Halbfinale Bezirksliga Relegation: FC Beckingen - SV Gersweiler 2 4:2 (2:1)

Zuschauer: 350

Tollen Halbfinal-Kampf geliefert

Die Jungs der Gersweiler Reserve können erhobenen Hauptes auf dieses Halbfinale zurückblicken. Lange hat man den favorisierten Beckingern einen offenen Kampf geliefert, war durch Kevin Reuter sogar früh in Führung gegangen. Zu früh womöglich. Der Gegner war gereizt, die Sonne brannte unerbittlich und die Kräfte schwanden zusehends. Zudem geriet das Unparteiischen-Trio mehr und mehr aus den Fugen, pfiff einseitig und extrem schwach. Trotzdem: Hut ab und auf ein Neues SVG 2!

Weit vor Spielbeginn die ersten Fans auf dem Gelände. Man wusste ob der Lage inmitten eines Wohngebietes, wollte keine Nerven bei der Parkplatzsuche lassen. Allerdings sorgte der Spielort auch für Irritationen: „Das do is jo nid richdich uffgedählt! Fünf Kilomeda un de bischd in Beckinge!“ - „Jo Manne! Es wird sich sunnsch kähna beworb han und e guddi Aldanative wär Mäschda gewehn!“

Leider hat es mit der Meisterschaft knapp nicht geklappt, jetzt musste die Relegation gespielt werden und dies gegen eine erste Mannschaft, die ihrerseits nur haarscharf an der Meisterschaft vorbeigeschrammt war. Deren Anhänger derweil am eintrudeln: „Mache die e Fanmarsch?“ - „Scheint so! Do sin die awwa glei scheen abgeleddert bei dem Wedda un was issen das fier e Instrument das se debei hann?“ - „E Dudelsack, was typisch Einheimisches!“

Bei brütender Hitze und ohne einen Flecken Schatten liefen die beiden Mannschaften ein. Der SVG 2 mit etwas veränderter Startaufstellung als zuletzt. Es konnte also los gehen. Ging es auch, beide Teams agierten zu Beginn erstaunlich offen, ohne großes Abtasten. Vor allem die Grün-Weißen störten früh, wollten sich die Bälle ergattern.

Leon Becker war es jedoch, der als erster Handschuhträger diese auch nutzbringend verwenden durfte. Er schnappte sich einen langen Ball sicher (2.). Etwas unsicher noch die Situation bei der ADHS-Selbsthilfegruppe der Veteranenabteilung, Spätankömmlinge wurden aufmüpfig am stark überbesiedelten (einzigen!) Stehtisch: „Die ganze A… geballt!“ - „Reiß Dich am Riehme un schaff ebbes bei, sunnschd kannsche da e eichna Disch baue!“

Wesentlich weniger bockig die SVG-Veteranen in spe. Die waren gut in der Partie und spielten munter offensiv. Kevin Reuter kam rasant über links, wurde auf Kosten einer Ecke gestoppt. Diese trat Daniel Dreßler zuletzt ganz hervorragend. Auch diese war schön auf den kurzen Pfosten gezirkelt (4.), Marlon Herrmann vielleicht nicht der rechte Stratege für die Verlängerung der Bälle. Immerhin, nächste Ecke. Wieder gut, wieder drunter durch gehüpft (5.).

Das Umschaltspiel erstmals Gefahr heraufbeschwörend, Christoph Conrad klärte aufmerksam. Vielversprechend und unterhaltsam die Anfangsminuten.

„Do stehn noch nidmols Wassaähma am Rand bei dem Wedda!“ - „Un was is das do Manne? Bierfässer?“

Die Beckinger Mannschaft wirkte überrascht ob des offensiven Spiels ihres Gegners. In der sechsten Minute hätte es beinahe geklingelt in ihrem Kasten, Michael Zacher war nicht an einen schönen Querpass von Eric Mongin herangekommen, hätte sich hineinwerfen müssen.

Beckingen kam aus dem Rückraum wenig später zu einer Art erster Torschuss, kein Problem für Leon Becker (8.). Auch zwei Minuten später war er bei einem Kopfball sicher zur Stelle.

Dann ein Ding der Marke „Déjà-vu“ und zwar sowohl Saison-, als auch Situationsbezogen, denn erneut hatte Michael Zacher in fast der gleichen Position wie kurz zuvor eine Riesenchance, grätschte daneben (11.). Die Gersweiler Stürmer fühlen sich dieses Jahr wahrscheinlich des öfteren wie ein Zeuge Jehowas mit einem Abweisungskomplex!

