Landesliga Süd: SV Gersweiler – SV Ritterstraße 1:2 (1:1)

Zuschauer: 200

Kein Lohn für eine erneut starke Leistung

Schade! Erneut präsentierte der SVG seinen Fans einen klasse Auftritt. Dieses Mal blieb den Gersweiler Jungs der verdiente Lohn jedoch verwehrt. Der abgezockt auftretende Tabellenführer nahm die drei Punkte aus dem Waldstadion mit, musste allerdings selbst konstatieren, dass dies sehr glücklich war. Die Grün-Weißen hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt nach einer Partie absolut auf Augenhöhe.

Zahlreiche Zuschauer besiedelten das Gersweiler Waldstadion. Der Tabellenführer machte seine Aufwartung und hatte die Sonne mit im Gepäck. Die für Kulinarik und Getränke Verantwortlichen hatten die Ärmel hochgekrempelt und mächtig zu tun. Der Durst...

Im Stil der Vorwoche legte die Heimelf los. Defensiv kompakt und forsch nach vorne spielend. Die Gäste begannen seltsam verhalten, bekamen keinen rechten Zugriff. Dies wusste der SVG schnell zu nutzen. Eine flotte Sohle legten die Jungs in der 4. Minute aufs grüne Parkett. Alexander Tiepelt veredelte den schönen Angriff mit feinem Schlenzer ins Eck. Die frühe Führung durch den Torschützen der Vorwoche, der ein steter Unruheherd und vom Gegner nie zu kontrollieren war.

Nur zwei Minuten später musste sich ein Gästeakteur eines wenig zimperlichen und sinnlich-groben taktischen Fouls Höhe Mittellinie bedienen. Alexander Tiepelt war unwiederstehlich dem Tor zugestrebt, der Einsatz tat Not, wurde natürlich mit dem gelben Karton dekoriert.  

Den zugehörigen Freistoß adressierte Grün-Weiß in Richtung ihres Größten. Denny Noor war zentral im Sechzehner eingestartet. Der Torwart schnappte gerade noch vor ihm zu (7.). „Das wär jetz geil gewähn, wenns Känguruh denne do rinngekeppd häd!“

Der SVG sehr präsent und klar domiant. Toller Angriff über Victor Raab (12.). Schön hatte der sich nach einer Ballstafette über links durchgesetzt und mit überlegtem Zuspiel Alexander Tiepelt im Rückraum bedient. Dieser nahm den aufspringenden Ball mit starker Direktabnahme und verzog nur denkbar knapp. Mit charmanter Gleichgültigkeit hatten die Jungs der Ritterstraße in dieser Situation Spalier gestanden.

Ein erstes Lebenszeichen des Tabellenführers gab es nach einer Viertelstunde zu verzeichnen. Ein schöner und verdeckter Drehschuss strich Zentimeter am Kasten von Lukas Gockel vorbei.

Offen der Schlagabtausch nun für eine Weile. Alexander Tiepelt konnte mit starker Ballannahme ein hohes Zuspiel sichern, zog unvermittelt aus 18 Metern ab, knapp drüber (16.). Nur sechzig Sekunden später wurde er wieder von Victor Raab im Rücken der Abwehr bedient, dieses Mal war ein Verteidiger der aufmerksame Spielverderber.

Erstmals die Luft anhalten mussten die Schluckspechte unter der Gersweiler Sonne in der 20. Minute. Dennis Peters konnte einen Ball vor einschussbereiten Gästestürmern von der Linie kratzen. Ansonsten kam noch nicht allzu viel von den defensiv ordentlich geforderten Ritterstraßern.

Im Duett versuchten es die auffälligsten Akteure dieser frühen Phase, Victor Raab und Alexander Tiepelt, doppel-passten sich munter gen Strafraum, der Torwart energisch dazwischen gerade noch so eben (23.).

Grübelnden Blicke am Tresen: „Trinksche im Moment nix oder warum steche do so rum?“ – „Doch, doch, ich bin grad am iwwaleje wie ma das organisiere. Trinke ma nur Urmilch odda is irjendwo so e Chaoszeich debei?“

Die Räume für den SVG wurden nun enger, der Tabellenführer ging resoluter und energischer zur Sache. Dennis Peters hatte das Auge für einen sich öffnenden Raum, dröselte mit feinem Steilpass die Abwehrkette auf, wieder war die Nummer eins der Gäste wach geblieben und rauseilend vor Alexander Tiepelt zur Stelle (30.).

Zur Stelle gleich mehrere Abordnungen von Getränkebeauftragten. Verwirrung! „Mier kumme hie mid de letschd Lieferung nid no, kummd der mit nem Kaschde!“ Was für Probleme allerorten.

Völlig überraschend fiel der Ausgleich mitten hinein in diese so verheißungsvolle Szene, dass einem das Kaltgetränk ganz schal wurde. Die Gäste effizient und kompromisslos mit dem 1:1 (31.).

Ausgeglichen das Geschehen fürs erste, im dicht besiedelten Mittelfeld beackerten sich die Kontrahenten nun vorwiegend. Glücklicherweise schrämte im großen Stil ein Gästestürmer über ein vielversprechend adressiertes Zuspiel. Das tat beim Zuschauen weh, manch altgedienter Veteran bekam Phantomschmerzen davon, griff sich an Knie oder Hüfte.

