SV Gersweiler präsentiert das Mastersfinale

SV Gersweiler: Grandioses Volksbanken-Hallenmasters im Gedenken an Richmond Dahm
 
Die saarländische Fußballfamilie hat unter der herausragenden Regie des veranstaltenden SV Gersweiler das 25. Volksbanken-Hallenmasters gefeiert, aber auch eindrucksvoll ihre große Solidarität zum Ausdruck gebracht. Vor dem Turnier wurde dem bei einem tragischen Unfall in Ghana ums Leben gekommenen 13 jährigen Jugendspieler des SVG, Richmond Dahm, gedacht. 3.500 Zuschauer in der zum Bersten gefüllten Saarlandhalle erlebten anschließend ein perfekt organisiertes, sportlich hochklassiges und dramatisches Finalturnier mit dem Sieger FC Hertha Wiesbach.
 
Peter „die – angekratzte – Stimme“ Hiery, der bestens aufgelegte Moderator fand gleich zu Beginn der Veranstaltung den richtigen Ton. Bevor die gigantische Party steigen konnte und durfte bat er die 3.500 Besucher in der restlos ausverkauften und pickepackevollen Saarlandhalle, sich zu erheben und um einen Moment des Innehaltens.
 
Richmond Dahm, ein 13jähriger Jugendspieler des SV Gersweiler war wenige Tage zuvor bei einem unfassbar tragischen Unfall in Ghana gemeinsam mit seinem Vater ums Leben gekommen. Ihr Taxifahrer war auf dem Weg zur Beerdigung des Großvaters des Jungen eingeschlafen und frontal in einen entgegenkommenden Lastwagen gekracht. Der Bruder, der ebenfalls im Wagen war, liegt schwerverletzt im Krankenhaus, seine Mutter und drei weitere Geschwister sind noch in Deutschland. Die Familie sieht nun einer ungewissen Zukunft entgegen. Umgehend hat der SV Gersweiler gehandelt, Hilfsaktionen und ein Spendenkonto organisiert. In zahlreichen Sammelbüchsen, die in der Halle verteilt waren, konnten die Zuschauer ihren Teil der Unterstützung leisten. Das Bild des Jungen war während der bewegenden Worte Peter Hierys auf der Anzeigentafel zu sehen. Ein Anlass, der so gar nicht zur phantastischen Stimmung in der kunterbunt bemannten Halle passte, der aber eine riesige Welle der Anteilnahme auslöste und hoffentlich auch weiterhin auslösen wird.
 
Die Mädels der Saarland Hurricanes machten schließlich mit einer rasanten Choreographie den Auftakt eines für den SV Gersweiler und alle anwesenden Fußballfans unvergesslichen und packenden Finaltages. Eine schon vor dem ersten Anpfiff prickelnde Atmosphäre auf den Rängen. Allen voran die phantastischen Fanscharen des FV Diefflen und der Überraschungsmannschaft Spvgg Quierschied, die „Wambe“, sorgten für fortwährende Schlachtgesänge, hüllten die Tribünen in ihre jeweiligen Farben. Die Welle schwappte vor dem ersten Kick durchs Rund.
 
Ab 11 Uhr strömten die Fans in die Halle, über 150 Helfer hatten alle Hände voll zu tun, nicht nur die üblichen Verdächtigen aus Diefflen hatten Bärendurst und offenbar zu knapp gefrühstückt. Bei einem unterwegs eingelegten Toilettenstopp hatten diese zu allem Überfluss auch noch einen der Ihrigen vergessen, ob er es noch rechtzeitig geschafft hat, wurde nicht überliefert. Auch die solidarische und völlig selbstverständlich angebotene Unterstützung durch Musikzug und Feuerwehr sind dabei mehr als nur aller Ehren wert, dem gebührt höchstes Lob. Immerhin waren zahlreiche Getränke- und Essensständen im Innen- und Außenbereich zu bewirten, der Ansturm war enorm. Auch die Turnierleitung nebst der technischen und musikalischen Rahmenbedingungen galt es bis ins Detail vorzubereiten und durchzuführen, ebenfalls eine mit Bravour gelöste Herkulesaufgabe für einen Verein mit reinen Ehrenamtlern. Wochenlang investierte ein Organisationsteam zahllose Arbeitsstunden. Überdies musste der SVG Sicherheits- und Ordnungsdienst stellen, die medizinische Versorgung gewährleisten, kurz, eine professionelle Großveranstaltung gewährleisten. Und wie der SVG das machte. Lob von allen Seiten gab es für ein von A bis Z optimal durchgeplantes und perfekt ausgeführtes Mastersfinale. Sämtliche Medien waren selbstredend bei diesem größten Hallenereignis im Südwesten vor Ort vertreten. Der Saarländische Rundfunk berichtete zudem umfassend in einer Sondersendung über die Finalspiele. Diese gingen dann vom Fleck weg in die vollen. Kein Taktieren, kein Abwägen und verhaltenes Herangehen. Nein! Vollgasfußball und Budenzauber von der ersten bis letzten Partie.
 