Doch die Jungs blieben eifrig und dran. Wieder Ecke für den SVG nach schönem Flankenlauf von Marlon Herrmann, der eben noch gestoppt wurde. „Jetz machd de Reuter es ähns null!“ - „Jo Uwe, Dei bleede Apps!“ Daniel Dreßler fand seinen Abnehmer. Kevin Reuter setzte den Kopfball akkurat in den Knick. Die verdiente Führung für Grün-Weiß (13.). „Ich hanns doch gesahd!“ - „Iss jo gudd!“

Nächster Angriff des SVG, der gewillt war sogleich nachzulegen. Eric Mongin wurde gehalten, keine Pfiff ertönte, aber der Konter lief. Beckingen verdaddelte die Option im großen Stil, nichts passiert (16.).

Kurzes Durchschnaufen, dann kam erneut der FCB, wurde im Verbund von der Gersweiler Abwehr des Spielgeräts entledigt (20.). Im Gegenzug blieb Eric Mongin zu zögerlich, verpasste es mit Links einfach mal drauf zu halten aus guter Position, verlor anschließend den Ball. Wieder hatte Beckingen etwas Raum, den Schuss aus gut und gerne 25 Metern erbeutete Leon Becker sicher.

Erste Trinkpause (22.)! Gutes Stichwort: „Männa! Trinkpaus!“ - „Oh legg, das hädda ma jetz beinah vagess!“

In Folge dieser kurzen Unterbrechungen fielen relativ zeitnah zwei Dinge erheblich ins Gewicht. Zum einen kam ein ziemlicher Bruch in die Angriffsbemühungen des SVG 2, man hatte womöglich bei den geharnischten Temperaturen etwas überdreht. Zum anderen hatte das Schiedsrichtergespann wohl etwas komisches im Getränk, denn fortan agierten die drei derart einseitig und in einigen Momenten eindeutig falsch, dass es kaum noch mitanzuschauen war.

„Wann issen die nächsch Trinkpaus?“ - „Die war grad Manne, kannsch awwa trotzdem ebbes mitbringe!“

Die Nachbarortler setzten nach einem Eckstoß den anschließenden Kopfball neben das Gersweiler Gehäuse (26.). Der abgeschlagene Ball wurde zum Bumerang, kam postwendend zurück und wurde von Christoph Conrad hervorragend abgelaufen. Marlon Herrmann war losgeprescht und wurde von einem gegnerischen Ausbeiner von den Hufen geklatscht, dass am Tisch der Forschungsgruppe Urpils erneut Phantomschmerzen die Runde machten. Nicht einmal Gelb für dies Aktion. Das war zum einen ein klares taktisches Foul, zum anderen richtig übel.

Nun kam Beckingen deutlich auf, der SVG 2 hing etwas in den Seilen, musste sich sammeln.

Nach einer halben Stunde wurde Eric Mongin fälschlicherweise abgepfiffen, hatte sich fair durchgesetzt. Wenig später (32.) bekam Kevin Reuter für ein simples Allerweltsfoul die Gelbe Karte. Es war zum Mäuse melken. Der Freistoß aus dem Halbfeld zudem brandgefährlich, Leon Becker mit herausragender Parade beim Beckinger Kopfball (33.).

Die Gersweiler Jungs unter Dauerdruck, bekamen die Kugel nicht mehr weg und verursachten einen Freistoß an der Strafraumkante. Unhaltbar wurde dieser schließlich mit feiner Flugkurve verwandelt, der Ausgleich (34.).

Den Anstoß vermurksten die SVGler, liefen umgehend in die nächste gefährliche Aktion, knapp drüber dieses mal (35.). Nach vorne ging erst einmal so gut wie nichts mehr. Die Begegnung auf Grund der äußerst unausgewogenen Spielleitung inzwischen hitzig und mitunter ruppig. Auch die Zuschauer gerieten in Wallung.

Durch die nächste Entscheidung wurde die Atmosphäre nicht besser, im Gegenteil. Ein Gersweiler Abwehrspieler bekam aus kürzester Distanz den Ball an den angelegten Arm gebolzt (40.). Handelfmeter zum Entsetzen für alle in Grün-Weiß und zur Verwunderung auch der Rot Gewandeten.

Leon Becker korrigierte mit super Reaktion diese lächerliche Entscheidung, hielt zunächst das Unentschieden (41.), dass jedoch bereits sechzig Sekunden darauf fällig sein sollte. Flanke, Kopfball, Tor (42.). Das hatte der SVG nicht gut verteidigt.

Pünktlich auf die Sekunde pfiff kurz darauf der anschließend strahlend an den Gersweiler Anhängern vorbei stolzierende Schiedsrichter zur Halbzeitpause. Möglichkeit für die Gersweiler Elf neue Kräfte zu sammeln und die Gemüter zu beruhigen.

