Kreisliga A Südsaar: SC Bliesransbach 2 – SV Gersweiler 2  4:7 (1:1)

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Torfestival nach reichlich misslungener erster Hälfte

In Abschnitt eins durfte man so seine Befürchtungen um den Bestand der Tabellenführung haben. Die Gersweiler Reserve lieferte dort eine sehr übersichtliche und weitestgehend konfuse Vorstellung ab. In den verbleibenden fünfundvierzig Minuten besann sich der SVG 2 eines besseren, spielte zielstrebiger und konzentrierter, durfte sich über viele Tore und die damit behauptete Tabellenspitze freuen.

„Oh legg! De Brettar!“ Ein gern gesehener alter Bekannter wurde als Leiter der Begegnung ausgemacht und hatte die richtige Antwort parat: „Sei ruisch, heid hasche mo e gudda Schiri!“ „Jo bis zum erschde Fähla!“ „Denne hasch Du jetz grad gemachd!“

Das Spiel war nach diesem Eingangsgefrotzel kaum angelaufen, da zerbröselte ein erster langer Schlag die löchrige Defensive des SVG schon fast. Es war jede Menge Platz, die Gastgeber zogen aber keinen Nutzen. Wesentlich besser machten es die gerade noch eher schläfrigen Grün-Weißen. Michael Zacher zacherte nach umgehendem Konter die Führung mit aufmerksamem Abstauber (2.). Ziemlich kurios fiel dieser Treffer überdies, hatte zuvor doch Sascha Jennewein mit seinem Versuch aus 16 Metern den gerade einmal eine Woche zurückliegenden Kunstschuss von Kevin Reuter an beide Pfosten zu kopieren versucht. Es gelang ihm, Michael Zacher war aber zur Stelle.

Das war ja mal ein optimaler Auftakt. So konnte das gerne weitergehen. Ging es dann auch, allerdings eher im Stil der allerersten Aktion. Jedoch hatte der SVG, beflügelt durch den Torerfolg, zunächst noch weiter gute Offensivaktionen.

Beim SC Blies gab es für´s erste bloß hoch und weit, dem Gast spielte das desolate Abwehrverhalten eigentlich zusätzlich in die Karten. Der zuvor erfolgreiche Michael Zacher bekam in Minute 6 eine 100prozentige auf den Schlappen, wäre ihm dabei bloß nicht der Ball über selbigen neben die Bude gehoppelt.

Andi Schmidt kontrollierte wenig später gut ein Zuspiel in Brusthöhe, legte fein ab auf Sascha Jennewein, der allerdings völlig passiv blieb, die Situation nicht erkannte (9.).

Die ersten Frühlingstage brachten nicht nur im schönen Bliesgau so ihre Wonnen mit sich, auch die üblichen Rohkostverächter kamen am Vorabend im heimischen Garten auf ihre Kosten: „Geschda hads ma widda rischdisch gudd geschmeggd – obwohls abgelaaf war es Öttinger. Unn e Kilo Entrecote debei fier jeda, war legga!“

Nach der durchaus vielversprechenden und Laune machenden Anfangsphase kam urplötzlich ein Bruch ins Gersweiler Spiel. Die Spieleröffnung wurde fahriger, Bälle gingen oft ins Nichts und auch der SC Blies durfte sich nun mehr und mehr umtun. Einen ersten Schuss jagten diese aus 20 Metern knapp drüber (11.), vergaben kurz darauf aus kurzer Distanz eine richtig fette Gelegenheit (14.). Was sich abzeichnete, geschah mit dem nächsten Angriff der Gastgeber. Seltsam inaktiv blieben die Gersweiler Jungs in ihrem Abwehrverhalten, ein Spieler der Gastgeber setzte nach und musste den umherkollernden Ball bloß noch zum Ausgleich über die Linie quetschen (15.).

„Sinna jetz all wach? Was soll dann das Larifarigespille?“ traf eine erste verbale Analyse die Vorgänge ziemlich genau.

Der SVG tastete sich zögerlich wieder nach vorne, erneut kam ein vielversprechender Ball in den Wirkungskreis von Sascha Jennewein, der wiederum passiv blieb, vorbei das Ding (17.).