Wieder war es der kaum zu stoppende Alexander Tiepelt, der sich mit starker Ballan- und Mitnahme in den Strafraum durchsetzen konnte, seinem satten Schuss aus spitzem Winkel fehlten erneut nur Zentimeter am Einschlag (40.).

Die Gäste bekamen noch einen Eckball zugeschlagen. Lukas Gockel packte sich entschlossen die Kugel. Die Heimelf konterte entschlossen und flüssig über etliche Stationen, der SVR klärte zur Ecke. Philipp Gales köpfte diese schlussendlich drüber. Der Pausenpfiff des starken und immer auf Ballhöhe agierenden Schiedsrichters Sascha Arand setzte den attraktiven Umtrieben der Teams ein vorläufiges Ende. 

Kein Ende nahm das Lamento der Leuchtturmversteher. Der Hader mit deren Niederlage am Vortag war noch nicht abgeklungen: „Die sin gischda vaarschd gen!“ – „Die han sich scheen selwa verarschd. Geh Bier holle!“

Die Gersweiler Fans konnten mit ihrer Mannschaft bis dato erneut sehr zufrieden sein, zeigte diese doch eine taktisch und technisch sehr seriöse Leistung, hatte weite Strecken der Partie dominiert und leider versäumt der steten Chancenproduktion die entsprechende Trefferproduktion hinzuzufügen.

Abschnitt zwei sah den SVG nahtlos an die Herangehensweise der ersten fünfundvierzig Minuten anknüpfen. Es dauerte nicht lange bis Alexander Tiepelt den Torwart vor die nächste Prüfung stellte. Dieser parierte den Schuss aus etwa vierzehn Metern (47.). Weiterhin erschien der SVG etwas aktiver als die Gäste, immer wieder Denny Noor nun mit dynamischen Aktionen, eine gute Rückkehr des zuletzt Verletzten aus Downunder.

Vor den beiden Toren zunächst aber Flaute. In den letzten Abschnitt gelangten weder der SVG noch der Tabellenführer fürs erste. Alexander Hank hatte genug gesehen, haute unversehens und mit Schmackes einen raus. Der Torwart konnte das Geschoss gerade noch über die Latte lenken (57.). Die Ecke leider nix.

Der SVG war weiter im Begriff sich fröhlich des Spielverderbermodus zu bedienen, doch urplötzlich wurde den Mannen von Ralf König aus heiterem Himmel die Butter vom Brot genommen. Mit einem allerdings äußerst schicken Sahnetor überwand Sebastian Dynus den chancenlosen Lukas Gockel, der gegen den tollen Heber-Lupfer-Schlenzer keinerlei Abwehrmöglichkeit hatte (60).

Philipp Gales hatte genau zugeschaut, vielleicht jedoch nicht ganz genau. Vom Anstoß weg kam ihm der Ball vor die Flinte, seine sehenswerte Direktabnahme strich haarbreit vorbei Eine starke Partie zweier absolut gleichwertiger Kontrahenten sahen die reichlichen Besucher.

„Ich wedde mid eich, ich genn heid nimmeh ingewechseld!“ – „Jo Manne! Du bisch iwerischens drahn!“- „Ihr han jo do noch stehn!“ – „Wo?“

Ein schmissiger Konter der Heimelf setzte einmal mehr Alexander Tiepelt in vorderster Front in Szene, ein Abwehrbein brachte ihn zur Strecke, kein Pfiff, aber auch keine großartigen Proteste (68.). Eines war klar: Der SV Gersweiler würde hier keine Sekunde locker lassen, der Meisterschaftsfavorit musste sich ordentlich nach der Decke strecken.

Selten nur kam der SVR zu Offensivaktionen, dann allerdings stets gefährlich, die Truppe von Thomas Bettinger hinterließ einen abgezockten und routinierten Eindruck. Die Gersweiler Jungs weiter mit ansehnlicher Ballzirkulation, doch die Gäste warfen nun defensiv alles in die Waagschale, wollten diese wichtigen Punkte natürlich unbedingt einsacken.

Kurz vor dem Ende noch mal Gefahr im Verzug für den Ersten. Der SVG setzte nach einem zunächst nicht gut gespielten Eckstoß mit aller Macht nach, stocherte sich durch den Sechzehner, es wollte und wollte einfach nicht mehr sein (89.), irgendwie bekamen die Gäste die Kugel weggedroschen  und initiierten einen eigenen Konter, den die Einheimischen mit klasse Defensivarbeit unterbanden.

Noch einmal mit Verve der SVG. Die Jungs kamen tatsächlich zu einem allerletzten Abschluss, doch Moritz Frank-Meuren verzog denkbar knapp (92.). Aus und vorbei. Leider kein verdienter Lohn für die tolle Leistung, doch die Mannschaft darf erhobenen Hauptes aus diesem Spiel gehen und sich auf die verbleibenden Begegnungen freuen. Das hat jedenfalls Spaß gemacht beim Zuschauen. Weiter so!

Der Schlusssatz gehört unserem österreichischen Rückkehrer: „Unglaublich es deitsche Bier! Es is einfach gudd gebraut!“ Stimmt! Und es schmeckt noch besser bei solch einem guten Kick.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 30. April um 15 Uhr in Ludweiler

SV Gersweiler:

Luka Gockel – Moritz Frank-Meuren – Felix Kühner – Denny Noor – Marvin Löscher – Yannick Schneider – Philipp Gales – Alexander Hank – Dennis Peters – Victor Raab – Alexander Tiepelt

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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