In Wallung kamen die Gemüter am Tisch der Leidgeprüften: „Bitburja! Bisch Du wahnsinnisch!“ - „Ei ich han sechs Bier gesahd!“ - „Jo! Un warum hasche kähns kriehd?“

Es war mächtig Dampf auf dem Kessel in Pachten. Das Spiel immer heißer, die Temperaturen so oder so. Dauerfehde auf dem Platz, Dauerfete auf den gut besuchten Rängen, da kam nicht jeder klar mit: „Ma han wohl gewechselt. De Meyer fier de Stieglitz, fier de…!“ - „Jo Manne, wassen jetz?“

Unsortiert die Wiederaufnahme der Partie seitens des SVG. Völlig frei kam Beckingen sofort zu einer 100prozentigen, David Peters klärte super auf der Linie (46.). Ein Freistoß wurde brenzlig, die SVG-Abwehr konnte klären (48.). Alexander Deutscher stürmerfoulte leider beim vielversprechenden Umschaltspiel.

Auf den Rängen wurde über mögliche Szenarien philosophiert: „Die Wolfsburja hann gischda ach Gligg gehadd!“ - „Die han gar nid gespilld Manne!“

Langsam berappelte sich der SVG wieder, wurde auch offensiv wieder umtriebiger. Kevin Reuter mit einigen schönen Läufen über die Linke Seite, so auch in der 53. Minute. Schön seine scharfe Hereingabe, ein Beckinger mit riskanter Abwehraktion und ausgefahrenen Armen, kein Pfiff! Es wurde langsam hochnotpeinlich.

Der SVG dann mit einem veritablen Aussetzer. Gerade hatte man sich wieder besser zurechtgefunden, da wurde ein eigener Freistoß vermurkst, Beckingen kam frei durch, Leon Becker hielt zunächst noch stark, doch der folgende Rettungsversuch von Christoph Conrad ging als Kopballbauchplatscher unglücklich nach hinten los. Das 1:3 aus Gersweiler Sicht (56.).

Umgehend hatte Alexander Deutscher die fette Chance zum Anschlusstreffer, schoss nach schönem Zuspiel von Domenik Gales leider zu vorschnell unplatziert vorbei (57.). Kevin Reuter mit erneut gutem Einsatz über links, schön sein Querpass in die heiße Zone im Fünfer, leider war Michael Zacher im Rücken seines Gegenspielers geblieben, hätte den Weg zum kurzen Pfosten machen müssen (61.). Das waren zwei Dinger!

„Kannschde mo vamerke, dass Zuschauer vun uns e Schwätzfähla han? Die bestelle dauernd Bitburja statt Urmilch, mir langds hie glei!“

Eine kleine Serie von Eckbällen für den SVG zwischen der 63. und 65. Minute. Allesamt Gefahr versprechend, doch die Bewegungen zum Ball nicht gut, wenn überhaupt vorhanden.

Domenik Gales versuchte es mit einem pfiffigen Versuch aus der Distanz, knapp drüber (65.). Der SVG 2 ließ nicht locker hier.

Doch die Ernüchterung folgte auf dem Fuß. Schon die nächste Situation sorgte für die Vorentscheidung, das 1:4 aus Sicht des SVG, das war´s dann wohl.

Kevin Reuter ging fair in einen Zweikampf vor dem Sechzehner. Der Pfiff? Natürlich gegen ihn (71.) Eine Katastrophe!

„Was issen das jetz? Das is zwar Urmilch, awwa briehwarm! Ich gehn glei!“

Bei Beckingen wurde jetzt eifrig an der Uhr gedreht und etwas Sparflamme gefahren. Allerdings war der SVG auch nicht gewillt hier aufzugeben, spielte und kämpfte weiter. Daniel Dreßler kam aus 22 Metern zum Abschluss, drüber der Schuss (82.), Philipp Bingert wemmste eine Direktabnahme mit vollem Risiko in die Saarauen (84.).

Der Stadionsprecher verkündete: „Beckingen investiert in neue Füsse…!“ Die Reakton umgehend: „Das mache mier ach nächsch Johr! Is e Idee!“

Dann der Schlusspunkt: Kevin Reuter vollstreckte mit trockenem Abschluss zum 2:4. Kurz darauf war Schluss und der SVG 2 ausgeschieden. Das Spiel aber über weiter Srecken offen und durch die erwähnten Begleitumstände durchaus auch mit gewissen Vorbehalten zu betrachten. Die Gersweiler Jungs haben sich nichts vorzuwerfen, haben alles gegeben und einen super Kampf abgeliefert. Alles in Ordnung und einfach in der nächsten Saison noch mal versuchen!

SV Gersweiler 2:

Leon Becker – Eric Mongin (Alexander Deutscher) – David Peters – Christoph Conrad (Sascha Jennewein) – Marlon Herrmann – Domenik Gales – Gabriel Stieglitz (Philippe Meyer) – Daniel Dreßler – Patrick Crauser (Philippe Bingert) – Kevin Reuter – Michael Zacher

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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