Die Favoriten vermeintlich eindeutig: Titelverteidiger FV Diefflen und der Qualifikationsrekordler SV Saar 05 Jugend. Doch das sahen die verbliebenen Sechs naturgemäß ganz anders und wollten ihrerseits ins Finale. Und alle Mannschaften fuhren mindestens einen Sieg ein, kein Team blieb abgeschlagen und chancenlos. Spannung bis zum Schluss. Dann die Überraschung: Diefflen musste sich bereits nach der Vorrunde verabschieden, unterlag im entscheidenden Spiel ausgerechnet im Stadtderby gegen den VFB Dillingen. Die gemeinsam angereisten und feiernden Fangruppen konnten sich somit aufs Wesentliche konzentrieren. Prost!
 
Saar 05 wurde in Gruppe A seiner Favoritenstellung durchaus gerecht, verlor allerdings gleich im ersten Spiel einen der besten Hallenakteure, Johannes Britz, durch Verletzung. Auch die „Söhne Saarbrückens“ wurden von einer sehr stattlichen Fanschar bei ihrem vom SV Gersweiler ausgerichteten „Heimturnier“ angefeuert, darunter selbstverständlich die Oberbürgermeisterin. Den St. Johannern schloss sich mit dem FC Hertha Wiesbach ein ebenfalls hoch gehandelter Kandidat an und buchte ebenfalls sein Halbfinalticket. Der letzte Teilnehmer der Vorschlußrunde? Eine faustdicke Überraschung für die meisten. Die Quierschieder „Wambe“ wuchsen von 300 euphorischen Anhängern getrieben über sich hinaus und kamen als Gruppenerster unter die letzten Vier.
 
Die Halbfinalspiele dann recht deutliche Angelegenheiten. Die Jungs der Wiesbacher Hertha machten mit den Hüttenstädtern aus Dillingen kurzen Prozess und schossen sich als erste Mannschaft ins Finale. Alles war nun für ein Oberligastelldichein im Finale bereitet. Pustekuchen! Die „Wambe“ hatten noch längst nicht genug, Lunte gerochen und jede Menge Durst auf mehr. Der SV Saar 05 Juegend jedenfalls wusste nicht so recht wie ihm geschah, die leidenschaftliche Art und das zielführend flüssige Spiel zogen dem Favoriten den Zahn. Mit einer 2:5 Niederlage war der Traum vom Sieg ausgeträumt. Die Spvgg Quierschied träumte diesen nun weiter.
 
Das kleine Finale war eine gänzlich ausgeglichene Angelegenheit. In der Verlängerung setzte sich der VFB Dillingen unter Namensvetter-Trainer Oliver Dillinger schließlich durch und krönte einen unerwartet starken Hallenwinter mit Rang drei. Hut ab! Den 05ern blieb vollends der Bissen im Halse stecken, war man doch mit ganz anderen Erwartungen aufgeschlagen.
 
Im Finale schließlich waren die sichtlich am Ende ihrer Kräfte angelangten Quierschieder mit ihrem Latein und Hurrafußball ebenfalls am Ende. Zwar war man nach raschem 0:2 Rückstand noch mal dran, kassierte aber postwendend das 1:3 und den somit entscheidenden Schlag. Alle Anfeuerung und Begeisterung der phantastischen Anhänger half nichts mehr. Mit dem letztendlich verdienten 4:2 Erfolg krönte die Wiesbacher Hertha ihre fußballerisch ausgereifte und tolle Vorstellung mit ihrem dritten Masterssieg. Glückwunsch für die Jungs um einen ganz stark spielenden Nico Veeck.
 
Bester Spieler des Turniers wurde jedoch die „Ein-Mann-Tor-Waffe“ der Sportfreunde Köllerbach, Jan Issa. Den – vom Quierschieder Mexhid Kadrija mit Gewaltschuss zerdepperten – Siegerpokal nebst Scheck durften die Gelb-Schwarzen aus Wiesbach befüllen und mit nach Hause nehmen.
 
Der SV Gersweiler nimmt neben allem Lob für ein perfekt organisiertes Turnier einzigartige Eindrücke und unersetzliche Erfahrungen mit aus dieser Riesenveranstaltung. Ein Meilenstein der Vereinsgeschichte mit tollen Emotionen und im Gedenken an einen viel zu früh verstorbenen jungen Menschen. Leb wohl Richmond Dahm!
 
SZ-Aktion „Hilf-Mit“ Die SZ-Aktion „Hilf-Mit!“ existiert seit 1973. Sie hilft armen, kranken und unverschuldet in Not geratenen Menschen aus dem Saarland. Wer für Richmonds Familie spenden möchte, kann dies tun, Stichwort: „Richmond“. Kontodaten Begünstigter: Hilf-Mit SZ-Aktion IBAN: DE19590501010000000067 BIC: SAKSDE55XXX
 
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Eckhard Dewes
 
Pressestelle SV Gersweiler

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