Kreisliga A Südsaar: SV Gersweiler 2 – SV Ritterstraße 2  0:0

Zuschauer: 50

Nachbarschaftshilfe leider nicht genutzt

Im Nachgang erwies sich das ehedem enttäuschende torlose Unentschieden gegen die Ritterstraßer Reserve als doppelt bitter. Hatte doch allen Ernstes die Zweite des SC Altenkessel dem SVG 2 eine fette Steilvorlage auf dem Präsentierteller serviert und den Tabellenführer aus Walpershofen geschlagen. Vor allem der eklatanten Abschlussschwäche war es jedoch einmal mehr zu verschulden, dass die Chance aufzuschließen ungenutzt blieb, zudem spielte man über weite Strecken zu verhalten.

Kaum auf den Hängen des Waldstadions angelangt, wurde manch einer schon mit prickelnden Kaltgetränken empfangen: „Gummo was ich do fier Dich han!“ – „Oh, Du bisch jo mo geil!“ – „Ich wähs!“

Im Bestreben die Scharte der zuletzt erlittenen Niederlage auszumerzen und den neuen Tabellenführer aus Walpershofen gleich wieder unter Druck zu setzen, waren die Gersweiler Jungs gegen die Gäste von der Ritterstraße angetreten. Eine neue Serie durfte gerne her.

In Serie gingen zunächst kleine, aber feine, Aussetzer der Spieldeuter abseits des Platzes: „Han ich eijentlich noch ebbes offe bei da?“ – „Jo! De Latz!“ – „Jetz saschde mas, das hasche doch vorher gewusst!“

Ziemlich zäh nahm die Partie Fahrt auf, zu Beginn sahen die Sonnenanbeter viel Ballgeschiebe ohne Raumgewinn. In der 6.Minute wäre ein Querpass von Michael Zacher um ein Haar beim durchgestarteten Alexander Deutscher angelangt. Um ein Haar...

Die erste echte Gelegenheit hatten die Gäste und was für eine. Ein Freistoß der Gäste hatte einen freistehenden Abnehmer gefunden, der aus kurzer Distanz draufhielt, Leon Becker konnte mit starkem Reflex zur Ecke abwehren (8.). Diese segelte schließlich ins Nirwana.

Dem SVG fiel es zunächst schwer sich durch die dicht stehenden Gästereihen zu spielen. Eine erste Ecke gab es in der 12. Minute für die Grün-Weißen, fahrig wurde diese weggeschenkt.

Ein selten gesehner Spielervater war derweil eingetrudelt: „Sische, bei dem Wedda kumme die alde Männa ahmo vor die Hausdier!“ – „Ich hädds nid besser sahn kinne, geschde Bier holle?“

Nach knapp einer Viertelstunde bekam Kevin Reuter reichlich unbehelligt am Sechzehnerrand die Kugel vor die Füße, brauchte zu lange um die Lage zu analysieren und wurde des Spielgeräts wieder entledigt. Schwergängig die Aktionen der Akteure bislang.

Allerdings behielt der gerade noch etwas schläfrige Stürmer in der eigenen Defensive hellwach den Überblick und bugsierte zwei Minuten später einen gefährlich durch den Strafraum flatternden Eckstoß mit dem Kopf aus der prekären Zone.

Dann ging es zügig beim SV Gersweiler. Marlon Herrmann war mit flottem Lauf über die rechte Seite gekommen, seine Flanke war vielversprechend platziert, aber Sebastian Jennewein versäumte es in dieser Szene energisch zum Ball zu gehen, blieb passiv. Weg die gute Gelegenheit, zumal Kevin Reuter den zweiten Ball als verunglückte Flanke hinter das Tor entsorgte (19.). Die Gäste waren durchaus auf Zack, schalteten blitzschnell um und scheiterten mit abgefälschtem Torschuss denkbar knapp. Den anschließenden Eckball brachten sie ebenfalls recht brauchbar vor das Gersweiler Tor, doch der SVG bereinigte schließlich die Situation. Mittlerweile durfte man froh sein nicht ins Hintertreffen geraten zu sein. Es musste mehr kommen

Kam dann auch. Philipp Bingert, der ein gutes Spiel machte, schickte einen sehr guten Freistoß aus dem Halbfeld in den Strafraum, der völlig blank stehende Kevin Reuter setzte seinen anschließenden Kopfball überhastet und unplatziert weit über den Kasten, hätte Zeit und Raum gehabt die Kugel besser zu kontrollieren (25.) oder ihn einfach abfälschen müssen. So war leider zu viel Aktionismus im Spiel.

