Kreisliga A Südsaar: SV Gersweiler 2 – SV Walpershofen 2 1:2 (0:2)

Zuschauer: 120

Tolle Serie reist im Topspiel

Ausgerechnet dem Hit gegen Verfolger Walpershofen fällt die Riesenserie siegreicher Spiele des SVG zum Opfer. Gegen gut eingestellte und aggressive Gäste fand die Elf von Dennis Körner über weite Distanzen nicht zu ihrem Spiel. Kernproblem einmal mehr die haarsträubende Chancenverwertung ohne die die Partie womöglich einen völlig anderen Verlauf genommen hätte.

Irritationen schon vor Spielbeginn, an der Grillbude waren ungewohnte Gesichter zu Gange, die erste Mannschaft hatte dieses Mal den Kochlöffel in der Hand: „Oh, hamma neie Kichechefs heid?“ - „Was willschen? Bestell un steh nid in de Fies rum!“ Es wehte ein anderer Wind im Waldstadion, die Jungs schwangen ordentlich das Zepter, das kulinarische Koordinatensystem der Stammkundschaft kam gehörig ins Wanken. Der eine oder andere versuchte dann noch eine Stichelei: „So Jungs, was hanna uffleie? Un kinne Ihr das iwwahaupt?“

Unter den zahlreichen Gründonnerstags-Alibi-Suchern ein aufmerksamer Zeitgenosse: „Dann geh ich mo dabba noch ebbes holle bevors do unne losgehd!“ - „Au ja Manne, Du haschd e eschdes Herz!“

Dann lief die mit Spannung erwartete Spitzenpartie, es ging los – und wie! Die Gäste bekamen einen ersten Freistoß aus großer Distanz zugesprochen, schenkten diesen mit fluffigem Lupfer in Gersweiler Abwehrbeine zünftig ab und der Konter in offen Räume lief geschwind. Kevin Reuter war mutterseelenallein durch und frei vor dem Kasten, schloss zu unpräzise und harmlos ab, der Torwart lenkte zur Ecke (2.). Diese fand erneut zum Fehlschützen, dessen Kopfball platschte auf die Latte. Das wäre ein Auftakt gewesen. So wurde es bloß ein weiterer Strich auf der Liste mit verdaddelten Großchancen.

Die kühlen Abendtemperaturen bereiteten etwas Kummer: „Hanna mo uff die Wetterapp geguggd?“ - „Nä, de Uwe is noch nid do!“

Nach dem vielversprechenden Start wirkte der SVG nun zögerlich. Die Gäste kamen immer besser auf, hatten aus spitzem Winkel eine erste gute Szene, der Ball strich knapp vorbei (6.). Einen weiteren Freistoß jagten sie kurz darauf jäh in den Fangzaun. Viel Mittelfeldgezänk im Anschluss, ein Gersweiler Protagonist durfte sich mit schickem Hüftschwinger aushebeln lassen im Niemandsland (10.).

Ohne echte Not verlor der SVG dann eine Situation aus dem Auge, ließ einen Stürmer im Rücken der Abwehr verschwinden, der den Ball aus kurzer Distanz zur Führung einlochen konnte (13.).

Aus heiterem Himmel viel umgehend Michael Zacher eine Hundertprozentige in den Schoß. Irgendwie war der Ball zu ihm durch geflutscht, blank und unmittelbar vor dem Kasten schoss er den auf der Linie klebenden Torwart an (14.). Die anschließende Ecke nickte Kevin Reuter neben das Gehäuse. Viel zu großzügig ist man beim Auslassen von Großchancen.

Die Gäste fortan deutlich um Spielkontrolle bemüht, ließen gerne auch mal einfach nur den Ball durch die Defensive zirkulieren. Der SVG behelligte sie nicht, schaute zu. Es fehlte irgendwie die nötige Aggressivität. Zudem wurden erste Fehler im Aufbauspiel eingestreut. Ein Ballverlust vor der Abwehr brachte einen Gästestürmer in gute Position, er entledigte sich glücklicherweise selber des Spielgeräts, stolperte darüber (21.). Nur zwei Minuten später das gleiche Malheur, dieses Mal konnte Leon Becker hinaus eilend klären.

Philipp Bingert bugsierte von der Seite einen ordentlichen Freistoß vors Gästegehäuse, drei Gersweiler Spieler hüpften fahrig drunter durch (25.). Gleiches Lied in der 31. Minute, wieder kam der Ball vielversprechend, Kevin Reuter war zu früh abgesprungen, köpfelte harmlos daneben.

Im Umschaltspiel ging es sehr schnell, gemeinsam klärten die Grün-Weißen zur Ecke. Diese wurde leblos verteidigt, Leon Becker konnte mit guter Parade den Einschlag verhindern. Noch, denn schon die nächste Ecke fand erneut an passiven Gersweiler Abwehrrecken vorbei einen Abnehmer. Der zweite Treffer für die Gäste und Ernüchterung beim SVG (33.).

