) - Yannick Schneider – Sebastian Huwig – Alexander Tiepelt – Victor Raab

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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