Knurrende Mägen am Rand, damit war nicht zu spaßen, eine Lösung musste schnellstens her: „Werner Du Wurschd, machschde mier e Rodie bitte!“ – „Werner was? Awwa immahin haschde bitte gesahd! Ausadem is de Robbie heid dran!“

Der SVG kam nun in Serie gegen in dieser Phase ganz schlecht sortierte Gäste zu Abschlüssen. Sebastian Jennewein trug sich als nächster ins Potpourri der besten Beinahe-Tore ein, bolzte überhastet aus wenigen Metern den verdutzten Torhüter aus dem ritzerot markierten Leibchen (27.). Ein solches Potpourri wäre übrigens sicher ganz interessant, leider auch abendfüllend.

Erneut segelte ein bestens adressierte Bingert-Freistoß Richtung Elfmeterpunkt. Im Reuterschen Stil setzte David Peters diesen wie eben noch sein Kollege via Kopfball hoch in den Fangzaun (28.). In wenigen Minuten hätte der SVG diese Partie abhandeln können.

Kleine Uneinigkeiten ob der Witterungsbedingungen beim nach Zwiebelprinzip gewandeten Anhang: „Do is de Wind, wo de äwe gesahd haschd er wär nid do!“ – „Na un, warer jo ach nid! Das war vor iwwa na halb Stunn, seitdem ware ma schunn drei mo Fläschja holle!“

Mit einer schönen und verdeckten Direktabnahme hätte Sebastian Jennwein dann doch beinahe auf Führung gestellt für seine Grün-Weißen, der Torwart konnte hier gerade noch die Fäuste hochreißen (33.). Den aufmüpfig vorgetragenen Konter unterband Gabriel Stieglitz mit konsequentem und aufmerksamem Einsatz.

Es ging nun erst mal schmissig hin und her, die Absicherung war beiderseits etwas flöten gegangen. Die Gäste spielten sich zum Strafraum durch, jagten die Kugel allerdings mindestens strafraumhoch übers Tor, was selbstredend kommentiert werden musste: „Jessas!“ – „Do hasche mo reschd! Das treffds ganz gud bis doher!“

Die Gersweiler Jungs bemühten sich im Anschluss wieder um bessere Ball- und Spielkontrolle, nahmen so allerdings auch das gerade aufgenommene Tempo wieder aus der Partie.

Es ist jedoch auch festzuhalten, dass die Gäste sich als widerspenstige und laufbereite Gegner präsentierten, die auch immer wieder ihr Heil in piesackenden Angriffen suchten. Einen davon unterreuterte Kevin Reuter mit sehr energischem Einsatz an der Mittellinie, das war wichtig (42.).

Kurz vor dem Pausentee landete eine feine Bogenlampe von Gabriel Stieglitz bei Michael Zacher im Zentrum, der Abseitspfiff unterband, etwas fragwürdig, die nächste gute Möglichkeit (46.), die Gäste schickten ebenfalls noch ein Langholz auf die Reise in den Gersweiler Strafraum, Leon Becker sicherte das Leder mit akrobatischem Einsatz. Pause.

„Was haschen do fier e Päckche?“ wurde auf dem Meckerhügel insistiert. „Ich rache eijentlich jo nimmeh...!“ – „Ich siehns!“ Bei herrlichen äußeren Bedingungen erwachten aber auch Frühlingsgefühle und Nostalgie: „Wäsche noch, frier im Tal der Liebe? Do hamma imma midde Liddabombe uff de Bänk gehoggd!“ – „Unn jetz! Gebbds käh Bänk meh dort! Was mache dann nur die Junge im Aschbachdal?“

Kurz vor Wiederanpfiff noch ein Zugang mit Tasche am gut besuchten Runden Tisch: „Ich hann mei Tasch debei, ich spille noher!“ – „Jo Manne!“

Deutlich weiter nach vorne hatte der SVG 2 in der Folge seinen Laden verschoben, wollte es nun mit Macht wissen offensichtlich. Die Gäste hatten zunächst ihr liebe Müh und Not mit dieser Herangehensweise, leider fanden die Gersweiler Jungs einfach die Lücke nicht. Patrick Crauser schließlich fand sie, Sebastian Jennewein nahm den Ball jedoch leider nicht gut mit, verlor ihn in guter Position wieder.

