Kreisliga A Südsaar: SV Gersweiler 2 – FC Kandil 2 2:2 (0:0)

Zuschauer: 50

Kein Lohn für die Mühen

Einmal mehr zeichnete die eklatante Abschlussschwäche dafür verantwortlich, dass sich die Gersweiler Reserve mit nur einem mickrigen Punkt begnügen musste. Für einen gegenüber zuletzt stark verbesserten Auftritt hätten sich die Jungs gerne belohnen dürfen, trafen nach teilweise sehr ansehnlichen Spielzügen einfach den Kasten nicht und versiebten die tollsten Gelegenheiten.

Mit einer weiteren pfiffigen Torhütervariante war der SV Gersweiler nach Dennis Körners Auftritt in der Vorwoche im Waldstadion aufgeschlagen. Dieses mal war die offensive Version fällig, Stürmer Alexander Deutscher hütete für den wieder bei der Ersten im Einsatz befindlichen Leon Becker das Gehäuse.

Bei phantastischem Spätsommerwetter nahm die Partie nur sehr schleppend Fahrt auf. Die Anfangsphase verlief nahezu ereignislos. Erst in der 9. Minute wurde es erstmals gefährlich, der FC Kandil hatte sich mit einem Freistoß vor das Gerweiler Tor gespielt, brisant die Kopfballverlängerung, von der Linie konnte der Ball von einem Abwehrbein bugsiert werden. Den anschließenden Konter spielte der SVG 2 sehr gut durch, Robin Köhl spielte einen sehr guten abschließenden Querpass, doch sowohl Michael Zacher, als auch Sascha Jennewein trafen den Ball nicht anständig, kein Problem für den Torhüter.

Gleich darauf (11.) war es wieder der bewegliche Robin Köhl, der nach neuerlich passablem Angriff den richtigen Ball vor den Kasten spielte, Michael Zacher konnte von einem aufmerksamen Gästeakteur gerade noch geblockt werden, hatte allerdings versäumt auf den Ball zu gehen.

Insgesamt erschien der SVG 2 gut positioniert und war offensichtlich um einen strukturierten Spielaufbau bemüht. Mitunter wirkten die Versuche aber auch etwas übereifrig, so etwa bei Eric Mongins Schrägschuss in der 15. Minute, als er zwei zentral mitgelaufene Grün-Weiße übersah.

„Sch.., mei Brill is verboh, was mach ichen jetz?“ hatte der eine oder andere diese Szene gar nicht richtig auf dem Radar und die Sonne blendete zudem gehörig. „Vun Dir hann ich heid moije e scheener Bericht gesiehn Känguruh!“ wurde der junge Mann aus Australien herzlich begrüßt. Auch Dokumentarsendungen finden bei den umtriebigen Sportverstehern im Ort Anklang.

Einen weiteren schönen Angriff hätte Kevin Reuter dann um ein Haar mit toller Direktabnahme ins Netz gezimmert. Zum Teufel mit den Konjunktiven: leider zischte das Ding denkbar knapp am Kreuzeck vorbei (26.). Nach einige langweiligen Minuten ein Weckruf. „Denne hadder nid richisch getroff!“ wurde gemutmast. Eine Minute später setzte der gleiche Protagonist einen Kopfball nicht ganz akkurat an, auch vorbei, wieder hatte nicht viel gefehlt.

„Ich geh mo gugge was de Werner so macht!“ Es kam Leben an die Bude, bestes Grillwetter, ein ordentliches Spiel und endlich mal ein Samstagspieltag.

Etwas zu ungestüm der Einsatz von Michael Zacher derweil, sonst wäre die nächste sehr brauchbare Chance zu verzeichnen gewesen. Stürmerfoul leider (30.). Bloß mit harmlosen Standards wurde der FC Kandil bislang auffällig, kam ansonsten gar nicht zur Geltung. Allerdings musste Kevin Reuter eine durchaus respektable Ecke mit dem Kopf aus dem kurzen Eck befördern (38.). Im Gegenzug zog Claudio Jennarella aus 88 Metern viel zu vorschnell ab, das konnte nix werden.

Der sehr aktive Kevin Reuter, ansonsten Vorsitzender der Martin-Max-Stiftung für benachteiligte Stürmer, schloss eine dynamische Einzelaktion aus der Drehung gut ab, der Torwart klärte mit ebenso sehenswerter Parade zur Ecke (43.). Diese war ebenfalls brandgefährlich, wieder der Langhosler, wieder Ecke, die schön vermurkst wurde.

Die Minuten vor der Pause sahen einen gewillten SVG 2 der unbedingt die Führung wollte. Ein aufmerksam gespielter Querpass von Sascha Jennewein fand zu Kevin Reuter, der sich mit einem „Schrittfehler“ um diese tolle Chance brachte, zu früh und in Rücklage nicht hinter die Kugel kam. Schade, da richtig sehenswert vorgetragen (45.).