Auch mit den Champions League Auftritten hatten die Schwerenöter am Runden Tisch ihre Müh und Not derweil: „In Montreal reise die Bayere gar nix die Wuch!“ - „Wo Manne?“

Mit mehr Schmiss derweil der SVG unterwegs, man versuchte sich zu berappeln. Ein anderes Herangehen war gefragt, konzentrierter und dynamischer. Michael Zacher fasste sich ein Herz, zog aus 20 Metern einfach mal ab, knapp drüber (38.). Kurz vor der Pause hatte Gabriel Stieglitz gut aufgepasst, verhinderte mit gutem Einsatz einen weiteren Walpershofener Treffer.

Zinnober um Nichts an der Gästebank mit ein paar herzhaften Nettigkeiten und Schubsereien gab es auch noch, dann war erst mal Pause. Zeit für die Grün-Weißen sich neu zu ordnen und Mut zu fassen.

Der eine oder andere ungewohnte Gast warf Fragen auf im weiten Rund: „Was machden de Andy do?“ - „Ich vermud mo stark Fußball gugge!“ Auch die äußeren Umstände im Zuständigkeitsbereich der grillenden 1. Mannschafts – Akteure hatten die Geheimratsecken jederzeit im Blick: „Scheen vor die Grillbud gekotzt der Hund! Das kurweld sicher denne ihr Geschäfd ordendlich ahn!“

Deutlich wacher wirkte der SVG sogleich nach Wiederbeginn. Einen gut angesetzten diagonalen Flugball gen Michael Zacher konnte Walpershofen im letzten Moment vor diesem entsorgen (48.). Dann haute dieser sich mächtig rein im Versuch die gegnerische Abwehr unter Druck zu setzen, es kam mehr Leben in die Gersweiler Bude.

Gut auch der Einsatz von Marlon Hermann kurz darauf, als er einen zu lang gespielten Pass soeben noch erlief, die Flanke jedoch nicht mehr vor die Kiste bekam (55.). Immerhin war jetzt deutlich mehr Biss in den Gersweiler Reihen zu spüren, nicht mehr die Lethargie der ersten fünfundvierzig Minuten.

Deutlich mehr Biss wurde auch von den Wirtschaftswissenschaftlern gefordert: „Do hasche noch ähns, Du haschd leer!“ - „Do kannsche da hie awwa die Sohle weglaafe, wenn das imma so machschd!“

Gleich zwei Kopfballmöglichkeiten ergaben sich nach guten Hereingaben von Marlon Hermann und Philipp Bingert für den SVG. Den Mantel des Schweigens darf man über die Abschlüsse gerne hüllen (57.).

Schon über eine Stunde war vor zahlreichen Zuschauern von der Uhr, als Marlon Herrmann mit einer tollen Vorlage in den Rückraum die gegnerische Abwehr sezierte. Unkonzentriert und in Rücklage pfefferte Sascha Jennwein über das leerstehende Gehäuse. Kaum zu glauben (61.).

Immer wieder nun Marlon Herrmann der Initiator vielversprechender Angriffe. Erneut mit super Lauf hatte er sich über rechts durchgesetzt, gut auch sein Pass quer durch den Sechzehner, bloß hatte der Torwart den Winkel in dieser Szene optimal verkürzt, Michael Zacher konnte seinen Abschluss nicht an ihm vorbei legen (68.).

Viel Zeit blieb nicht mehr, doch der SVG wesentlich besser als im ersten Abschnitt unterwegs.

Gift war nun auch im Spiel, es wurde ruppiger, der SVG erhielt den einen oder anderen Freistoß in brauchbarer Situation. Nach einem solchen gelangte Alexander Deutscher aus der Distanz an den Ball, sein guter Schuss strich abgefälscht knapp am Gehäuse vorbei (78.).

Locker ließ der SVG nicht, auch wenn kaum noch Zeit war, Walpershofen rüpelte zünftig dazwischen, zwei Grün-Weiße lagen flach. Die Freistoßflanke wieder gut, Michael Zacher mit dem Pech des Tüchtigen, schoss sich selber an (87.). Marlon Herrmann leitete mit einer nächste Hereingabe ein üppiges Gestochere im Strafraum ein, der Ball wollte nicht ins Tor der Gäste. Dort lag er dann aber doch noch. Es war bereits die dritte Minute der Nachspielzeit, als Michael Zacher nach Ecke den Gersweiler Anschluss herstellen konnte. Zu spät leider. Das Spiel war aus und leider damit auch die wunderbare Serie beendet. Schade, denn das hätte nicht sein müssen. Es war vor allem der Auftritt im ersten Abschnitt, der die Niederlage verursacht hat. Da stimmte so manches nicht, die Gäste waren klar besser. Hälfte zwei war deutlich besser, aber die Tore muss man dann schon auch mal machen.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 23.April um 13:15 Uhr gegen SV Ritterstraße 2

SV Gersweiler 2:

Leon Becker – Marlon Herrmann – Dominik Schwarz (Philipp Bingert) – Sebastian Jennewein (Sascha Jennewein) – Philippe Meyer – Patrick Crauser (Daniel Pjatezkij) – Gabriel Stieglitz – Christoph Conrad (Domenico Damascato) – Kevin Reuter – Alexander Deutscher – Michael Zacher

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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