Kleine Politologenrunde an der Bierschwemme ob der Wahlen in Gallien: „Was issen, wenn die heid falsch wähle die Flittkepp?“ – „Oh jeh, do hamma ball widda Grenzkontrolle!“ – „Ich brach die nid, ich kamma Sunndachs ach mei Breedcha uffbagge!“

Leon Becker wurde von den Gästen zum ersten Mal nach einer ganzen Weile bemüht, hielt den Schuss aus 25 Metern sicher und ohne Probleme (56.). Etwas mehr ins Zeug legen musste er sich kurz darauf, wehrte aber auch den Abschluss aus 10 Metern sicher ab (59.). Leider war nun der defensive Schlendrian beim SVG an Bord, erneut gab es eine gute Chance für die Ritterstraße, knapp übers Eck ging das Ding diesmal (60.).

Mit einer schönen Balleroberung schnappte sich alsdann Sascha Jennewein die Pille, schloss leider viel zu übereilt und harmlos aus 25 Metern ab, statt weiter dem Tor zuzustreben (62.). Dann fiel Michael Zacher im Strafraum, der Pfiff kam umgehend, aber: für die Gäste! Was hatte der Spielleiter hier nur gesehen? Das war Strafstoss für den SVG -  dachten alle (70).

Platsch! Die noch hadernden Ortsansässigen hatten im direkten Gegenzug einiges Glück, dass die Kugel bloß auf die Latte plumpste, man hatte hübsch gepennt.
Hellwach derweil die Hopfenblütler, ein großes Hallo bahnte sich an: „Oh leck, das do is doch de Fritz!“ – „De Öschi! Wie geil! Wo warschen so lang?“ – „Es hod ahn bissjen gedauert! I hob a Knieprotesen kriggd!“ – „Na un! Mei Mudda had schunn vier!“ – „Had die via Fiass?“

Energisch der Schlussspurt des SVG 2. Kevin Reuter haute sich rein in vorderster Front, attackierte den Schlussmann, der ihn anschoss, bloß wollte der Ball nicht ins Tor, flatterte ins Toraus (76.).

Eine kleine Eckenserie nutzten die Einheimischen leider ebenso wenig, setzten die Serie ziellos in den nicht mehr vorhandenen Sand (77., 78.). Die Zeit lief davon. Immer wieder kamen auch zum Schluss hin gute Hereingaben, vor allem von Philipp Bingert, in die gefährliche Zone, alleine, es machte keiner was damit. Kevin Reuter legte eine davon überlegt mit dem Kopf in den Rückraum ab (87.), sämtliche grün Bekittelten blieben passiv, die x´te Chance dahin.

Konzentrationslücken unter den Frühschoppenabbrechern: „Wieso sinnen die hie? Spille die Burbacher nid?“ – „Das sinn Klaredaler Manne!“

Es sollte nicht mehr sein. Auch ein allerletzter Freistoss für den SVG brachte nix mehr. Philipp Bingert setzte ihn neben den Kasten. Schluss und zwei Punkte vertan.

Das sollte es aber noch nicht gewesen sein. Gleich darauf trudelte die Meldung vom Nachbarort ein: Der SC Altenkessel 2 hatte tatsächlich Schützenhilfe geleistet und den Tabellenführer auf heimischem Steckrübenacker geschlagen! Nun durften sich die Jungs richtig ärgern, hatte man doch die Gelegenheit auf dem Präsentierteller gehabt. Schade drum, aber es wird sich noch eine Chance ergeben. Weitermachen!

Nächstes Spiel: Sonntag, den 30.April um 13:15 Uhr in Ludweiler

SV Gersweiler 2:

Leon Becker – David Peters – Marlon Herrmann – Philipp Bingert – Patrick Crauser (Andreas Schmidt) – Sebastian Jennewein (Claudio Jennarella) – Christoph Conrad (Sascha Jennewein) – Gabriel Stieglitz – Kevin Reuter  (Sami Aliyazdi) – Michael Zacher – Alexander Deutscher

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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