Die Ornithologenabteilung des SVG hatte derweil andere Objekte im Blick: „Do owwe kreist e Berschadler!“ „Jo klar, un er will beschdimmd e Puma reiße! Im Bliesgau!“

Beim SVG bemühte man sich um Besserung,  Alexander Deutscher fasste sich ein Herz und zog aus der Distanz ab, ans Lattenkreuz klatschte sein Schuss, das war Pech (21.). Der SC Blies spielte sich daraufhin in der Gersweiler Hälfte fest, kam in den Strafraum und der Schiri wies nach einem Zweikampf auf den ominösen Punkt. Foulelfmeter!

Quietschfidel und mit richtig Schmackes jagte ein Blies-Akteur den Elfer in die Maschen...des Fangauns (24.). Glück gehabt und Schwamm drüber.

Schwer taten sich die Jungs des SVG, kamen kaum zu vernünftigen Aktionen. Patrick Crauser versuchte es mit einem sehr guten Zuspiel, leider bekam Michael Zacher den Ball nicht ordentlich mitgenommen, verlor diesen und den daraus resultierenden Konter unterband schließlich aufmerksam Henny Beck (28.). Hin und her ging es inzwischen.

Vertrautes Geplänkel auf den Rängen: „Kinnschde mol in Gerschweiler sahn, dass ma gehr e paar Bänk hädde?“ wurde mal wieder insisitiert. Die Nerven lagen blank: „Vorsch wuch hasche e gansi Tribühn gehadd und do rumgestann!“

Wenn es Chancen gab in diesem ersten Abschnitt, dann vergab sie der SVG im großen Stil. So auch in der 33. Minute, als Sascha Jennewein völlig blank vergab. Michael Zacher hatte nach einem guten Querpass von Marlon Hermann eine weitere Option, wurde unmittelbar vor dem Kasten aber aufmerksam geblockt (36.).

Riesendusel hatte der SVG dann auch noch und einen hellwachen Torwart. Henny Beck schnappte einem mit seinen meilenweiten Freiräumen offensichtlich überforderten und perplexen Heimschläfer im letzten Moment die Pille vor den Füßen weg (39.).  Dann war Sascha Jennewein unversehens mit ähnlichen Freiräumen gesegnet, strebte gen Gehäuse und ließ diese Großchance verstreichen (41.).

Mit der letzten Aktion vor dem Pausenpfiff verlief sich Philipp Bingert im Nirwana des Biosphärenreservats. Halbzeit.

Der Stadionsprecher hatte die rechten Worte parat: „Nach einer Halbzeit der verpassten Möglichkeiten steht es 1 zu 1!“

Rehaexpertenrunde in der halbzeitlichen Bierschwemme unterwegs: „Was hasche? E Bandscheiwevorfall? Musche meh Rindfleisch esse, wie mier geschda, do passiert so ebbes nidd!““Unn Du schlugg mo nommo, ich geh schnell noch neies holle bevors widda los gehd!“

Verletzungsgeplagte Aktive wurden von Hartplatzüberlebenden zurechtgerückt: „Wenn Ihr wie mier frier uff da Brasche rumgebolzd hädde, wäre na schunn zehn Johr dod!“

Der SVG hatte sich ganz offensichtlich für die zweite Hälfte neu justiert und sich einiges vorgenommen. Ganz anders der Auftritt und gleich ein erster Weckruf. Alexander Deutscher pfefferte aus der Ferne auf den Kasten, gerade noch bekam der Netzwächter die Fäuste nach oben (46.). Die Grün-Weißen drängten weiter, blieben in Ballbesitz. Der für seinen Bruder aufs Feld gekommenen Sebastian Jennewein zog auf und davon, blieb aus etwa 12 Metern ruhig und traf überlegt zur erneuten Führung (48.).