Mit dem torlosen Unentschieden ging es in die Pause. Zu wenig nach gutem Vortrag und wieder erstklassigen Möglichkeiten.

Im kulinarischen Epizentrum des SVG ging es mit unterhaltsamem Fussball-Palaver weiter, der FCK hatte verloren, der Autor der Zeilen durfte sich einiges anhören. Wenn nur die Zweite ihr Portfolio endlich einmal durch souverän zum Abschluss gebrachte Torchancen erweitern würde, das hätte was. Es sind zu oft Hallodris am Werk.

Vor Wiederaufnahme des Verfahrens warf Alexander Deutschers Kleiderwahl noch kurz Fragen auf: „Der had doch em Olaf sei Trikot an de Deutscher?“ Verbindlich zu klären war das ad hoc nicht, sah aber danach aus.

Sehr gut der Neustart, gleich wach die Gersweiler Reserve, leider keine der Hangschwalben, der Torschütze zum 1:0 (48.) ward zu recherchieren. Michael Zacher soll es gewesen sein.

Wie so oft verschlafmützten die Jungs die Minuten im Anschluss an das Erfolgserlebnis gehörig, Alexander Deutscher warf sich nach völlig verpeilter Defensivbewegung noch in den Ball, doch den Abpraller brachte Kandil mühelos zum Ausgleich im Tor unter (51.). Schusselig!

Erstmals nun eine Phase des Spiels da auch Kandil aktiv teilnahm, es ging hin und her für eine Weile. Der SVG wirkte etwas verunsichert nach dem überflüssigen Gegentreffer, kam für´s erste nicht mehr zu gefährlichen Aktionen.

„Trinksche jetz a mo ähna mid?“ wurde die Tagesplanung derweil angekurbelt und durchaus für nachahmenswert befunden: „Ei jo, jetz hanna mich soweit!“

Gar nicht nachahmenswert das Abwehrverhalten des SVG. Viel zu passiv das Mittelfeld, kein Druck auf Ball und Gegner und ein Fiffikus der Gäste am Ball. Toll dessen Heber über den vor seinem Tor positionierten Alexander Deutscher, keine Chance für diesen und die Führung für Kandil (66.).

Der zuvor in die Tagesplanung involvierte Zuschauer am sinnieren: „Die ganz Wuch trinksche Bier, dann kummsche doher un trinksch Fläschja!“ So kann´s gehen. Hoffentlich ging bei der Gersweiler Reserve noch etwas, nach dem bisher guten Spiel durfte das ja jetzt nicht wahr sein.

Lange brauchten die Jungs nicht. Im Nachsetzen brachte Kevin Reuter nach einem guten Angriff die Pille über die Linie, der Ausgleich (69.).

Claudio Jennarella zog aus mehr als 20 Metern ab, auch hier fehlte nicht viel (73.). Kevin Reuter spielte nach gutem Lauf über außen zu unpräzise, sein Pass daher ins Nichts (74.).

„Ich war beim Kernspind!“ war ein weiterer wichtiger Beitrag zu vernehmen. „Was issn do drin?“

Im Spiel war gerade nicht viel drin. Die zündenden Ideen fehlten leider, zudem kamen die Fehlpässe inzwischen wieder viel besser an...

Drei Monate vor Heiligabend suchten die Gersweiler Jungs den Siegtreffer, hatten mit einem indirekten Freistoß eine weitere gute Option. Dieser wurde schließlich gänzlich unvorbereitet und fahrig in den Fangzaun geschmettert (87.). Die Uhr lief.

Riesenglück kurz vor Ende der sehr fairen Begegnung für den Gastgeber. Mit ihrer dicksten Möglichkeit hätten die Gäste mit dem Schlusspfiff beinahe noch den glücklichen Siegtreffer erzielt, vereinheimischten aber diese Chance aus fünf Metern freistehend (91.).

Schluß!

Mit diesem Unentschieden konnte sich der SVG 2 leider nicht für einen alles in allem guten und mit wieder jeder Menge Einschussmöglichkeiten versehenen Auftritt belohnen, bleibt erst einmal im Tabellennirwana hängen. Die Saison ist aber noch lang und es sind noch jede Menge Punkte zu vergeben. Vielleicht macht es die Mannschaft in dieser Punktrunde ja mal anders herum, die beiden Vorgängerversionen liefen ja umgekehrt.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 02. Oktober um 13:15 Uhr in Walpershofen

SV Gersweiler 2:

Alexander Deutscher – Dominik Gales (Daniel Pjatezkij) – David Peters – Eric Mongin (Claudio Jennarella) – Dominik Schwarz – Robin Köhl (Christoph Conrad) – Kevin Reuter – Michael Zacher (Andreas Schmidt) – Sascha Jennewein – Philipp Bingert – Marlon Herrmann

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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