Kaum noch Entlastung für die Heimelf, der SVG hatte nun eindeutig Oberwasser und offenbar auch das kaputte Visier repariert. Wiederum viel Raum, und auch dieses Mal viel Ruhe beim Abschluss, Sebastian Jennewein mit seinem nächsten Treffer zum 3:1 aus Gersweiler Sicht (53.). Der SVG hatte sich berappelt, dass muffelige Spiel aus Hälfte eins abgestreift und Torhunger im Gepäck. Rasanter Angriff nach einer Stunde über die rechte Seite. Das erste Zuspiel von Sascha Jennewein ging noch fehl, doch der energisch nachsetzende Michael Zacher durfte sich mit seinem zweiten Treffer belohnen. Das sollte es doch nun gewesen sein?

Michael Zacher jedenfalls hatte Gefallen gefunden, konnte seinen Dreierpack schnüren (65.). Von wegen, Pech gehabt, der gute Spielleiter Sportkamerad Brettar hatte da ein Stürmerfoul erkannt und geahndet. Na ja!

Wurschtegal. In Minute 70 verwandelte Alexander Deutscher einen am durchgelaufenen Sebastian Jennewein verursachten Foulelfmeter zum fünften Gersweiler Treffer. Sein etwas läppischer Schuss wurde vom hochsensiblen Anhang mit allem Sachverstand eingeordnet: „Das war stramm geschoss, so schnell kummsche nid do runner!“

Auch der SVG kam nicht mehr runter von seinem aufs schmirgelpapierige Bliesransbacher Parkett gelegten Lauf. Jetzt konnte sich Michael Zacher über seinen dritten Treffer freuen. Maximal unverteidigt blieb er völlig unbeeindruckt und netzte locker zum halben Dutzend ein (72.). Die Kräfteverhältnisse waren nun ins rechte Licht gerückt, der SVG hatte das Ruder herumgerissen und endlich auch Freund Chancentod die Tür gewiesen.

Kollege Abwehrbock war aber noch mit von der Partie und mischte sich munter unter die Grün-Weißen. Gänzlich unbeaufsichtigt durfte ein rot gewandeter Stürmer zum 2:6 verkürzen (76.). Vom Anstoß weg kam der SVG in die gefährliche Zone, Sami Aliyazdy lenkte den Schuss von Sebastian Jennewein entscheidend in die Maschen (77.).

Der neu eingetroffene Torjäger Norman Konecny wurde mit wilden Spekulationen bedacht: „Wenn de Norman jetz noch ähner macht bleibds Gericht moije mo widda zu!“

Zu wäre besser mal die Abwehr des SVG geblieben. Mit Toter-Mann-Taktik reichte es nicht ganz, um das dritte Tor der Gastgeber zu verhindern (82.)

Fast hätte sich dann die Juristerei der Friseurinnung angeschlossen. Leider nur fast. Nach einer vogelwilden Ballerei aus allen Rohren aufs Gehäuse der Einheimischen gelangte der Ball Norman Konecny vor die Flinte. Sein gepfefferter aus dem Rückraum Schuss klatschte in einen Abwehrleib und nix war mit Kurzurlaub.

In diesem befanden sich derweil seine Kameraden. Der abschließende Treffer beim Tag der Offenen Tür,  Abwehr kann schließlich jeder, war den Ortsansässigen vorbehalten. 7:4 für den SVG nach einer herzhaft offensiven Veranstaltung in Hälfte zwei. Wichtige Erkenntnis: Der SVG 2 kann offenbar auch murksig nachlässigen Phasen entgegensteuern, den Schalter umlegen. Das könnte ein elementarer Faktor werden. Überdies hat die Mannschaft auch Stehvermögen und kann neunzig Minuten dran bleiben.

Die Tabellenführung steht jedenfalls weiter zu Buche. Die Sportfreunde-Reserve kam zudem mit leeren Händen aus dem Lokalderby beim SC Altenkessel. Weiter im Text, einfach an der Grundidee Sieg festhalten, dann ist alles im Lot!

Nächstes Spiel: Sonntag, den 02. April um 13:15 Uhr gegen FV 08 Püttlingen 2

SV Gersweiler 2:

Benny Heck – Andi Schmidt (Sami Aliyazdi) – Patrick Crauser – Philipp Bingert – Sascha Jennewein – (Sebastian Jennewein) – Philippe Meyer – Marlon Herrmann – Christoph Conrad – Alexander Deutscher – (Norman Konecny) – Michael Zacher

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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